Abtei Sainte-Marie de Valmagne
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Die Abtei Sainte Marie de Valmagne ist ein ehemaliges Zisterzienserkloster bei Villeveyrac im Arrondissement Montpellier des Departements Herault in der Region Okzitanien in Sudfrankreich rund 13 km ostlich von Pezenas knapp 40 Kilometer nordostlich von Beziers etwa 30 Kilometer sudwestlich des Zentrums von Montpellier und etwa 8 Kilometer nordlich des Etang de Thau Abtei von ValmagneNO Ecke des Kreuzganghofs mit GlockenwandLage Frankreich FrankreichKoordinaten 43 29 13 1 N 3 33 44 2 O 43 486972222222 3 5622777777778 Koordinaten 43 29 13 1 N 3 33 44 2 OOrdnungsnummernach Janauschek 352Grundungsjahr 1138 durch Benediktinerzisterziensisch seit 1144Jahr der Auflosung Aufhebung 1789Mutterkloster Kloster Bonnevaux Dauphine Primarabtei Kloster Citeaux Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Anschluss an Citeaux 1 3 Romanisches Abteigebaude 1 4 Aufstieg 1 5 Blutezeit Neubau einer grossen gotischen Kirche 1 6 Restaurierung und Ruhmreiche Zeit unter Kardinal de Bonzi 1 7 Letzte Abte Revolution und ihre Folgen 1 8 Valmagne seit uber 150 Jahren in Familienbesitz 2 Bauwerke 2 1 Grundriss und Aufriss 2 2 Abteikirche 2 2 1 Aussere Erscheinung 2 2 1 1 Narthex 2 2 1 2 Langhaus 2 2 1 3 Querhaus 2 2 1 4 Chorhaupt 2 2 2 Inneres der Kirche 2 2 2 1 Narthex 2 2 2 2 Langhaus 2 2 2 3 Querschiff mit Vierung 2 2 2 4 Chorhaupt 2 3 Konventsgebaude 2 3 1 Aussere Erscheinung 2 3 2 Inneres der Konventsgebaude 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten 1 S 1 20 Im Jahr 1138 riefen die machtigen Lehnsherren von Cabrieres Herault die Monche des Benediktinerklosters von Ardorel Nahe Castres auf in der Diozese Agde ein Kloster zu grunden Ardorel gehorte zu Fontevrault in der Diozese Albi Es war damals fur die zahlreichen Monche zu klein geworden und so folgten viele ihrer Bruder unter der Leitung des Abtes Foulques dem Ruf und machten sich auf den Weg uber die Berge von Lacaune und Espinouser ans Mittelmeer Einen geeigneten Ort fur ihr Bauvorhaben fanden sie nordlich des Etang du Thau auf einem Odland von etwa 24 Kilometern Durchmesser das Tortoriera oder Toutouriere hiess und nur von wilden Tieren besiedelt war Dort gab es nahe der kraftig sprudelnden Diana Quelle einen Lehensbezirk mit dem Namen Vallis Magna grosses Tal oder Villa Magna grosses Haus So wird auch angenommen dass einige der Marmorsaulen aus dem Kapitelsaal einer ehemaligen romischen Villa stammen namlich dieser Villa Magna Die Lage war durch zackig aufragende Felsklippen vor den kraftigen Nordwinden geschutzt Ausserdem befand sich in unmittelbarer Nahe die Romerstrasse Via Domitia die in der Antike die Provinz Gallia Narbonensis mit dem romischen Reich verband und gleichzeitig die schnellste Landverbindung zwischen Rom und der iberischen Halbinsel war nbsp Benedikt von Nursia Ordensvater der BenediktinerDas Jahr 1138 gilt heute als Grundungsjahr und Raimond I Trencavel Vizegraf von Beziers gestorben 1167 als Hauptstifter und Grunder der Abtei Sainte Marie von Valmagne An der Landstiftung beteiligten sich neben Raimond I eine Reihe frommer Burger aus der Umgebung Schon bald bestatigte der Vizegraf die Stiftung mit ihren Rechten Sein Vater Bernard Aton IV hatte bereits das Kloster Ardorel gestiftet und Raimond selber war von Benediktinermonchen unterrichtet und erzogen worden Im Jahr darauf am 25 August 1139 verlieh der Bischof Raimond von Agde der Schenkung Gesetzeskraft Die Abtei sollte sich den Ordensregeln des Benedikt von Nursia unterwerfen und der Obrigkeit von Ardorel und Cadouin im Perigord zu unterstellen Valmagne war also ursprunglich als Benediktinerkloster gegrundet worden Doch bereits 1144 nur sechs Jahre spater begann sich der zweite Abt Peter um einen Anschluss an Citeaux zu bemuhen das Ursprungskloster der Zisterzienser Seit Robert von Molesme auch Robert von Citeaux genannt im Jahr 1098 das Novum Monasterium das neue Kloster und spater Citeaux gegrundet hatte erlebte der noch junge Orden einen ungeheuren Aufschwung Frommes Ziel der Zisterzienser war die Ruckkehr zu den ursprunglichen Regeln des heiligen Benedikt wie Armut Busse und Zuruckgezogenheit nbsp Wappen des Zisterzienserordens nbsp Das Kloster Citeaux im 16 JahrhundertAnschluss an Citeaux Bearbeiten Der Anschluss Valmagnes an Citeaux vollzog sich nicht ohne besondere Probleme Abt Peter bat Papst Eugen III im Namen seiner Monche Valmagne von dem Gehorsamkeitsgelubde gegenuber den Abten von Ardorel und Cadouin zu entbinden was schon im Jahr 1145 geschah Der Papst unterstellte Valmagne von da an dem Zisterzienserkloster Bona Vallis Bonnevaux im Dauphine Doch die beiden Abte gaben die aufstrebende Abtei Valmagne nicht ohne Widerstand auf Ihr Hauptstifter Raimond I Trencavel unterstutzte Abt Peter Seine Mutter allerdings die an der Stiftung Ardorels durch ihren Mann massgeblich beteiligt gewesen war und aus dieser Verbundenheit heraus Valmagne an Ardorel angeschlossen sehen wollte war gegen ihren Sohn Im Jahr 1159 einundzwanzig Jahre nach der Grundung durch die Benediktiner verfugte Papst Hadrian IV den endgultigen Anschluss Valmagnes an Citeaux Um nun die Monche mit den Regeln der Zisterzienser vertraut zu machen und sie darin zu unterweisen kamen Monche aus Bonneveaux nach Valmagne uberpruften die Stiftungsurkunden und kontrollierten ob das Kloster den von Bernard von Clairvaux geforderten Bedingungen entsprach absolute Einsamkeit Wasser fruchtbarer Boden Denn die ausdrucklichen Forderungen an ein Zisterzienserkloster lauteten Das Kloster soll innerhalb seiner Mauern alles Notwendige enthalten wie Trinkwasser eine Muhle einen Garten und Werkstatten verschiedener Handwerker damit vermieden wird dass die Monche die Einfriedung verlassen mussen Gemass der Charta der Barmherzigkeit des dritten Abtes von Citeaux Etienne Harting galt fur alle Ordensbruder das Gebot der vollkommenen Gleichheit mogen wir auch korperlich in alle Himmelsrichtungen verstreut sein so bleiben wir jedoch in unseren Seelen vereint damit in unseren Taten keiner vom anderen abweicht sondern jeder mit derselben Barmherzigkeit nach denselben Regeln und Gebrauchen lebe Romanisches Abteigebaude Bearbeiten Auf dem hochsten Punkt des Gelandes wurde den Regeln entsprechend die Abteikirche fur achtzig Monche errichtet Obwohl die Monche in den unterschiedlichsten Handwerksberufen vom Schneider uber den Zimmermann bis zum Schmied ausgebildet waren um moglichst viel reparieren und herstellen zu konnen konnte man jedoch nicht ganzlich auf die Mitwirkung externer Fachkrafte verzichten Gerade bei dem Neubau eines so grossen Klosters musste man auf die Mithilfe von externen Bauhandwerkern und Hilfskraften aus der Umgebung setzen besonders benotigte man einen werkskundigen Steinmetz Von den Bauwerken der romanischen Kirche sind keine Bauwerksreste oder Dokumente bekannt Dem entgegen sind grosse Teile des romanischen Klosters heute noch erhalten so etwa der ganze Ostflugel der Konventsgebaude von der Sakristei bis zu den ehemaligen Arbeitsraumen der Monche der sudliche Abschnitt des Westflugels Raume der Laienbruder und vermutlich die rundbogigen Arkaturen des Kreuzgangs Moglicherweise gehorte der ehemalige Keller im nordlichen Bereich des Westflugels zu diesem Bauabschnitt Uber die Existenz weiterer romanischer Bauteile etwa im Suden oder Westen des Kreuzgangs oder im Obergeschoss geben die Quellen keine Auskunft Das gilt auch fur die ursprungliche Uberdeckung des vermutlich eingeschossigen Kreuzganges nbsp Idealplan eines Zisterzienserklosters ahnlich Boyle AbbeyDie Abteikirche sollte so schlicht wie moglich gestaltet sein auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes Im Suden der Kirche schloss sich der Kreuzgang an der dreiseitig von Konventsgebauden umschlossen wurde Sein Ostflugel beherbergte das Armarium Bibliothek die Sakristei den Kapitelsaal das Parlatorium Sprechzimmer auch Behandlungsraum fur Kranke und das Skriptorium In seinem Obergeschoss befand sich das Dormitorium von dem vielleicht ein separater Raum fur den Abt abgetrennt war mit einem direkten Zugang in die Kirche uber eine Treppe Im Sudflugel waren das Calefactorium Warmeraum das Refectorium Speisesaal der Monche und die Kuche untergebracht Der sudliche Bereich des Westflugels war den Laienbrudern und gelegentlichen Gasten vorbehalten Die Laienbruder waren damit dem basse cour dem landwirtschaftlichen Bereich am nachsten zugeordnet Eine der wesentlichen Arbeiten der Monche neben Gebet Meditation und Kontemplation und den im Alltag erforderlichen handwerklichen Tatigkeiten wurde im Skriptorium ausgefuhrt So machte ein Teil der Monche Niederschriften von Gebets und Liedtexten die fur die gemeinschaftlichen Messfeiern benotigt wurden So entstand nach und nach eine umfangreiche Chor und Konventsbibliothek Andere Monche widmeten sich dem Kopieren aller uberlieferten Texte aller Art und trugen damit dazu bei dass sich zahlreiche historische Quellen und Texte erhalten haben Fur den notwendigen Kontakt mit der Aussenwelt so etwa fur die Arbeit auf dem Feld und im Weinberg fur das Vieh und alle Tatigkeiten die ausserhalb der Klostermauern erbracht werden mussten gab es die sogenannten Laienbruder auch Konversen genannt aus dem Lateinischen conversus die Bauern aus der Gegend waren die ihrem normalen Leben abgeschworen aber kein Monchsgelubde abgelegt hatten Etliche von ihnen blieben den grossten Teil des Jahres dem Kloster fern von der Aussaat im Fruhling uber den Sommer bis zur Ernte im Herbst und lebten und arbeiteten in sogenannten Granges Gutshofen Scheunen landwirtschaftlichen Betrieben die zum Kloster gehorten aber auch viele Kilometer weit entfernt liegen konnten Aufstieg Bearbeiten Valmagne vergrosserte sich die Zahl der Monche und Laienbruder stieg und die raumliche Ausdehnung wuchs zusehends und beachtlich Landschenkungen und sogenannte Privilegien Begunstigungen und bevorzugte Nutzungsrechte reihten sich hintereinander Zum Beispiel erteilte der Graf von Roussillon das Recht auf dem nahen Etang de Thau ein Fischerboot zu betreiben Peter von Pezenas erlaubte das Mahlen des Getreides in seinen Muhlen und Weiteres Valmagne erhielt Lehen von Marcouine Fonduce Valautre und Veirac Vorrechte in Cabrials Meze Paulhan Ganvern und Loupian Wilhelm von Montpellier erteilte allen Ordensangehorigen und insbesondere Valmagne Zollfreiheit in der ganzen Stadt Jean Abbe erteilte 1175 die Abgabenfreiheit fur samtliche Landereien von Raimond de Toulouse und die vier am Herault liegenden Muhlen von Paulhan Valmagne wurde so umfangreich bedacht dass es unmoglich ist hier alles aufzuzahlen Es wurde dadurch zu einem der wohlhabendsten und machtigsten Kloster in Sudfrankreich In dieser Zeit standen die Kloster nicht nur unter dem Schutz des Heiligen Stuhls in Rom sondern auch unter dem des Konigs und der Landesherren So befand sich Valmagne unter dem besonderen Schutz der Familie seines Grunders Raimond Trencavel Da diese Familie dem Konig von Mallorca dem spateren Konig von Aragon lehenspflichtig war unterstand Valmagne damit automatisch auch dessen Schutz Dies war im Mittelalter ein hochkompliziertes System und Geflecht aus gegenseitigen Abhangigkeiten hierarchischen Strukturen und Protektionen Die fruhe Zeit von Valmagne ist die eines ungeheuren Reichtums und der Expansion Das 12 Jahrhundert wird das Goldene Zeitalter der Zisterzienser genannt und ist Inbegriff fur den Erfolg des Ordens schlechthin nbsp Jakobspilger Holzschnitt von 1568 nbsp Jakobsgrab Santiago de CompostelaDer Bau des romanischen Klosters der grosse Aufstieg und das Anwachsen des Reichtums Valmagnes fielen zusammen mit der Blutezeit der Wallfahrten zum Grab des Apostels Jakobus des Alteren in Santiago de Compostela in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts in der die Pilger jahrlich zu Hunderttausenden uber die Pyrenaen nach Suden zogen In dieser Zeit organisierten vor allem Monchsgemeinschaften wie etwa die Zisterzienser die Abwicklung der Wallfahrt Es formierten sich vier Hauptrouten und ein Netz von Nebenrouten an denen Kirchen Kloster Hospize Herbergen und auch Friedhofe entstanden oder erweitert wurden 2 So war auch Valmagne eine recht bedeutende Station des Jakobsweges in Nahe der sudlichsten Hauptroute der Via Tolosana mit dem Ausgangsort Arles uber Toulouse und Oloron weiter sudwestwarts durch Spanien und die Monchsgemeinschaft konnte mit seinem Kirchenneubau und dessen Reliquien an der Spendenwilligkeit der Jakobspilger teilhaben Blutezeit Neubau einer grossen gotischen Kirche Bearbeiten 3 S 20 29 Auch wenn die Archive verbrannt oder anders verschwunden sind legt der heutige architektonische Befund ein deutliches Zeugnis fur die Blutezeit und den Wohlstand der Abtei ab Genauso wenig kann Valmagne die Spuren seiner wechselvollen Geschichte verleugnen die uberall am Bauwerk erkennbar sind In der fruhen Zeit von Valmagne wurden seine Abte von den Monchen des Klosters direkt gewahlt was sich spater andern sollte 1245 wurde Bertrand d Auriac zum Abt von Valmagne ernannt und mit dem Mandat betraut fur die Kirche die Monche von Saint Felix de Montceaux und die Benediktiner von Vignogoul zu kontrollieren und zu uberwachen Sein Wirken auf Valmagne fallt in die Zeit des letzten Trencavel unter Konig Ludwig dem Heiligen Im Jahr 1247 erhielt er von Konig Jaques von Aragon Lehnsherr von Mallorca und Montpellier das Gelande des judischen Friedhofs in Montpellier um darauf ein Kolleg zu errichten Die Stadt hatte damals schon eine renommierte Universitat und das Kolleg die Hohere Schule von Valmagne erfreute sich bald grosser Beliebtheit Schon langere Zeit hatten sich die Monche von Valmagne vor allem angesichts der grossen Pilgerstrome nach Spanien mit dem Gedanken getragen eine neue vor allem grossere Kirche zu bauen Auch die deutlich gewachsene Anzahl der Monche verlangte grossere Grundflachen der Gebaude Letztendlich wolle man damit einen sichtbaren Ausdruck der Macht und des Erfolgs schaffen Bernhard von Clairvaux war vor uber 100 Jahren 1152 gestorben und manches hatte sich geandert Schliesslich erteilte im Jahr 1257 der Bischof von Agde Raymond Fabri seine Erlaubnis zum Bau einer neuen Abteikirche obgleich die alte erst 120 Jahre existierte Inzwischen waren aber die Pilgerstrome nach Spanien in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts zuruckgegangen als der Streit zwischen England und Frankreich um Aquitanien anhob Weitere Kriege im 13 Jahrhundert liessen die Pilgerbewegungen ganz abbrechen Der Reichtum Valmagnes liess aber trotzdem einen Neubau zu nbsp Beispiel fur Fensterrosette in der Westwand Saint Chapelle ParisBertrand d Auriac war ein sehr umtriebiger Abt der mit der Zeit gehen wollte Er holte Baumeister und Steinmetze aus dem Norden Frankreichs nach Valmagne Im Norden besonders auf der Ile de France war man schon in der hochgotischen Phase wahrend im Suden die Kirchen noch im romanischen Stil vergleichsweise bescheiden gebaut wurden Die Gotik eignete sich aber eher zur sichtbaren Demonstration von Macht und Reichtum hoch aufstrebend auf grosszugigem Grundriss mit riesigen Fenstern die sie in lichtdurchflutete Palaste verwandelte Zwanzig Jahre bevor die Gotik bei den Kathedralbauten in Sudfrankreich Einzug hielt entstand in Valmagne eine gotische Klosterkirche die sich wie eine Kathedrale Bischofssitz prasentierte auf basilikalem Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes errichtet von einer stilistischen Finesse und Zartheit die im Suden ihresgleichen sucht das erste Beispiel nordfranzosischer Hochgotik im Languedoc Die Gesamtkonstruktion ist extrem feingliedrig und filigran und eignete sich besonders zur Betonung der Vertikalen Der dreischiffige siebenjochige Grundriss mit seinem weiten Umgangschor mit zahlreichen Radialkapellen am Chorhaupt und Seitenkapellen auf der Nordseite erinnert sehr an den einer grossen Pilgerkirche Eine Reihe von Details an diesem Bauwerk deuten auf sehr geschulte Baumeister hin so etwa im Chor zum Beispiel am Kunstgriff der den Chor weitaus langer erscheinen lasst als er tatsachlich ist Die Breiten der spitzbogigen Chorarkaden werden von aussen bis zum Scheitel der Chorapsis immer enger Das fuhrt zu der vorgenannten perspektivischen Tauschung Selten ist auch der mandelformige Querschnitt der Chorpfeiler der die Saulen schlanker und feiner erscheinen lasst als mit rundem oder quadratischen Querschnitt Das Bauwerk war enorm und stellte obendrein ein finanzielles Wagnis dar Um eine solche Baustelle zu unterhalten bedurfte es einer Vielzahl von geschulten Handwerkern und Hilfskraften die alle untergebracht verpflegt und entlohnt werden mussten Nicht ungelegen wird dem nachsten Abt von Valmagne Jean III die Ubertragung der Rechte an der Brucke von Lunel gekommen sein und zwar im Jahr 1274 durch Konig Jaques von Aragon Ein eintraglicher Glucksfall denn die Brucke lag genau auf der Strecke der cami saline die von Frontignan uber Auroux Mudaison Candiargue nach Nimes fuhrte uber die samtliche Salztransporte abgewickelt wurden Seit dem Erlass von Nicolas IV im Jahr 1277 bluhte der Ablasshandel und erwies sich auch fur Valmagne als eintragliches Geschaft Die Bulle vom 7 Mai 1291 Orvieto gestand einen Ablass von einem Jahr und vierzig Tagen den Pilgern zu die die Kirche von Valmagne zum Fest des heiligen Bernhard den vier Festen der heiligen Jungfrau Maria sowie wahrend der jeweiligen Festwochen besuchten Der Missbrauch des bluhenden Ablasshandels veranlasste Luther zu seinem ersten Vorstoss Nach einer Bauzeit von mindestens funfzig Jahren etwa gegen 1310 vielleicht auch etwas spater war die gotische Klosterkirche fertiggestellt Das kaum 120 Jahre alte romanische Bauwerk wurde in solchen Abschnitten abgebrochen wie sie wieder neu entstanden sind um so die heilige Messe darin weiterhin weitgehend ungestort feiern zu konnen Inzwischen war aber auch das Konvent zu klein geworden und bedurfte ebenfalls einer Erweiterung Im Gegensatz zum Kirchenbau bei dem man das romanische Kirchenbauwerk ohne zu zogern abriss um auf Teilen ihrer Grundmauern die neue zu errichten wurden die meisten romanischen Teile des Klosters erhalten so etwa im Ostflugel das Armarium Bibliothek in einer Wandnische die Sakristei der Kapitelsaal das Parlatorium und das Skriptorium sowie im Westflugel die Raume der Laienbruder ferner die rundbogigen Arkaturen des Kreuzgangs zum Hof und zum Kapitelsaal Die ausseren Wande der Sud und Westgalerie des Kreuzgangs gehoren wie die Wand der Nordgalerie zum gotischen Bauabschnitt vom Beginn des 13 Jahrhunderts So gehort auch die Einwolbung des Kreuzgangs mit Kreuzrippengewolben zu diesem Abschnitt Die Einwolbung der Sudgalerie und Teile der Ostgaleriegewolbe sollen zu Beginn des 14 Jahrhunderts entstanden sein In der Ostgalerie kommt es so zu einem kuriosen Ubergang der rundbogigen Arkaturen des Kapitelsaals in der romanischen Wand zu den daruber befindlichen spitzen Schildbogen des Galeriegewolbes wobei die Bogenbreiten uberhaupt nicht untereinander korrespondieren Hier entsteht ein ungeordneter Eindruck ein sichtbares Zeichen verschiedener Bauphasen Uber die zusatzlichen Erweiterungen der Konventsgebaude im gotischen Abschnitt etwa im Bereich des Sud und Westflugels oder im Obergeschoss geben die Quellen keine Auskunft Das heutige Obergeschoss des Kreuzgangs scheint in einer spateren Phase aufgestockt worden zu sein abgesehen von den Raumlichkeiten des Dormitoriums Wie bei seinen Konventsgebauden lasst sich heute die wechselvolle Geschichte Valmagnes ganz besonders an seiner Abteikirche ablesen Die riesigen Fenster oberhalb der Arkaden des Mittelschiffs wurden 1635 im Zuge umfangreicher Sanierungsarbeiten zugemauert ebenso die meisten Lanzettfenster der Chorapsis der Radialkapellen die riesige Rosette der Westfassade wie auch die Rosetten der Querhausarme Was fur ein lichtdurchfluteter Raum muss diese Kirche bis dahin gewesen sein prachtvoll in der gleissenden Sonne des Sudens erstrahlend nur mit den nordfranzosischen gotischen Kathedralen zu vergleichen so ganz anders als bei den Sakralbauten des Languedoc wo sich diese eher vor dem Licht der Sonne verschliessen Valmagne wurde wie alle anderen Kloster und das ganze Land von schrecklichen wirtschaftlichen politischen und sozialen Krisen erschuttert Zu Beginn des 14 Jahrhunderts wutete eine umfassende Hungersnot in Europa und funfzig Jahre spater war das ganze Languedoc ausgehungert Die Felder konnten aufgrund verheerender Unwetter nicht mehr bestellt werden Die Schwarze Pest kam von der Krim und raffte 1348 die Menschen scharenweise dahin Die Zahl der Monche nahm rapide ab Einige flohen voller Angst und konnten sich bei ihrer Ruckkehr nicht mehr in die strengen Ordensregeln integrieren nbsp Zeitgenossische Miniatur der Schlacht von Auray 1364 Chroniques von Jean Froissart 1337 1405 Die Schlachten des Hundertjahrigen Krieges verwusteten die Landereien und richteten unvorstellbare Schaden an Aber auch in den sogenannten ruhigen Zeiten konnte man sich nicht in Sicherheit wiegen So uberfielen Rauberbanden die Kloster qualten und massakrierten die Monche Ein gewisser Seguin de Badafol terrorisierte die Region derart dass sich der Abt von Valmagne genotigt sah das Kloster zu befestigen Die traurigen Zeiten der Zerstorung die viele Kloster und einen Grossteil des Landstrichs trafen setzten sich fort Valmagne war wirtschaftlich stark geschwacht und musste sich von etlichen Landereien trennen zuerst von Fondouce und Marcouine Doch auch deren Verkauf konnte Valmagne nicht retten Um zu uberleben verlor die Abtei ein Besitztum nach dem anderen Nach diesen Desastern war fur Aussenstehende der Eindruck entstanden die Kloster seien wirtschaftlich schlecht gefuhrt Man lastete den Monchsgemeinschaften die Schuld an der Krise an und bezichtigte sie der Misswirtschaft Die Folge war dass die Monche nicht mehr aus ihren Reihen die Abte wahlen durften sondern diese vom Konig ernannt und vom Papst mit den entsprechenden Rechten ausgestattet wurden Dies hatte neben wirtschaftlichen Folgen den durchaus erwunschten Nebeneffekt dass Kirche und Papst die Kontrolle uber die Kloster gewannen Dieses Vorgehen bezeichnet man nach dem kanonischen Recht als eine Kommende Ab 1477 wurden die Geschicke von Valmagne von solchen nicht gewahlten sondern ernannten Abten gesteuert Deren erster war uppig mit Spenden einer Reihe von Wohltatern ausgestattet Adligen aus dem Languedoc darunter die Familien Lauzieres und Villeneuve nbsp Paris wahrend der Bartholomaus nacht Zeitgenossisches Gemalde von Francois Dubois von 1595Im Jahr 1560 begannen die Religionskriege Die Region wurde von Kampfen erschuttert die sich Katholiken und Protestanten lieferten mit erbitterten Schlachten so auch in Agde und andernorts wo sich die Bevolkerung wehrte und katholisch bleiben wollte Auch Valmagne blieb davon nicht verschont Im Jahr 1571 bahnte sich ein tragischer Vorfall an Das Kloster wurde von einem Abt Vincent Concomblet de Saint Severin verlassen Dieser war zwar der Neffe des erzkatholischen Bischofs von Agde Aymerie de Saint Severin war aber zu den Anhangern der Reform ubergelaufen Er hatte seine Lager im nahen Montagnac das vollstandig in den Handen der Reformierten war und in Lesignan l Eveque dessen Gouverneur er war Von da aus rekrutierte er standig neue Bauern und Uberlaufer fur seine Truppen vor den Toren seines Klosters und richtete unter seinen Monchen und der Schutz suchenden Bevolkerung ein Blutbad an Aufzeichnungen belegen das Massaker und besagen dass er auch vor dem Erhangen des achtzigjahrigen Monchs Nonenque nicht zuruckschreckte Archives de l Herault Gallia Christina Mehr als ein halbes Jahrhundert tobten die Religionskriege im franzosischen Konigreich Edikt folgte auf Edikt Amboise Poitiers Nantes 1589 Frieden auf Frieden Longjumeau Saint Germain Beaulieu Massaker auf Massaker Vassy Saint Barthelemy Konig auf Konig Henri II und seine drei Sohne Abt Saint Severin starb schliesslich unter ungeklarten Umstanden Der folgende Abt von Valmagne Pierre VIII de Guers wurde erst 1578 ernannt In der Zwischenzeit war die Abtei verlassen und den marodierenden Horden ausgeliefert Der Gouverneur des Languedoc Damville der sich nach dem Tod seines Bruders dessen Titel Herzog von Montmorency angeeignet hatte tyrannisierte von seinem Domizil Pezenas aus die Region und wutete auch in Valmagne Die Abtei uberstand diese Angriffe wenn auch in beklagenswertem Zustand Im Jahr 1575 waren alle Glasfenster der Kirche zerstort die Scheiben fur immer verloren Es gab weder Fensterkonstruktionen noch Turen uberall klafften grosse Offnungen und der Kirchenraum war Wind und Wetter ausgesetzt Zu guter Letzt beschloss der unter Druck stehende Kapitelrat noch den Verkauf weiterer Landereien Es sollte fast ein Jahrhundert andauern bis Valmagne einen Teil seines ehemaligen Glanzes wiedererlangen konnte Im Jahr 1624 holte man den beruhmten Baumeister Jean Thoma nach Valmagne und beauftragte ihn mit der Reparatur der Klostergewolbe ohne irgendetwas zu zerstoren Vieles war aber fur immer verloren so die bunten Fensterscheiben Das Kloster konnte sich die kostspieligen Arbeiten der nordfranzosischen Glasmalerei die in den Unwettern und Sturmen des Languedoc standgehalten hatten nicht mehr leisten und beauftragte stattdessen 1635 den Maurermeister Michel Gaudonnet aus Saint Pargoire alle Fenster bis auf zwei zuzumauern Dieser Schritt gilt heute als nicht nachvollziehbar da man die Fenster alternativ mit kostengunstigerem Klarglas hatte ausstatten konnen In besonderem Ausmass haben sich die Familien de Guers und de Vairac um die Restaurierungen von Valmagne verdient gemacht Ihre Wappen schmucken den Sockel der marmornen Marienstatue die sich derzeit in der Chorapsis befindet Die Wappen der Witwe de Guers Madame de Paulhan finden sich auf dem Brunnenbecken im Klosterhof Dieses haben die Bruder Hugolz wieder aufgebaut Brunnenbaumeister aus Saint Jean de Fos Ihr Auftrag lautete den Griffouls Brunnen der fruher in dem Kloster der besagten Abtei floss wiederherzustellen und zwar mit demselben altern Lauf der durch die grosse Kirche fliesst nbsp Blason des Pierre de BonziRestaurierung und Ruhmreiche Zeit unter Kardinal de Bonzi Bearbeiten 3 S 29 32 Im Lauf des 17 Jahrhunderts wurde ein Teil der Kreuzganggalerien erneut eingewolbt Auf einem Schlussstein der Ostgalerie gegenuber dem Parlatorium findet man das Datum 1610 Die zweite Halfte des 17 Jahrhunderts stand ganz im Zeichen von Abten italienischer Herkunft Der erste italienische Abt war Victor Siri ein Freund von Richelieu und Jules Mazarin Er lebte kaum in Valmagne und uberliess die Verwaltung dem Prior Dom Maffre der die Restaurierungsarbeiten fortsetzte und zum Beispiel 1663 die westliche Kreuzganggalerie wieder einwolben liess Er veranlasste auch die Wiedererrichtung des Refektoriums den Sudflugel der Konventsgebaude wo sich sein Name und ein Datum auf einem Bogen findet Debit N Dom Maffre Prieur des Moines 1665 Entgegen der Regel erstreckt sich hier das Refektorium nicht rechtwinklig zum Langhaus sondern parallel dazu nbsp Ludwig XIV 1661Wegweisend fur das weitere Schicksal Valmagnes wurde Abt Pierre de Bonzi ein Kardinal aus dem florentiner Hochadel Er war machtig und zeigte sich brillant Die Familie der Bonzi stellte in hundert Jahren allein funf Bischofe Konig Ludwig XIV ernannte ihn zum Bischof von Beziers als der Bischofssitz durch den Tod seines Onkels Clement de Bonzi vakant wurde Pierre de Bonzi genoss das uneingeschrankte Vertrauen des Konigs und uberhaufte ihn mit Titeln und beauftragte ihn mit besonderen Verhandlungen und Spezialmissionen die ihn als Sonderbotschafter nach Venedig Polen und Spanien fuhrten Er wurde Erzbischof von Toulouse und 1672 Kardinal Ausserdem war er Beichtvater von Konigin Maria Theresia 1673 berief Ludwig XIV Ihn zum Erzbischof von Narbonne und ernannte ihn zum Gouverneur der Staaten des Languedoc Als Abt leitete er die Geschicke von Valmagne von 1680 bis 1697 Kardinal de Bonzi spielte fur das gesamte Languedoc eine bedeutende Rolle Saint Simon berichtete er sei lange Zeit der eigentliche Konig gewesen durch seine Autoritat das Vertrauen das er bei Hof genoss und seine Liebe zu der Provinz Valmagne war sein Lieblingssitz Der mondane Pralat besass ein bedeutendes personliches Vermogen das er durchaus zum Wohl von Valmagne in dessen Erhalt und Ausbau steckte Er machte aus der Abtei einen echten Bischofssitz stockte das ganze Konventsgebaude mit Kreuzgang um eine Etage auf und baute das Dormitorium im ersten Stockwerk des Ostflugels in einen grosszugigen Korridor um von dem die Zimmer mit Alkoven und Oratorien Gebetsraum abgehen deren Turen von dekorierten Trumeaus getrennt sind Eine grosszugige Steintreppe fuhrte mit weitem Bogen zu den Zimmern hinauf und war von prachtigen schmiedeeisernen Gelandern begrenzt Sie existiert heute noch Das Parlatorium erhielt eine Tur die in einen prachtigen Park a la francaise fuhrte Die Anzahl der Monche war zu dieser Zeit auf fast 300 angestiegen nbsp Ludwig XIV empfangt den Dogen von Genua im Spiegelsaal Gemalde von 1685Seine haufigen Aufenthalte in Versailles und die Festivitaten in den von Andre Le Notre gestalteten Garten haben den Kardinal sicherlich bei der Ausstattung von Valmagne inspiriert Von einer riesigen Terrasse nach Suden ausgerichtet fuhrten zwei symmetrische Treppen zu einem Garten hinunter mit einem langen Wasserbassin in der Mitte und am Ende eine Neptunstatue Sie stand in einem Wasserbecken das von einer Muschel hinterfangen wurde Zu Fussen der Statue ein Delfin der durch sein Maul Wasser in das Becken spritzt Prachtvolle Vasen mit Fruchten und Kopfen verziert schmuckten die Gartenanlage Man findet sie heute im Kapitelsaal Glaubt man den Uberlieferungen fuhrte der Kardinal in Valmagne ein Leben wie bei Hof Von klosterlicher Strenge war man zu dieser Zeit weit entfernt Einer Schar von Hausangestellten sorgte fur das leibliche Wohl Man lebte exzessiv mit allem nur erdenklichen Luxus Der Kardinal richtete in Valmagne viele Empfange aus und behandelte seine Gaste koniglich So schrieb der damalige Kriegsminister Ludwigs des XIV Louvois der 1680 auf dem Weg nach Bareges auf Valmagne Halt machte beeindruckt an seinen Cousin den Marquis de Tailladet dass er in Valmagne Station gemacht habe und hier das grossartigste Abendessen vorgefunden habe das man uberhaupt ausrichten kann Dass man zu dieser Zeit weiter denn je von den Regeln des heiligen Bernhard entfernt war steht ausser Frage Die Sitten waren in jeder Beziehung freizugig E Leroy Ladune ausserte sich in seiner Geschichte des Languedoc ganz und gar nicht zartfuhlend uber den Kardinal und tituliert ihn als raffinierten und sinnesfrohen Ecclesiasten Liebhaber schoner Manner und hubscher Frauen der gnadenlos seine Macht missbraucht Seine unverhohlene Liebesaffare mit Madame de Ganges war zumindest nicht davon angetan ihn einen Heiligenschein zu verleihen Nicht zu verstehen ist allerdings dass man in dieser wohlhabenden Phase der Abtei nicht die Vermauerung der Kirchenfenster ruckgangig gemacht hat und stattdessen Verglasungen eingebaut hatte Letzte Abte Revolution und ihre Folgen Bearbeiten 3 S 32 34 1697 ubergab Kardinal de Bonzi die Abtei an seinen Neffen Armand Pierre de la Croix de Castries Erzdiakon von Narbonne Er war der Sohn einer seiner Schwestern die mit dem Marquis de Castries verheiratet war Wenige Jahre spater am 11 Juli 1703 starb der Kardinal in Montpellier Der neue Abt fuhrte Valmagne im Stil seines Onkels weiter grosszugig und luxurios Anlasslich des Besuchs des Herzogs von Burgund und des Herzogs von Berry wurde ein strahlender Empfang gegeben Beide hatten ihren Bruder den jungen Herzog von Anjou und zukunftigen Konig Philipp V von Spanien zur spanischen Grenze begleitet und auf der Ruckreise nach Versailles in Valmagne Station gemacht Die letzten drei Abte von Valmagne waren Monseigneur de Buisson de Beauteville sehr beliebt durch seine Gute Pierre Francois de Jouffroy d Abbans und Armand Pierre de Puysegur Unmittelbar vor der Revolution war die Abtei hoch verschuldet Ein wesentlicher Grund dafur war dass die beiden letzten Abte nie vor Ort gelebt aber von Valmagne ein hohes Einkommen fur sich in Anspruch genommen haben Zwischen den Monchen von Valmagne und den Konsuln von Montagnac entbrannte eine Auseinandersetzung uber die Hoheit des Klosterlandes 1786 hatten die Konsuln den Eintrag ins Vermogenssteuerregister von Valmagne auf Montagnac uberschrieben 1789 kam es zu einer Transaktion im Kapitelsaal des Klosters bei der die Monche endgultig auf ihre Gebietshoheit verzichten mussten Im Gegenzug verzichteten die Konsuln auf die Zahlung der bis dahin eingeforderten Abgaben in Hohe von 29 Annuites nbsp Revolution Sturm auf die Bastille am 14 Juli 1789Die finanzielle Situation der Abtei war beklagenswert Am 13 November 1789 hatte die Nationalversammlung mit Zustimmung des Konigs ein Dekret verabschiedet in dem vom Klerus eine schriftliche Erklarung aller Einkunfte Vermogen Immobilien und Lehensabgaben verlangt wurde Prior Dom Desbies ubernahm die Auflistung des Klostervermogens Sie ergab ein Defizit von 2 206 Pfund und 6 Dinar sowie Schulden in Hohe von 15 000 Pfund zahlbar in zwei Jahresraten an den Abt von Puysegur Die Aufstellung des Konventsgrundbesitzes und der erwirtschafteten Ertrage nennt unter anderem Vairac den Huhnerhof die Landereien in Silvereal die Gutshofe Mas del Novi le Sacristain und andere aber Kosten und Schulden waren um ein Vielfaches hoher Die prekare Situation von Valmagne lag offen zutage Da die Monchsgemeinschaft seit einigen Jahren deutlich abgenommen hatte lastete die Bewirtschaftung des Landes allein auf den Laienbrudern Das Land lag brach und verkam Valmagne hatte einst 200 bis 300 Monche gezahlt Im Jahr 1786 hatte der Prior nur noch drei Monche um sich dazu einen Portier einen Gartner einen Koch einen Kuchenjungen einen Jager und ein Kind das als Messdiener fungierte Bis 1790 etwa ein Jahr nach Ausbruch der Revolution hielten sie durch dann floh der Prior zusammen mit den letzten drei Monchen mit dem Gold und dem Silber und den wertvollsten Mobeln Valmagne war dem Pobel freigegeben Und dieser zogerte nicht lange Nur wenige Tage spater fiel die johlende Meute der Bauern aus den Nachbardorfern uber die verwaiste Abtei her und verwustete alles verbrannte Dokumente Urkunden Aufzeichnungen Bucher Mobel und Bilder Wie die meisten Kloster Frankreichs wurden Konvent und Kirche mit den noch vorhandenen Landereien und Dependancen Staatseigentum Der Staat war allerdings am kostspieligen Unterhalt derartiger Anwesen nicht interessiert und versuchte so schnell wie moglich Kapital daraus zu schlagen Am 23 Mai 1791 gab der Bezirk Beziers dem Winzer Monsieur Granier fur 130 000 Pfund den Zuschlag Er erwarb die Konventsgebaude die Kirche den Huhnerhof die Landereien und das Gut le Sacristain Der neue Besitzer baute die Kirche in einen Weinkeller um In die Joche der Seitenschiffe und in die Chorkapellen stellte er riesige Holzfuder aus russischer Eiche in denen der Wein reifte Sie sind nunmehr uber 200 Jahre an diesem Ort Dabei wurden in den hohen Arkaden des Mittelschiffs Wande eingezogen die die Seitenschiffe scheinbar in zwei Geschosse unterteilt haben Ihre Brustungen schliessen knapp uber ihren Bogenansatzen waagerecht ab Im unteren Geschoss sind grosse rundbogige Offnungen ausgespart die die Weinfasser enger umschliessen Die hohen Seitenschiffe dahinter behielten ihre Hohe Manchen Besucher mag es schockieren dass die gesamte sakrale Ausstattung verschwunden ist und die Kirche so profan genutzt wird Die Kritiker mogen aber bedenken dass diese herrliche Kirche und das zauberhafte Kloster nur dadurch erhalten geblieben sind dass Valmagne nur ein knappes Jahr verlassen war und danach standig bewirtschaftet und instand gehalten wurde Dadurch blieb der Abtei das Schicksal so vieler Schwesterkloster erspart die als Steinbruch endeten und heute nur als Ruinen oder gar nicht mehr vorhanden sind Dagegen steht Valmagne nach achteinhalb Jahrhunderten wechselvoller Geschichte heute als relativ intaktes architektonisches Ensemble vor uns Valmagne seit uber 150 Jahren in Familienbesitz Bearbeiten 3 S 34 38 Nach dem Tod von Monsieur Granier wurden Kloster und Landbesitz von seiner Witwe und den Erben zur Versteigerung freigegeben Die Kirche musste per Konkordat von 1801 auf alle Anspruche auf alle ihre verstaatlichten Guter verzichten Trotzdem hatte man die Zustimmung des Bischofs eingeholt und im Juli 1838 wechselte Valmagne im Gericht von Montpellier den Besitzer Neuer Eigentumer war Henri Amedee Mercure de Turenne Seitdem befindet sich das Kloster im Besitz derselben Familie In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde es umfassend restauriert Doch in unserer Zeit gestaltete sich der Unterhalt eines solchen Bauwerks immer schwieriger Die Verantwortung fur ein derartig einmaliges historisches und architektonisches Erbe ist faszinierend und beangstigend zugleich Wahrend des ganzen Jahres finden taglich Besichtigungen statt Fuhrungen durch die herrliche gotische Kirche und durch den lichtdurchfluteten Kreuzgang Inbegriff mediterraner Schonheit und Heiterkeit und zugleich voll feierlicher meditativer Ruhe Sicher hat dieser Kreuzgang nichts mehr mit der geforderten Strenge des heiligen Bernhard gemein sondern erinnert eher an exquisite toskanische Garten Die liebliche und sudlandische Atmosphare verdankt Valmagne dem Einfluss seiner florentinischen Abte allen voran Pierre de Bonzi die es verstanden hier im Languedoc das Licht und die Linien und Formen entstehen zu lassen die an die Landschaft Giottos erinnern Ohrenbetaubendes Wasserrauschen zieht den Besucher zum Griffouls Brunnen gegenuber dem Refektorium der Monche Er wird von einer achteckigen Galerie umgeben und von einer weiterarbeiten offenen Kuppel uberdeckt Hier vereinen sich Romanik und Poesie und verzaubern den Betrachter Besonderes Augenmerk verdient auch der Kapitelsaal der mit einem weiten Kreuzgratgewolbe freitragend uberdeckt wird ohne von einem Mittelpfeiler unterstutzt zu sein siehe dazu detaillierte Beschreibung im Abschnitt Bauwerke Inneres Auf der Sitzbank des Kapitelsaals sind steinerne Fragmente ausgestellt die Szenen einer Verkundigung den Einzug in Jerusalem einer Kreuzigung und einer Kreuzabnahme und andere erahnen lassen Aller Wahrscheinlichkeit nach stammen diese Steine von einem Lettner einer steinernen Schranke die einst den Kirchenraum in einen Ostteil der alleine den Monchen vorbehalten war und in einen Westteil fur Laien und Laienbruder Dieser muss aber in der romanischen Kirche existiert haben da der Chorumgang auch von Laien besucht werden durfte zur Verehrung der Reliquien in den Kapellen Man vermutet dass diese Bruchstucke fur die Treppe gedient haben die von der Porte des Matines zum Dormitorium im Obergeschoss unmittelbar in den sudlichen Querhausarm fuhrte Das Monchsrefektorium aus dem 17 Jahrhundert wurde im 19 Jahrhundert sehr aufwandig renoviert Es beeindruckt durch seine Grosse wie auch durch seine Ausstattung wie die hohen Kreuzrippengewolbe und den prachtvollen Renaissancekamin der aus dem Chateau de Cavillargues stammt Das Kloster Valmagne steht seit dem 11 April 1947 unter Denkmalschutz des Kulturministeriums und wurde seit 1975 auch fur Touristen geoffnet Seit 1980 sind fast alle Dacher der Bauwerke neu eingedeckt worden Die Raumlichkeiten des Kardinals de Bonzi die im 19 Jahrhundert Lagerraume waren wurden zeitgemass mobliert und dienen nunmehr als Wohnraume Valmagne ist seit uber 200 Jahren ein bedeutendes Weingut Seine Kirche wird auch deshalb Kathedrale des Weins genannt Bauwerke BearbeitenGrundriss und Aufriss Bearbeiten nbsp nbsp Abmessungen zirka ohne Wandvorsprunge aus Zeichnung gemessen und hochgerechnet KircheLange uber alles aussen 44 80 m Lange Langhaus von Fassade bis Querhaus aussen 23 20 m Breite Langhaus in Bodenhohe aussen 12 70 m Breite Mittelschiff zwischen Diensten innen 5 70 m Hohe Mittelschiff im Scheitel innen 23 50 m Hohe Seitenschiffe im Scheitel innen 11 00 m Lange Querhaus aussen 17 50 m Breite Querschiff innen 4 70 m Tiefe Chorapsis innen 4 40 m Breite Chorumgang innen 1 90 m Narthex Lange Breite aussen 12 80 3 20 mKonventsgebaudeLange Ostflugel ab Querhausarm aussen 52 60 m Breite Ostflugel ohne Kreuzgang aussen 6 10 m Lange Kreuzganghof S N Richtung 14 40 m Breite Kreuzganghof W O Richtung 13 30 m Breite Ostgalerie innen 2 6 m Breite Westgalerie innen 2 20 m Breite Nord und Sudgalerie innen 2 40 m Hohe Galerien im Scheitel 5 34 m Lange Sudflugel zwischen West und Ostgalerie 20 30 m Breite Sudflugel ohne Kreuzgang aussen 5 60 m Lange Westflugel nordl Abschnitt 16 60 m Breite Westflugel nordl Abschnitt ohne Kreuzgang aussen 3 6 m Lange Westflugel sudl Abschnitt aussen 20 70 m Breite Westflugel sudl Abschnitt aussen 5 80 mAbteikirche Bearbeiten 3 S 10 Die stattliche gotische Kirche die in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts ohne Ubernahme von Bauteilen des romanischen Vorgangerbauwerks errichtet wurde ist nahezu vollstandig erhalten und nach Osten ausgerichtet Sie hat allerdings die ursprunglich lichtdurchflutete Erscheinung der fast vollstandigen Durchfensterung der Aussenwande in den Religionskriegen verloren Daraufhin hat man im Jahr 1635 als man die grossen Fensteroffnungen in Ermangelung ausreichender finanzieller Mittel nicht mehr erneuert hat stattdessen fast alle zumauern lassen Die heutige Dunkelheit des Innenraums entspricht in keiner Weise mehr den Vorstellungen der gotischen Architektur und verandert ihn gravierend zu seinem Nachteil Eine zweite Anderung der gotischen Architektur fand gegen Ende des 18 Jahrhunderts statt als im Zusammenhang mit der Aufstellung der grossen Weinfuder in den Seitenschiffen die hohen Arkaden durch den Einzug von Wandteilen eingeengt und scheinbar in zwei Geschosse aufgeteilt wurden Die beiden vorstehenden Massnahmen sollen zur Stabilisierung der grazilen und zerbrechlichen Konstruktion durchgefuhrt worden sein Die Kirche steht auf dem Grundriss einer Basilika aus einem dreischiffigen und siebenjochigen Langhaus mit auskragendem Querhaus Chorjoch und einem Umgangschor der von einem Kapellenkranz im Osten abgeschlossen wird Aussere Erscheinung Bearbeiten nbsp Westbau der Kirche von SNarthex Bearbeiten 3 S 9 Vor der Fassade des Langhauses steht ein dreiteiliger Westbau in Art eines Westwerks Er ist so lang wie die Breite des Langhauses und etwa so tief wie die Breite der Langhausjoche Das Erdgeschoss ist der eigentliche Narthex ein Vestibul eine Vorhalle in der die Monche die Katechumenen empfingen die sich auf die Taufe vorbereiteten Sie galten als unrein und durften die Kirche nicht betreten In Valmagne wurden hier auch die Messen fur die Glaubigen der Umgebung zelebriert Auch ihnen war der Innenraum der Kirche versperrt da sie nicht zur Ordensgemeinschaft gehorten nbsp Narthex von WDer mittlere Abschnitt ist so breit und etwa halb so hoch wie das Mittelschiff Er wird flankiert von zwei im Grundriss quadratischen Turmen Die knapp unter der Firsthohe des Mittelschiffs enden und dort von flach geneigten Satteldachern uberdeckt sind die mit Hohlziegeln im romischen Format auch Monch Nonnen Ziegel genannt eingedeckt sind Der Mittelabschnitt ist mit einem begehbaren Flachdach abgedeckt dessen Vorderkante von einer steinernen Balustrade im Stil Ludwigs XIII abgeschlossen wird die in der Mitte von einem steinernen Kreuz uberragt wird In der Fassadenwand oberhalb dieser Terrasse war ursprunglich ein riesiger kreisrunder Okulus lat Auge ausgespart den man auch Ochsenauge nennt Sein Durchmesser entspricht fast der inneren Mittelschiffbreite Von der runden Fensteroffnung die einmal mit kunstvollem Masswerk in Form einer Rosette mit Glasmalereien ausgestattet war ist nach der Vermauerung nur die Kontur seines ausseren Randes ubrig geblieben Als Ersatz der grossen Offnung hat man in der Vermauerung ein schlankes spitzbogiges Fenster ausgespart mit einem gotischen Masswerk das oben und unten zum ehemaligen Rand der Rosette gut einen Meter Abstand halt Axial im mittleren Abschnitt der Frontwand ist eine grosse leicht angespitzte Offnung ausgespart deren Laibungskanten mit breiten Fasen gebrochen sind Ihr Scheitel liegt gut uber der mittleren Hohe der Wand Weiter nach aussen sind in den Achsen der Turme jeweils ein grosses schlankes und spitzbogiges Fenster mit Masswerk aber ohne Verglasung ausgespart Uber diesen Fenstern gibt es in den Turmwanden noch je zwei ubereinander angeordneten kleinen rechteckigen Offnungen in Art von Schiessscharten In gleicher Hohe finden sich solche Offnungen auch auf den seitlichen Aussenwanden der Turme In den Ostwanden der Turme sind oberhalb der Seitenschiffdacher Turoffnungen ausgespart von denen man auf diese Dacher gelangen kann In der sudostlichen Ecke des Sudturms wurde eine kreisrunde Spindeltreppe eingefugt von der aussen nur die Halfte eines im Grundriss sechseckigen Treppenturms sichtbar ist In diesen Wanden sind noch einige schlanke Schiessscharten eingelassen Der Turm schliesst in Hohe der Turmdachtraufe mit einem sechseckigen flach geneigten Pyramidendach ab Die Turme und die begehbare Terrasse uber dem Narthex gehoren offensichtlich zu der wehrtechnischen Ausstattung des Klosters die im Zuge des Hundertjahrigen Krieges um die Mitte des 14 Jahrhunderts angelegt worden sind nbsp Kirche und Kloster von SLanghaus Bearbeiten Von aussen fallt sofort der basilikale dreischiffige Aufriss Querschnitt des Langhauses auf bei dem das Mittelschiff etwa doppelt so breit und doppelt so hoch ist wie bei den Seitenschiffen Uber den flach geneigten begehbaren Seitenschiffdachern ragen Strebewerke auf die das Langhaus genau wie im Innern die Gurtbogen und Pfeiler in Querrichtung in sieben Joche unterteilen Die Strebewerke bestehen aus je einem Strebebogen dessen oberes Ende in Verlangerung des jeweiligen Gurtbogens knapp unter den Traufen gegen die Mittelschiffwand lehnt und dessen unteres Ende in den deutlich breiteren senkrechten Strebepfeiler ubergeht Die Unterseite ist viertelkreisformig ausgerundet und die Oberseite ist in ganzer Lange um 45 Grad auswarts abgeschragt und wird mit satteldachartig geformten Steinplatten abgedeckt Auf der Nordseite der Kirche sind die Strebepfeiler im unteren Bereich gleichzeitig die Trennwande der dort angeordneten sieben Seitenkapellen Die flach geneigten begehbaren Dacher der Kapellen sind nicht ganz so hoch angeordnet wie das der ursprunglichen Nordgalerie des Kreuzgangs Uber diesen Dachern bleiben die Tiefen der Pfeiler bis zum Ubergang in die Strebebogen ganz erhalten Die dachartige Abdeckung der Strebebogen knickt dort waagerecht ab und wird deutlich breiter bis zum Ende des Pfeilers gefuhrt Der First dieser Abdeckungen ist uber die ganze Lange als offene Abflussrinne ausgebildet die am unteren Ende in einem weit ausladenden Wasserspeier endet Das obere Ende der Rinnen wird durch ein teilweise steil abgeschragtes Teilstuck bis unter das Traufgesims verlangert Die Funktion dieser Rinnen lasst sich heute kaum erklaren da man unter den Traufen keinerlei wassersammelnde Vorrichtungen erkennen kann die das Regenwasser von den Ziegeln zu den oberen Enden der Rinnen auf den Strebewerken fuhren wurde Auf der gegenuberliegenden Sudseite der Kirche funktioniert das mit den tiefen Strebepfeilern nicht weil die angrenzende Nordgalerie des Kreuzgangs solche nicht zulasst Ersatzweise hat man hier den unteren Teil der Aussenwand des Seitenschiffs bis in Hohe des Galeriegewolbes erheblich verbreitert und die daruber stehenden Pfeiler schliessen bundig mit der galerieseitigen Wandoberflache ab Zusatzlich werden diese Pfeiler durch das Gewolbe des Kreuzgangs und dessen Gurtbogen abgestutzt nbsp Lang und Querhaus von SAuf beiden Seiten des Langhauses waren ursprunglich in jedem Joch knapp oberhalb der Dachanschlusse der Seitenschiffe je ein grosses spitzbogiges Fenster ausgespart deren Scheitel bist fast unter die Traufen des Mittelschiffs reichen Sie enthielten einst kunstvolle Masswerke mit Glasmalereien In der Mitte des 17 Jahrhunderts hat man die zerstorten Fenster zugemauert von denen heute noch leicht zurucktretende Arkadennischen ubrig geblieben sind Ahnlich wie bei der Fensterrosette in der Fassade hat man auf beiden Seiten im Joch vier je ein deutlich kleineres spitzbogiges Fenster mit schlichtem Masswerk ausgespart Axial in den Wanden der Kapellen ist je ein spitzbogiges kleines Fenster ausgespart uber deren Zustand die Quellen keine Auskunft geben Das Mittelschiff wird von einem etwa zwanzig Grad flach geneigten Satteldach uberdeckt dass mit rotlichen Monch Nonnen Ziegeln eingedeckt ist die an den Traufen uber einem kaum ausladenden Gesims leicht auskragen Das trifft fur nahezu alle Dacher des Klosters zu ausgenommen den begehbaren Dachflachen der Seitenschiffe des Chorumgangs und der Terrasse uber dem Narthex Querhaus Bearbeiten Das Querhaus ist etwas schmaler als das Mittelschiff seine Traufen und Firste liegen zusammen mit denen des Chors auf der gleichen Hohe und gehen untereinander uber Die Dachflachen stossen mit diagonal gefuhrten Kehlen aneinander Die Gebaudeecken des nordlichen Querhausarms sind mit kraftigen mehrfach abgestuften Strebepfeilern ausgesteift die bis unter die Traufen reichen Im sudlichen Arm ubernehmen das die Wande des anschliessenden Konventstraktes und auch die Treppenturme die die Traufen leicht uberragen In den Giebelwanden gab es ursprunglich weit oben je einen kreisrunden Okulus dessen Durchmesser knapp der inneren Schiffbreite entsprach Ahnlich der Rosette in der Fassade sind die Offnungen wieder ausgemauert worden wobei man grossere Teile des Masswerks integrieren konnte Deutlich kleinere spitzbogige Fenster mit Masswerk ersetzen die Okuli In den West und Ostwanden der Querhausarme waren oberhalb der Seitenschiffdacher ursprunglich je zwei grosse spitzbogige Fenster ausgespart die denen des Mittelschiffs entsprachen Wie diese sind auch sie ganzlich vermauert Vor den Pfeilern zwischen diesen Fenstern ragt je ein schlanker Strebepfeiler bis unter die Traufe nbsp GlockenwandDie Giebelwand des sudlichen Querhausarms wird oberhalb der anschliessenden Dacher der Konventsgebaude von zwei schlanken Treppenturmchen flankiert die Spindeltreppen enthalten Der auf der Sudostecke ist sechseckig und hat Ahnlichkeit mit dem am sudlichen Turm des Westbaus Der auf den Sudwestecke ist kreisrund uber den man zur Glockenwand gelangt die uber das Dach des Querschiffs hoch hinausragt Die Glockenwand steht auf der gleich dicken Aussenwand des sudlichen Seitenschiffs im Joch sieben und ist so breit wie dieses In Hohe der Dachtraufe gibt es eine Zasur in Form eines allseitigen leichten Rucksprungs Daruber ist eine Zwillingsarkade ausgespart mit schlanken spitzbogigen Offnungen Daruber verjungt sich die Breite der Glockenwand und weist dort eine weitere aber kleinere spitzbogige Offnung auf Die Oberseiten der abgestuften Wand sind nach aussen um etwa 45 Grad abgeschragt In den drei Offnungen sind die Glocken frei aufgehangt Chorhaupt Bearbeiten Das Chorhaupt ist zunachst wie eine ostliche Verlangerung des Langhauses um ein Joch uber das Querhaus hinaus das sogenannte Chorjoch mit dem gleichen Aufriss und einem gleichen Strebewerk Auf dem First des Dachs uber dem Chorjoch sitzt ein knapp zwei Meter hoher sechseckiger Dachreiter aus Mauerwerk mit einem sechseckigen Pyramidendach An das Chorjoch schliesst sich das eigentliche Chorhaupt an aus der zentralen Chorapsis die sich mit sieben Wandabschnitten nahezu halbkreisformig um den Chor herum gruppiert die von einem Stuck Satteldach und weiter von einem funfseitigen teilweisen Pyramidendach uberdeckt wird Die Dacher weisen die gleichen Hohenlagen Neigungen und Traufausbildungen auf wie beim Langhaus Das Gleiche gilt auch fur den die Apsis umschliessenden Chorumgang dessen sieben polygonale Abschnitte den Seitenschiffen entsprechen Diese Abschnitte werden uber dem Umgangsdach von den fast gleichen Strebewerken radial unterteilt Zwischen den tiefen Strebepfeilern sind sieben Radialkapellen eingefugt deren polygonale Dacher an die Dacher des Umgangs anschliessen Ihre freien Aussenwande bestehen aus je drei Abschnitten die untereinander zweimal abgeknickt sind und dort von schlanken Strebepfeilern abgestutzt werden In den Wandabschnitten des Chorjochs und der Chorapsis waren uber den Dachern des Umgangs spitzbogige Lanzettfenster ausgespart deren Breiten den wechselnden Breiten der Wandabschnitte angepasst waren Bis auf drei dieser Fenster sind alle vermauert In den Wandabschnitten der Radialkapellen waren jeweils drei aussen nur zwei sehr schlanke Lanzettfenster ausgespart die heute allesamt zugemauert sind Inneres der Kirche Bearbeiten nbsp Narthex Inneres nach SWie auch bei der ausseren Erscheinung muss man sich bei der Beurteilung der gotischen Substanz der Architektur auch im Innern der Kirche die umfangreichen nachgotischen Anderungen wegdenken vor allem die Vermauerungen der meisten Fenster und das teilweise Schliessen der Arkaturen der Scheidewande Narthex Bearbeiten nbsp Narthex Konsole Ludwig der HeiligeIm erdgeschossigen Narthex der uber die ganze Breite des Langhauses reicht erkennt man deutlich die Gliederung in drei Abschnitte die genau der dreischiffigen Aufteilung des Langhauses entspricht Die Unterteilungen erfolgen in Verlangerung der Scheidewande durch massive Arkaden mit polygonalem Querschnitt und funf gleich breiten freien Seiten ohne Markierung ihrer Bogenansatze Die Gewolbe sind so hoch wie die der Seitenschiffe Der mittlere Abschnitt entspricht dem Mittelschiff und wird von einem dreiteiligen Kreuzrippengewolbe uberdeckt das mittlere ist fast doppelt so breit wie die beiden ausseren nbsp Narthex Gewolbe MittelabschnittIhren Rippen weisen Querschnitte aus drei Rundprofilen auf die von zwei schmalen Hohlkehlen getrennt sind Der sie trennenden Gurtbogen haben die gleichen Querschnitte Die beiden ausseren Raumabschnitte entsprechen denen der Seitenschiff und ihre Gewolbe weisen die gleichen Rippen auf wie im mittleren Abschnitt Die Rippen und Gurtbogen stehen auf unterschiedlich figurlich skulptierten Konsolen die etwas tiefer angeordnet sind als der Scheitel der ausseren Portaloffnung Auf einer werden drei Kopfportrats dargestellt in der Mitte das gekronte Haupt des zeitgenossischen Ludwigs des Heiligen 1214 1270 eine andere zeigt drei Oberkorper den eines Monchen der von Schiffern flankiert wird Diese Darstellungen stehen im Widerspruch zu den Bauregeln der Zisterzienser nbsp Narthex Hauptportal in KircheDer Narthex wird durch etliche Offnungen in der Westwand reichlich erhellt die nicht durch verglaste Fenster oder Turflugel verschlossen werden konnen In der Gebaudeachse ist die grosse und hohe leicht angespitzte Portaloffnung eingelassen deren Laibungskanten durch breite Fasen gebrochen sind Die seitlichen Leibungen gehen ohne Zasur in die Bogelaibungen uber Die Offnung wird flankiert von spitzbogigen Zwillingsarkaturen deren Bogen jeweils auf hintereinander stehenden Drillingssaulchen ruhen die mit skulptierten Kapitellen Kampfern und Basen ausgestattet sind und auf Brustungen stehen In den ausseren Raumabschnitten ist je ein grosses schlankes und spitzbogiges Fenster mit Masswerk ausgespart Im mittleren Abschnitt ist das eigentliche Hauptportal der Kirche als funfstufiges angespitztes Archivoltenportal eingelassen Die rechteckige Portaloffnung wird von funf zuruckgestuften Archivolten uberdeckt die von ebensolchen Saulen getragen werden Die Abstufungen sind in zahlreiche Rundprofile unterteilt die von Hohlkehlen getrennt sind Bei den beiden inneren Archivolten sind diese Zwischenraume mit pflanzlicher Skulptur geschmuckt Die Bogenansatze der Archivolten sind mit profilierten Kampfern markiert und die Saulen stehen auf kantigen Konsolen Die aussere Archivolte wird von einer weiteren uberdeckt die etwas hoher als die anderen endet und dort auf auskragenden skulptierten Konsolen stehen Zur ursprunglichen Aufgabe des Narthex siehe Abschnitt Aussere Erscheinung Langhaus Bearbeiten nbsp Mittelschiff aus Joch 1Das Langhaus weist einen basilikalen Aufriss auf bei dem das Mittelschiff etwa doppelt so breit und doppelt so hoch ist wie bei den Seitenschiffen Es wird in Querrichtung durch Gurtbogen auf Diensten und Pfeilern in sieben Joche unterteilt Die Schiffe sind ausgesprochen schlank In die sehr hohen Seitenschiffe hatte man problemlos Emporen einziehen konnen Vielleicht hat man aber auch darauf verzichtet weil wahrend der Erbauung der gotischen Kirche die Jakobspilgerfahrten schon erheblich zuruckgegangen dann sogar ganzlich eingebrochen sind Die spitzbogigen Arkaden in den Scheidewanden weisen Scheitelhohen auf die knapp unter den Scheitelhohen der Seitenschiffgewolbe bleiben Ihre noch sichtbaren Leibungen im Bogenbereich weisen segmentbogenformige Querschnitte auf deren Kanten schlicht profiliert sind Das leichte Zurucktreten der nachtraglich eingezogenen Wandteile bis knapp uber die Bogenansatze lasst erkennen dass einst die ausgerundeten Laibungen gleichzeitig als seitliche Pfeilerseiten bis ganz auf den Boden hinunterreichten Diese Querschnitte erinnern an die mandelformigen Querschnitte der Pfeiler der Chorapsis Die Laibungen werden an den Bogenansatzen von Kampferprofilen markiert von denen nur kurze Reststucke sichtbar sind Auf den zu den Schiffen weisenden beiden Pfeilerseiten treten drei halbrunde schlanke Dienste hervor der mittlere etwas weiter als die ihn flankierenden Die Dienste werden von zurucktretenden schmalen Kehlprofilen getrennt Sie stehen auf gut einen Meter hohen Sockeln mit polygonalen Querschnitten die in der Hohe mehrfach abgestuft sind Die Bogenansatze der Gurtbogen Kreuzrippen und Schildbogen werden durch Kampferprofile markiert Daruber gehen die Kreuzrippengewolbe der Schiffe auf die die Gewolbezwickel tragen Die Rippen und Gurtbogen haben die gleichen Querschnitte aus je einem Rechteck dass von einem Dreiviertel Rundstab unterseitig in der Mitte begleitet wird Rippen und Gurtbogen treffen sich in den Gewolbescheiteln Im Mittelschiff und Chor sind diese besonders aufwandig dekoriert und wie ursprunglich farbig gefasst nbsp Mittelschiff aus ChorDekor und Erhaltungszustand der Schlusssteine aus der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts bis Anfang des 14 Jahrhunderts sind fur eine Zisterzienserkirche aussergewohnlich 4 Die dargestellten Themen sind vollig unterschiedlich Einige zeigen schmuckende Elemente wie etwa Blattrosetten oder vier radial angeordnete Haupter andere haben dagegen biblischen Inhalt wie die Marienkronung im Gewolbe der Chorapsis Abgesehen davon dass dieses Motiv Ende des 12 Jahrhunderts sehr beliebt war gebuhrt ihm dieser herausragende Platz auch deshalb weil Maria die Patronin der Kirche und des ganzen Klosters ist Andere Schlusssteine zeigen Szenen aus der Klostergeschichte so die beiden Heiligen Benedikt und Bernhard Seite an Seite mit Bischofsstab in der Hand oder den heiligen Benedikt mit seinem Schuler Placidus Manche Darstellungen sind schwer zu entschlusseln wie zum Beispiel der gekronte Kopf auf grunem Grund moglicherweise das Portrat eines Wohltaters zumindest keines Monch da er keine Kutte tragt nbsp Mittelschiff Arkade in ScheidewandGut einen Meter uber den Scheiteln der Scheidewandarkaden verlauft uber die ganze Lange des Mittelschiffs ein waagerechtes schmales Kraggesims auf dem einst die grossen spitzbogigen Fenster des Mittelschiffs standen Zwischen dem Profil und den Bogenscheiteln schliessen aussenseitig die Gewolbe mit den sehr flach gehaltenen Dachern der Seitenschiffe an In den Seitenschiffwanden gab es in jedem Joch weit oben einen kleinen Okulus mit Masswerk in Form eines Vierpasses Nahezu alle Fenster sind heute noch vermauert Die Okuli im sudlichen Seitenschiff sind ohnehin hinter dem nachtraglich angefugten Obergeschoss der Nordgalerie des Kreuzgangs verschwunden An der Aussenwand des nordlichen Seitenschiffs ist in jedem Joch eine im Grundriss rechteckige Seitenkapelle angebaut die von den hoch aufragenden Strebepfeilern der ausseren Strebewerke getrennt werden Sie werden von Kreuzgratgewolben uberdeckt In den Jochen 1 bis 3 offnen sich die Kapellen ins Seitenschiff mit grossen angespitzten Arkaden in den Kapellen 4 bis 7 mit einfachen kleinen Turen In den Aussenwanden waren zentral in jedem Joch ein kleines spitzbogiges Fenster mit Masswerk ausgespart In der Aussenwand des sudlichen Seitenschiffs gibt es im 1 Joch einen rechteckigen Turdurchlass in den Westflugel der Konventsgebaude und im 7 Joch einen ebensolchen Turdurchlass in den Kreuzgang Die nachtraglich in die Scheidewandarkaden eingezogenen Wandteile lassen die Seitenschiffe als zweigeschossig mit Empore erscheinen Sie reichen bis knapp uber die Bogenansatze In unten entstandenen Arkaden sind kaum breiter als die darin aufgestellten Holzfuder Der sie abdeckende Keilsteinbogen hat die Form eines Kreisbogenabschnitts dessen Enden auf schlicht profilierten Kraggesimsen ruhen Die Scheidewandarkaden in den Jochen 1 2 und 7 sind bis auf Schlupfturen ganzlich zugemauert Auch die Seitenschiffe wurden uberwiegend mit Querwanden unter den Gurtbogen unterteilt nbsp nordl QuerschiffarmGalerie Langhaus nbsp Mittelschiff Sudwand nbsp Mittelschiff Nordwand nbsp Obergadenfenster im 17 Jh verkleinert nbsp Gewolbe im SeitenschiffQuerschiff mit Vierung Bearbeiten nbsp nordl QuerschiffarmDas Querschiff folgt unmittelbar dem Langhaus in das sich die Schiffe mit ihren Arkaden offnen In der rechteckigen Vierung durchdringen sich das Mittelschiff mit dem Querschiff Sie wird flankiert von den Verlangerungen der Seitenschiffe die im Suden und Norden von den ausseren Abschnitten der Querschiffarme abgeschlossen werden Die Vierung wird betont durch vier kraftige allseits freistehende Pfeilerbundel die grossten der Kirche Zahlreiche dreiviertelrunde Dienste umstehen einen machtigen Kern Auf drei Ecken sind sie dicker als die ubrigen dazwischen Zu den Scheidewandarkaden und Chorjocharkaden sind die Pfeilerseiten wie diejenigen der Arkadenlaibungen segmentbogenformig gerundet Die Dienste werden von Abstanden unterteilt in die schmale Profile eingefugt sind Die Pfeiler stehen auf entsprechend gegliederten mehrfach abgestuften Sockeln mit polygonalen Querschnitten Oberhalb der betroffenen Bogenansatzen die wie beim Langhaus durch Kampferprofile markiert sind wachsen die Kreuzrippen Gurtbogen und Schildbogen der Kreuzrippengewolbe die die Gewolbezwickel tragen und sich in Schlusssteinen treffen alles sinngemass wie beim Langhaus Nicht viel anders aufgebaut sind die vier Pfeiler die in Verlangerung der Aussenwande der Seitenschiffe stehen und deren von ihnen getragenen Gewolbeabschnitte Sie grenzen aber ein und zweiseitig an andere Bauteile nbsp VierungsgewolbeDas Querhaus war ursprunglich ein besonders uppig belichteter Raumabschnitt Jeder Querschiffarm wurde durch vier grosse spitzbogige Fenster ahnlich denen des Mittelschiffs und einem grossen Okulus im Querhausgiebel alle mit Masswerk hell erleuchtet In der Giebelwand des sudlichen Querhausarms ist die Porte des Matines zu erkennen die in Verbindung mit einer Treppe den Monchen einen direkten Zugang aus dem Dormitorium im Obergeschoss in die Kirche erlaubte In der gegenuber stehenden Nordwand des Querhausarms gibt es noch die Porte des Morts die Totenpforte zur Grablege dem Friedhof des Klosters Dort wurden nicht nur die Monche beerdigt sondern auch mancher Gonner und Stifter der sich besonders um das Kloster verdient gemacht hatte fand dort seine letzte Ruhestatte nbsp Chor aus Joch 7Chorhaupt Bearbeiten Das an das Querschiff im Osten anschliessende Chorjoch hat einen ahnlichen Aufriss wie das Querhaus und ist etwa so breit wie die Joche des Langhauses Der mittlere Abschnitt hat einen lang gestreckten rechteckigen Grundriss Der Grundriss der Abschnitte in Verlangerung der Seitenschiffe verjungt sich etwas nach Osten als Ubergang zu dem etwas schmaleren Chorumgangs Dementsprechend polygonal sind auch die Grundrisse der ausseren Abschnitte Die beiden Arkaden seitlich des mittleren Abschnitts entsprechen denen des Mittelschiffs als diese noch nicht vermauert waren Die Arkaden in die ausseren Abschnitte werden von Gurtbogen uberdeckt wie man sie aus den Schiffen kennt nbsp Chorumgang mit RadialkapellenAn den mittleren Teil des Chorjochs schliesst die Chorapsis in gleicher Breite und Hohe an Ihre Rundung wird umschlossen von sieben Wandabschnitten die etwa so hoch sind wie die Mittelschiffwande Ihre Breiten nehmen von aussen zur Mitte hin stetig ab In den unteren Wandabschnitten sind spitzbogige Arkaden ausgespart die von Pfeilern mit elegantem mandelformigen Querschnitt getrennt werden Die gerundeten Pfeilerseiten werden oberhalb der Bogenansatzer bis zum Scheitel weitergefuhrt Einige der Pfeiler werden von waagerechten teils auch schrag verlaufenden Blattbandsimsen geschmuckt Die Bogenansatze werden von skulptierten Kampferprofilen markiert Diese Arkaden sind so hoch wie die Scheidewandarkaden ihre Breiten nehmen entsprechend den Wandabschnittbreiten von aussen zu Mitte hin ab Die beiden spitzen Pfeilerkanten werden von schlanken dreiviertelrunden Staben begleitet die oberhalb der Bogenansatze als Gurtbogen des Umgangs und Kreuzrippen der Apsis mit entsprechenden Unterfutterungen weitergefuhrt werden Letztere treffen sich in dem bereits erwahnten kreisrunden Schlussstein Ein Stuck uber den Scheiteln der Chorapsisarkaden verlaufte das waagerechte Kraggesims dass schon von den Scheidewanden bekannt ist Darauf standen wieder die spitzbogigen Fenster deren Breiten von aussen zur Mitte hin stetig abnahmen Sie reichen bis unter die Schildbogen des Gewolbes Von ihnen sind nur noch drei mit dem zugehorigen Masswerk erhalten Die zur Mitte hin abnehmenden Breiten der Wandabschnitte und deren Offnungen sollen eine grossere Chortiefe suggerieren eine optische Tauschung nbsp Marienstatue in der ScheitelkapelleDie Chorapsis wird aussenseitig vom Chorumgang umschlossen der aus sieben gleichen Abschnitten besteht mit symmetrischen trapezformigen Grundrissen Die sie trennenden Gurtbogen stehen in Verlangerung der radial angeordneten Kreuzrippen der Chorapsis Die Kreuzrippen der Umganggewolbe treffen sich jeweils in einem nach aussen verschobenen Punkt Alle Dienste des Chorumgangs und der Kapellen stehen auf den bereits bekannten Sockeln nbsp Radialkapelle aus ChorDer Chorumgang wird umschlossen von einem Kapellenkranz aus sieben Radialkapellen die durch die senkrechten Pfeiler der Strebewerke der Chorapsis getrennt sind An den umgangseitigen Enden der Strebepfeiler sind Bundelpfeiler angeordnet deren Dienste die anschliessenden Gurtbogen und Kreuzrippen des Umgangs und der Kapellen tragen Die U formigen Grundrisse der Kapellen werden jeweils von funf Wandabschnitten umschlossen die untereinander polygonal abknicken Die Kapellen werden von Kreuzrippengewolben uberdeckt deren radial verlaufenden Rippen sich von den Knickpunkten ausgehend in einem Mittelpunkt treffen In den Wandabschnitten der Kapellen waren jeweils drei bei den ausseren jeweils zwei Lanzettfenster mit Masswerken ausgespart die heute alle bis auf eines vermauert sind Galerie Chorhaupt nbsp Gewolbe Chorapsis nbsp Schlussstein Chorapsis nbsp Chorapsispfeiler mandelformig nbsp Schlussstein ChorumgangKonventsgebaude Bearbeiten nbsp Kreuzganghof Ostflugel KonventAussere Erscheinung Bearbeiten Der heute zweigeschossige leicht rechteckige Kreuzgang war wahrscheinlich ursprunglich eingeschossig und wurde im Norden von der Sudwand der Kirche im Westen und Suden von eingeschossigen Konventsgebauden umschlossen Der Ostflugel der Konventsgebaude war zumindest teilweise von Beginn an zweigeschossig mit dem Dormitorium im Obergeschoss Der Kreuzgang war mit nach innen geneigten Pultdachern uberdeckt die sich teilweise mit den nach aussen geneigten Pultdachern der Konventsgebaude zu Satteldachern vereinigten nbsp Kreuzganghof NordgalerieDie Konventsgebaude mit ihrem Kreuzgang sind heute nahezu alle zweigeschossig bis auf den eingeschossigen Sudtrakt das Refektorium der Monche Alle Dacher sind um etwa zwanzig Grad geneigt und mit Monch Nonnen Ziegeln wie bei der Kirche eingedeckt Die Nord und Sudgalerie des Kreuzgangs sind mit nach innen geneigten Pultdachern uberdeckt deren Firste auf Hohe der Traufe des nordlichen Seitenschiffs liegen Die West und Ostgalerie sind gemeinsam mit den sie begleitenden Konventsraumen mit Satteldachern uberdeckt deren Trauf und Firsthohen mit denen der Nord und Sudgalerie ubereinstimmen An die Sudgalerie schliesst der Sudtrakt des Refektoriums an dessen Pultdachfirst ein gutes Stuck unter dem der Sudgalerie liegt Die sudlichen Abschnitte des Ost und Westflugels die mit Satteldachern uberdeckt sind reichen noch weit uber die Sudfront der Refektoriums hinaus und sind am Ende mit einem eingeschossigen Trakt mit Satteldach untereinander verbunden uber dessen Aufgabe die Quellen keine Auskunft erteilen Die Aussenwande sind entsprechend den Nutzungen der dahinter befindlichen Raumlichkeiten durchfenstert meist mit rechteckigen Offnungen und teilweise auch mit Gewandeeinfassungen und Segmentbogen im Stil der Renaissance nbsp Kreuzganghof NW Ecke nbsp Konvent Westflugel nordl Abschnitt von WDie zum Hof des Kreuzgangs weisenden Wande sind vor allem im Erdgeschoss als Begrenzung der Kreuzganggalerien architektonisch gestaltet Jede der vier Wande der Galerien wird von fast gleichen Arkaturen durchbrochen Diese werden unterteilt durch kraftige Strebepfeiler die mit verschiedenen Abstufungen und oberseitigen schragen Abdeckungen ausgerustet sind Sie lassen erkennen dass es innenseitig ein Gewolbe gibt dessen Gurtbogen und Kreuzrippen Schubkrafte erzeugen die sie auffangen und in die Fundamente ableiten Sie reichen etwa bis auf die Hohe der inneren Gewolbescheitel Im unteren Bereich offnen sich die Wandabschnitte mit je vier schlanken rundbogigen Arkaden Die Kanten der Bogen werden mit breiten Fasen gebrochen Die beiden inneren Bogen stehen gemeinsam auf rechteckigen Pfeilern die mit den daruber aufragenden Wande oberflachenbundig abschliessen und mit profilierten auskragenden Kampfern und mit einem kraftigen Sockel ausgerustet sind Die ausseren Bogen stehen aussenseitig auf in den Pfeilern eingelassenen mehrfach profilierten Kampfern und innenseitig gemeinsam mit den inneren Bogen auf hintereinander angeordneten Zwillingssaulen die mit schlicht skulptierten Kampfern mehrfach profilierten Kampfern schlicht skulptierten Basen und kraftigen Plinthen ausgerustet sind In den oberen Wandabschnitten des Erdgeschosses sind angespitzte Blendarkadenbogen aus doppelten Rundprofilen auf den Wandoberflachen angebracht die oberhalb ihrer Bogenansatze hinter den Strebepfeilern hervortreten Das deutet darauf hin dass diese Strebepfeiler nachtraglich vor die Wandoberflachen errichtet worden sind und zwar als man die neuen Kreuzrippengewolbe eingebaut hat die auch Schubkrafte erzeugten Dies lasst vermuten dass der Kreuzgang in der romanischen Epoche nicht eingewolbt war sondern vielleicht mit einer Pultdachkonstruktion und einer Holzbalkendecke uberdeckt war die keine Strebepfeiler benotigten In den Bogenfeldern ist jeweils ein grosses uberwiegend kreisrundes Ochsenauge ausgespart in einzelnen Fallen sind diese auch ausgerundete Drei und Vierecke Man erkennt in den letzten Okuli Reste von Masswerken Der Okulus im ostlichen Joch der Sudgalerie ist bis in halber Hohe zugemauert bis auf einen offenen breiten Schlitz in der Mitte In diesem hangt eine kleine frei schwingende Glocke nbsp Kreuzganghof mit Griffouls Brunnen von NW nbsp Brunnenhaus Gewolbescheitel Der beruhmte Griffouls Brunnen 5 von Valmagne befindet sich im Kreuzganghof mittig vor der Sudgalerie und exakt gegenuber dem Eingang zum Monchsrefektorium so wie es die Regel forderte Vor dem Betreten des Speisesaals und der Beruhrung des Brotes als Symbol des Leibes Christi mussten die Monche eine rituelle Handwaschung vornehmen Die bereits von den Romern entdeckte Diana Quelle in den Bergen oberhalb des Klosters versorgte die diversen Bassins des Klosters mit klarem Trinkwasser bevor es uber Entwasserungskanale in des Etang de Thau fliessen konnte Die achteckige Einfassung des Brunnenhauses setzt sich zusammen aus wiederverwendeten Elementen des romanischen Klosters So etwa die Achteckabschnitte aus jeweils drei rundbogigen Arkaturen deren Bogenkanten in Rundprofilen aufgelost sind Sie stehen auf graziler Zwillingssaulen die durch unterschiedlichste Schmuckformen miteinander verbunden sind wie etwa Dreipasse Vierblattformen Ringformen und andere Die Doppelsaulen mit ihren Verbindungen sind jeweils aus einem einzigen Steinblock gemeisselt Die ausseren Bogen der Arkaturen stehen aussenseitig auf kraftigen Pfeilern die die acht Ecken des Brunnenhauses markieren deren Kanten in Saulen mit Kapitellen und Basen aufgelost sind Im Zentrum des Brunnenhauses steht das grosse achteckige Brunnenbecken mit einer dreistufigen Brunnensaule in der Mitte die in etwa einem Drittel ihrer Hohe eine steinerne Schale tragt und in zwei Drittel ihrer Hohe acht Masken prasentiert die das Wasser bogenformig in das Becken spucken das von Moosen dicht uberwuchert ist Von dort fliesst das Wasser weiter uber nochmals acht Masken in das grosse untere Becken Das obere Drittel der Saule ist eine achteckige Stele die sich nach oben konisch verjungt und von einer Steinkugel bekront wird Auf den Pfeilern der acht Ecken des Brunnenhauses ragen acht kraftige Gewolberippen auf die allerdings keine Gewolbezwickel tragen sondern dort offen bleiben Sie treffen sich im Mittelpunkt des Brunnenhauses in einem Schlussstein in Form eines achteckigen langen Stabes der oberhalb des offenen Gewolbes von einem kraftigen Knauf bekront wird und unterhalb dessen er ein gutes Stuck abwarts reicht und dort in einem kleineren Knauf endet Kurz vor dem Zusammentreffen der Rippen wachst aus ihren Unterseiten je ein schlanker Zweig der bogenformig abwarts strebt und sich unmittelbar uber dem unteren Knauf auf dem hangenden Schlussstein abstutzt Dieses Gerippe wird von Weinlaub uppig berankt und bildet im Sommer ein schattenspendendes Dach Galerie Brunnen nbsp Brunnenhaus nbsp Brunnen nbsp Brunnenhaus Gewolbe scheitel nbsp Brunnenhaus nbsp Brunnenhaus Eingang aus Sudgalerie nbsp NordgalerieInneres der Konventsgebaude Bearbeiten nbsp Armarium nbsp Nische in NordgalerieZu den wichtigsten Raumlichkeiten des Konvents zahlen im Erdgeschoss die vier Galerien des Kreuzgangs der im Norden vom sudlichen Seitenschiff der Kirche und auf den anderen Seiten von weiteren Konventsgebauden umschlossen wird Die rundbogigen Arkaturen der Galerien wie auch die Ostwand in der ostlichen Galerie stammen aus dem ursprunglichen romanischen Klosterbauwerk Sehr wahrscheinlich stammt auch das Armarium 6 eine rundbogige Nische in der Ostwand in der NO Ecke des Kreuzgangs mit einer einen halben Meter hohen Brustung Das Armarium ist eine Buchernische die die Bibliothek des Klosters enthielt Sie erscheint heute sehr klein aber die Monche im 12 Jahrhundert besassen nicht mehr als ihre handgeschriebenen Gebetbucher die sie beim Verlassen der Kirche am dafur vorgesehenen Platz in der Nische ablegten Bemerkenswert ist die Gestaltung der Rundbogenkante mit einem gebogenen Rundstab der von einem Zahnfries umschlossen wird das an die Zacken einer Sage erinnert Es ist eine fruhe Schmuckform die auch im Repertoire der strengen zisterziensischen Bauregeln erlaubt war Vermutlich wurden spater als sich der Umfang der Bibliothek vergrosserte andere Raumlichkeiten zu deren Aufbewahrung benutzt etwa in einem Skriptorium im Flugel der Fraterie nbsp NordgalerieDie ausseren Wande der Sud und Westgalerie des Kreuzgangs gehoren wie die Wand der Nordgalerie zum gotischen Bauabschnitt vom Beginn des 13 Jahrhunderts So gehort auch die Einwolbung des Kreuzgangs 7 mit Kreuzrippengewolben zu diesem Abschnitt Die Einwolbung der Sudgalerie und Teile der Ostgaleriegewolbe sollen zu Beginn des 14 Jahrhunderts entstanden sein Die Kreuzganggalerien sind innen zwischen 2 20 und 2 60 Meter breit Sie werden jeweils in funf Abschnitte zuzuglich einem Eckabschnitt unterteilt Sie sind teils quadratisch aber auch leicht rechteckig und werden alle von Kreuzrippengewolben uberdeckt Die Kreuzrippen haben zweistufig profilierte Querschnitte Die jochteilenden Gurtbogen sind ahnlich profiliert das innere ist etwas breiter und weist drei Rillen auf Die Rippen und Gurtbogen stehen aussenseitig auf den Kampfern der romanischen Pfeiler und gegenuber auf meist pflanzlich skulptierten Kragkonsolen Die nordliche Galerie diente einst ganz der Lesung und dem Mandatum der rituellen gegenseitigen Fusswaschung als Zeichen der Demut nach dem Vorbild Christi nbsp Portal Nordgalerie in KircheIn der Wand der Nordgalerie befindet sich in der Nordostecke der Hauptzugang aus dem Kloster in die Kirche Er besteht aus einer rechteckigen Turoffnung die in der Ruckwand einer angespitzten Wandnische ausgespart ist Funf Stufen fuhren dort hinauf auf das Bodenniveau der Kirche und zwar in das siebte Joch Die Bogenkanten sind in mehrfachen Profilen aufgelost die an ihren Enden kleine Konsolen aufweisen Gleich neben diesem Zugang befindet sich die Wandnische des Armariums in der Ostwand In der Mitte der Nordgalerie ist in knapp zwei Meter Hohe in die Kirchenwand eine unvollstandige spitzbogige Nische eingelassen deren Bogenkanten mehrfach profiliert sind Sie stehen auf einem doppelten Profil das die Nische nach unten waagerecht abschliesst Diese Nische markiert wahrscheinlich die Lage des Grabes eines beruhmten Abtes dessen Identitat durch die Zerstorungen in der Revolution unbekannt geblieben ist Am westlichen Ende der Nordgalerie ist eine grosse Wandnische ausgespart deren Bogen leicht angespitzt ist An den Laibungen finden sich Reste von Masswerk Am westlichen Ende der Sudgalerie befindet sich an der Westwand ein Marienaltar In der Westgalerie gibt es nur eine Turoffnung die in einen Verbindungsgang fuhrt der zu einer westlichen Eingangstur fuhrt und den Ostflugel erschliesst In der Sudgalerie gibt es vier Turoffnungen die die Raume des Sudflugels erschliessen nbsp Ostgalerie Offnungen Kapitelsaal nbsp Ostgalerie Vase des Kardinal de Bonzil nbsp SakristeiDie Ostgalerie gehort wie die ostseitig anschliessenden Raumlichkeiten des Ostflugels des Konvents zu den ursprunglichen Bauten des Klosters In ihrer Ostwand sind etliche Offnungen ausgespart die diese Konventsraume erschliessen Die erste Tur am Nordende kurz neben der Nische des Armariums fuhrt in die Sakristei Sie wird von einem Segmentbogen uberdeckt der wahrscheinlich jungeren Datums ist Die Tur befindet sich in einer grosseren rundbogigen Wandnische deren Laibungskanten in einem schmalen Rundprofil aufgelost sind das im Bogenbereich einem Sagezahnfries folgt Zwischen dem Bogen der Tur und der Wandnische ist eine kleine Offnung in Form eines liegenden Ovals ausgespart Der Nischenbogen wird mit etwas Abstand von einem schmalen Kraggesims uberdeckt Ihm folgen die rundbogigen recht breiten Offnungen zum Kapitelsaal ein mittlerer Turdurchlass der von etwa gleich breiten Zwillingsfensteroffnungen uber Brustungen flankiert wird Die Rundbogen stehen auf Gruppen von runden und achteckigen Saulchen von denen jeweils drei mit geringem Abstand hintereinander gestellt sind ganz aussen in einer Reihe und die anderen in je zwei Reihen Die Saulchen sind mit recht aufwandig pflanzlich dekorierten Kapitellen profilierten Basen auf eckigen Plinthen ausgerustet Die Dreier und Sechsergruppen der Saulchen werden von gemeinsamen profiliertern Kampferplatten abgedeckt Die Skulpturen dieser Kapitelle aus Sandstein sind wahrscheinlich in der Zeit der Restaurierungen im 17 Jahrhundert entstanden Es folgen eine rundbogige Turoffnung zum Parlatorium und dann noch ein Fenster und eine Tur in den Treppenraum der das Obergeschoss erschliesst Galerie Kreuzgang nbsp Ostgalerie nach N nbsp Ostgalerie Offnung Kapitelsaal Vase nbsp Konsole in Kreuzgang nbsp Schlussstein in Kreuzgang nbsp Ostgalerie Vase vor Kapitelsaal nbsp Ostgalerie Kapitellgruppe vor Kapitelsaal nbsp Sudgalerie Glocke nbsp Ostgalerie Tur in SakristeiDer Ostflugel der Konventsgebaude besteht im Erdgeschoss in ganzer Lange aus der ursprunglichen romanischen Epoche als Valmagne gegen Ende des 12 Jahrhunderts den Anschluss an Citeaux vollzog die allerdings in spateren Zeiten diversen Renovierungen unterworfen waren Der Trakt zieht sich noch weit uber den Kreuzgang hinaus und ist in ganzer Lange so breit wie der sudliche Querschiffarm der Kirche und lehnt sich unmittelbar an dessen Giebelwand an nbsp Sakristei Steinkelch nbsp Kapitelsaal WestwandDer schmale lange Raum der Sakristei 6 wird von einem klassischen Tonnengewolbe uberdeckt Dieser Raum diente auch vielen Abten als Privatkapelle Er besitzt neben der Eingangstur eine Verbindungstur unmittelbar in die Kirche und eine weitere zum benachbarten Kapitelsaal Er wird uber ein grosses Fenster belichtet das sich in einer hohen Wandnische offnet und nach innen aufgeweitete Gewande besitzt und von einem Segmentbogen uberdeckt wird In der Wand zur Kirche gibt es noch eine rechteckige Wandnische Der Kapitelsaal 8 ist nach der Kirche und dem Kreuzgang der wichtigste Raum eines Klosters Hier kamen die Monche jeden Morgen nach der Fruhmesse zusammen die Oberen nahmen auf der umlaufenden Steinbank Platz der Abt in der Mitte der Ostwand unter dem mittleren der drei Fenster Die Laienbruder konnten aus der Ostgalerie durch die Offnungen in der Wand des Kapitelsaals an den Versammlungen teilhaben An jedem Morgen wurde ein Kapitel aus der Regel von Citeaux gelesen und die Monche mussten sich offentlich ihrer Verfehlungen bezichtigen Man verlas die Totenliste die Namen der Verstorbenen aus den anderen Klostern denn alle Kloster standen untereinander in Verbindung so wie es die Regel forderte Boten des Ordens reisten von Kloster zu Kloster und uberbrachten die Nachrichten Im Kapitelsaal wurde auch Gerichtsbarkeit geubt Das Kloster war in zivilen wie auch in allen anderen Gelegenheiten zur Rechtsprechung befugt ausser in Fallen die die Todesstrafe erforderten Architektonisch ist dieser Kapitelsaal ein Kleinod Ein einziges Kreuzrippengewolbe uberspannt den grossen Raum auf rechteckigem Grundriss ohne jeden Stutzpfeiler Die Rippen enden in den Raumecken auf als Kopf skulptierten Konsolen Er steht in weit geoffneter Verbindung mit der Ostgalerie des Kreuzgangs siehe dort Der leichte Niveauunterschied des Bodens wird durch eine kurze Rampe uberbruckt In der Ostwand offnen sich drei schlanke rundbogige Fenster deren Gewande nach innen aufgeweitet sind Auf den Brustungen steht je eine aufwandig skulptierte Vase des Kardinal de Bonzi aus dem 17 Jahrhundert Zusammen mit den beiden gleichen auf der Sitzbank zwischen den Fenstern sind es insgesamt sechs Vasen Galerie Kapitelsaal nbsp Kapitelsaal Kreuzrippen nbsp Kapitelsaal Konsole nbsp Kapitelsaal Fundstuck Kreuzigung nbsp Kapitelsaal Fundstuck KreuzabnahmeDas unmittelbar anschliessende Parlatorium Sprechraum hat etwa die gleiche Grosse wie die Sakristei und ist wie diese eingewolbt Neben der Tur zum Kreuzgang gibt es gegenuber eine verglaste Tur die sich zu den Garten offnete Das Parlatorium war gleichzeitig auch medizinischer Behandlungsraum Der anschliessende Raum ist ein recht grosszugiges Treppenhaus das die Raume im Obergeschoss erschliesst Neben der Tur und dem Fenster zum Kreuzgang gibt es noch in der Ostwand ein kleines Fenster zur Belichtung Die steinerne Treppe stammt aus den Restaurierungen des Kardinals de Bonzi um die Mitte des 17 Jahrhunderts Der weiterfuhrende Trakt des Ostflugels ist etwa noch einmal so lang wie der bisherige und stammt aus derselben Epoche Nach den Quellen war darin die Fraterie Arbeitsraum der Fratres untergebracht das heisst er konnte verschiedenen Nutzungen dienen wie etwa einem Skriptorium einem grosseren Armarium und anderen Er wird uber einen kleinen Flur vom Kreuzgang aus erschlossen besass aber vielleicht auch eine Tur zum Treppenhaus und verschiedene Zugange von aussen Vermutlich war das Skriptorium auch gleichzeitig das Calefactorium Warmeraum der ublicherweise einzige beheizte Raum des gesamten Klosters Verschiedene Raume dieses Flugels sind den Umgestaltungen durch den Kardinal de Bonzi zum Opfer gefallen Der heutige erdgeschossige Sudflugel geht mit seiner Nordwand auf den Beginn des 13 Jahrhunderts zuruck Seine Raumlichkeiten entstammen Renovierungen jungeren Datums im Wesentlichen denen des 17 Jahrhunderts Hauptbestandteil sind die Raumlichkeiten des Refektoriums der Monche Speisesaal Der mittlere Bereich des Sudflugels ist der grosste Speiseraum der von zwei Kreuzrippengewolben uberdeckt ist Er kann durch eine grosse Tur mit dem benachbarten ebenso uberwolbten Raum um die Halfte erweitert werden Die drei Raumabschnitte werden von je einem schlanken spitzbogigen Fenster belichtet Auf der Westwand des grosseren Abschnitts steht ein prachtvoller Renaissancekamin der aus dem Chateau Cavillargues stammt Die Eigentumer von Valmagne verkauften das Schloss im 19 Jahrhundert um die kostspieligen Sanierungen von Valmagne zu finanzieren Die Quellen geben keine Auskunfte uber die Lage der Kuche Ublicherweise liegt diese unmittelbar neben dem Refektorium Schaut man sich den Grundrissplan des Klosters an kommt dafur nur der Raum zwischen dem Refektorium der Monche im Sudflugel und dem der Laienbruder im sudlichen Westflugel in Frage Er besitzt kurze Verbindungen zu beiden Refektorien zum Kreuzgang und nach draussen Der nordliche Abschnitt des Westflugels geht mit seiner Ostwand neben der Westgalerie des Kreuzgangs ebenfalls auf die erste Halfte des 13 Jahrhunderts zuruck Die Raumlichkeiten sind allerdings wesentlich jungeren Datums und entstanden zu Beginn des 19 Jahrhunderts Aus den bekannten Quellen geht nicht die Nutzung dieser Raume hervor Die Westansicht dieses Abschnitts lasst erkennen dass hier das Erdgeschoss aus besonders hohen Raumen besteht die uber hoch liegende Fensteroffnungen gut geluftet werden konnen Das konnte auf Lager und Vorratsraume hindeuten vielleicht auch auf Werkstatten mit inneren und ausseren Zugangen Das Obergeschoss hat normale Geschosshohe und durfte Raume fur Laienbruder beherbergt haben die bis uber den Westflugel des Kreuzgangs reichen Das Erdgeschoss des sudlichen Abschnitts des Westflugels geht wie der gesamte Ostflugel des Konvents auf die Ursprungsbauten vom Beginn des 12 Jahrhunderts zuruck Hier war unter anderem das Refektorium der Laienbruder untergebracht moglicherweise auch deren Schlaf und Aufenthaltsraume Die beiden sudlichen zweigeschossigen Enden des West und Ostflugels sind untereinander mit einem weiteren erdgeschossigen Sudflugel verbunden uber den die Quellen keine Auskunfte geben Sie sind aber jungeren Entstehungsdatums vielleicht aus dem 19 oder 20 Jahrhundert Die heutigen Obergeschosse stammen abgesehen von der Ursubstanz des Ostflugels dem Dormitorium und anderen von den Aufstockungen des Kardinals de Bonzi um die Mitte des 17 Jahrhunderts Er baute das Dormitorium im ersten Stockwerk des Ostflugels in einen grosszugigen Korridor um von dem einzelne Zimmer mit Alkoven und Oratorien abgehen deren Turen von dekorierten Trumeaus getrennt sind nbsp Kapitelsaal Ostwand nbsp Laienrefektorium Kamin nbsp Monchsrefektorium Renaissancekamin nbsp Monchsrefektorium Verbindungstur nbsp Eingangsraum im WesttraktDie Quellen geben daruber hinaus keine weiteren Auskunfte uber den Umfang und die Nutzung der Raumlichkeiten in den Obergeschossen Es werden aber vermutlich fast alles Schlafraume der damals stark angewachsenen Monchsgemeinschaft sein Literatur BearbeitenDiane de Gaudart d Allaines Abbaye de Valmagne SAEP Colmar 1989 Diane de Gaudart d Allaines Valmagne la cathedrale aux vignes In Dossiers d Archeologie Nr 234 Dijon 1998 S 134 135 Bernard Peugniez Routier cistercien abbayes et sites France Belgique Luxembourg Suisse Ed Gaud Moisenay 2001 ISBN 2 84080 044 6 S 208 211 franzosisch Bernhard Laule Ulrike Laule Heinfried Wischermann Kunstdenkmaler in Sudfrankreich Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1989 S 462 mit Grundriss Diane de Gaudart d Allaines Die Abtei von Valmagne Deutsche Ausg Ed Gaud 2001 ISBN 2 84080 037 3 S 1 49 Rolf Legler Languedoc Roussillon von der Rhone bis zu den Pyrenaen 5 Auflage DuMont Koln 1988 ISBN 3 7701 1151 6 S 314 315 Einzelnachweise Bearbeiten Edition Gaud 11 rue Brulard 77950 Moisenay Die Abtei von Valmagne ISBN 2 84080 037 3 Deutsche Ausgabe Broschure S 1 49 Julia Droste Hennings Thorsten Droste Frankreich der Sudwesten die Landschaften zwischen Zentralmassiv Atlantik und Pyrenaen 1 Auflage DuMont Ostfildern 2007 ISBN 978 3 7701 6618 3 S 24 25 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d e f Edition Gaud 11 Diane de Gaudart d Allaines Die Abtei von Valmagne Deutsche Ausg Ed Gaud 2001 ISBN 2 84080 037 3 S 12 14 Diane de Gaudart d Allaines Die Abtei von Valmagne Deutsche Ausg Ed Gaud 2001 ISBN 2 84080 037 3 S 38 a b Diane de Gaudart d Allaines Die Abtei von Valmagne Deutsche Ausg Ed Gaud 2001 ISBN 2 84080 037 3 S 21 Diane de Gaudart d Allaines Die Abtei von Valmagne Deutsche Ausg Ed Gaud 2001 ISBN 2 84080 037 3 S 24 Diane de Gaudart d Allaines Die Abtei von Valmagne Deutsche Ausg Ed Gaud 2001 ISBN 2 84080 037 3 S 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Sainte Marie de Valmagne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abtei von Valmagne franzosisch und englisch Website der Certosa di Firenze mit zahlreichen Fotos Site officiel de l abbaye de Valmagne Reportage photographique 1 49 photos Visite virtuelle Virtual tour Virtuelle Panoramatour Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Sainte Marie de Valmagne amp oldid 229604970