Crime Scene Berlin: Nightlife Killer | Film-Rezensionen.de
Crime Scene Berlin Nightlife Killer Netflix Streamen online
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Crime Scene Berlin: Nightlife Killer

Crime Scene Berlin Nightlife Killer Netflix Streamen online
„Crime Scene Berlin: Nightlife Killer“ // Deutschland-Start: 3. April 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Ein neuer Monat, Zeit für weitere alte Verbrechen. So hat Netflix auch dieses Mal eine Reihe von True Crime Dokus vorbereitet, um die Fans solcher Geschichten anzusprechen. Zuletzt hatte der Streamingdienst unter anderem in Homocide New York von spektakulären Morden in den USA erzählt oder in Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel an einen schockierenden Fall von Gruppenvergewaltigung erinnert, der sich in Spanien zugetragen hat. Beim neuesten Beitrag Crime Scene Berlin: Nightlife Killer ist ausnahmsweise mal wieder ein deutsches Verbrechen an der Reihe. Genauer handelt die Serie von dem sogenannten Koma-Killer, der 2012 mehrere Männer in den Nachtclubs der Hauptstadt getötet hat.

Ein schockierender Fall

Die Geschichte dürfte einigen bekannt sein. Nicht nur, dass der Fall seinerzeit für Schlagzeilen sorgte und viele schockierte. Er lieferte zudem die Grundlage für das Thrillerdrama Darkroom – Tödliche Tropfen, welches vor einigen Jahren auf mehreren Festivals lief und sogar einen regulären deutschen Kinostart erhalten hat. Während dieser jedoch eine fiktionalisierte Fassung der Ereignisse anbot, will Crime Scene Berlin: Nightlife Killer ganz traditionell den Fall rekonstruieren. Zu diesem Zweck werden die verschiedensten Leute befragt. Neben Menschen, die beruflich etwas damit zu tun hatten, dürfen die Angehörigen der Opfer zu Wort kommen und sich der Vergangenheit stellen.

So etwas kann schnell unangenehm voyeuristisch werden, wenn das Leid anderer ausgeschlachtet wird. In der Hinsicht ist Crime Scene Berlin: Nightlife Killer aber noch vergleichsweise zurückhaltend. Zwar erinnern sich die besagten Angehörigen an die Menschen, die sie verloren haben, und beschreiben, wie es ist, ohne diese weiterleben zu müssen. Wo andere jedoch noch einen obendrauf setzen wollen, etwa durch ungeniert manipulative Musik oder die Betonung von Tränenmomenten, da hält sich das Regieduo Jan Zabeil und Caroline Schaper zurück. Sie vertrauen dankenswerterweise darauf, dass die Geschichte auch ohne ihr Zutun eine gewisse Emotionalität entwickelt.

Der Verlust von Sicherheit

Eine Besonderheit des Falls ist dabei, dass die Morde im queeren Umfeld stattfanden. Üblicherweise sind diese Clubs eine Art sicherer Hafen für ein LGBT-Publikum, das hier mal eigene Bedürfnisse und Leidenschaften ausleben kann. Dass ausgerechnet dort Morde verübt wurden, war ein besonders harter Schlag. Die Sehnsucht nach Geborgenheit und Verständnis, nach einer gewissen Sorglosigkeit auch, führte zum Gegenteil. Crime Scene Berlin: Nightlife Killer ist damit nicht allein eine True-Crime-Doku, die an das Verbrechen als solches erinnert, sondern auch vor Augen zu führen versucht, was dieses bedeutete. Die dreiteilige Serie ist auf diese Weise ein Porträt, in Ansätzen gar eine Milieustudie.

Zu viel sollte man dabei aber nicht erwarten, zusammen sind die drei Folgen kaum mehr als anderthalb Stunden lang – das ist nicht genug, um in die Tiefe zu gehen. Außerdem bringt die Doku keine neuen Erkenntnisse mit sich. Wer die Taten begangen hat, ist seit Jahren klar. Auch über die Ermittlungen hat Crime Scene Berlin: Nightlife Killer nicht viel zu verraten. Vor allem ist nach wie vor ein Rätsel, warum diese Morde eigentlich begangen wurden, was einige der Interviewten ganz besonders hart trifft. Sie können die Geschichte nicht verstehen, weil da wohl auch nichts zu verstehen ist. Wen das nicht stört, findet hier einiges, worüber man schockiert sein darf. Ob es dafür unbedingt diese Doku gebraucht hätte, darüber kann man aber streiten.

Credits

OT: „Crime Scene Berlin: Nightlife Killer“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Jan Zabeil, Caroline Schaper
Drehbuch: Caroline Schaper
Kamera: Jan Zabeil

Bilder

Trailer

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Crime Scene Berlin: Nightlife Killer
fazit
„Crime Scene Berlin: Nightlife Killer“ erinnert an den Fall eines Serienmörders, der 2012 in Berliner Nachtclubs mehrere Männer tötete. Die True Crime Doku schockiert, sofern man die Geschichte nicht schon kennt. Viel Neues hat sie aber nicht zu erzählen.
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