LeMO Philipp zu Eulenburg und Hertefeld
    • f67-2025 overlay-picture

      Philipp Fürst zu Eulenburg und Hertefeld mit Frau Augusta Gräfin von Sandels, um 1925

Philipp Fürst zu Eulenburg und Hertefeld 1847-1921

Diplomat

  • 1847
    12. Februar: Philipp zu Eulenburg und Hertefeld wird in Königsberg als Sohn eines preußischen Militärs geboren.
  • 1866-1871
    Eulenburg erhält eine militärische Ausbildung, die er als Gardeoffizier abschließt.
  • 1870/71
    Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg.
  • 1875
    Nach einem mit Promotion abgeschlossenen Jurastudium in Leipzig und Straßburg ist Eulenburg als Richter tätig.
  • 1877-1881
    Wechsel in das Auswärtige Amt.
  • 1881-1888
    Legationssekretär der preußischen Gesandtschaft in München.
    Durch gemeinsame Kontakte zum bayerischen Königshof entwickelt sich eine Freundschaft zu Prinz Wilhelm von Preußen, dem späteren deutschen Kaiser Wilhelm II.
  • 1890
    Als enger Vertrauter Wilhelms II. spielt Eulenburg beim Sturz des Reichskanzlers Fürst Otto von Bismarck (1815-1898) eine maßgebliche Rolle.
    Eulenburg gewinnt in der Folgezeit als Berater des Kaisers politischen Einfluss und dient vor allem als Vermittler zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Monarchen.
  • 1890-1894
    Gesandter in Oldenburg, Stuttgart und München.
  • 1894-1903
    Botschafter in Wien. Dort entwickelt sich ein enges Vertrauensverhältnis zwischen ihm und dem habsburgischen Kaiser Franz Joseph I.
  • 1900
    Erhebung in den Fürstenstand.
    Eulenburg bewirkt beim Kaiser die Berufung seines Freundes Graf Bernhard von Bülow zum Reichskanzler.
  • 1903
    Aus Gesundheitsgründen scheidet Eulenburg aus dem diplomatischen Dienst aus, bleibt aber weiterhin Ratgeber des Kaisers.
  • 1906-1909
    In einer Artikelserie in der Zeitschrift "Die Zukunft" diskreditiert der Publizist Maximilian Harden das persönliche Umfeld des Kaisers als moralisch verwerflich. Er unterstellt Eulenburg einen unheilvollen politischen Einfluss und bezichtigt ihn der Homosexualtität. In drei aufsehenerregenden Prozessen muss sich Eulenburg gegen den Vorwurf der Homosexualität und des Meineids verteidigen. Auch wenn es zu keiner Verurteilung kommt, ist Eulenburgs politischer Einfluss gebrochen. Die Affäre erschüttert auch das Ansehen des Kaisers und kompromittiert weite Teile des Hofes.
    Eulenburg zieht sich aus dem politischen Leben zurück.
  • 1914
    Nach Beginn des Ersten Weltkriegs verfasst Eulenburg eine gegenüber der Außenpolitik des kaiserlichen Deutschlands kritische Denkschrift zur Kriegsschuldfrage.
  • 1921
    17. September: Philipp Fürst zu Eulenburg und Hertefeld stirbt auf Schloss Liebenberg bei Templin.
  • 1923
    Postum erscheinen Eulenburgs Erinnerungen "Aus 50 Jahren" .
Gabriel Eikenberg
14. September 2014

lo