FC Bayern: Lahm ist die logische Antwort auf die Frage nach dem Hoeneß-Erbe - FOCUS online
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Kahn-Nachfolge: Es gibt nur einen Mann, der das Erbe von Hoeneß wirklich antreten kann
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AFP via Getty Images Philipp Lahm wird von Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß geehrt
  • FOCUS-online-Autor

Der FC Bayern steckt in einer fundamentalen Krise. Eine Saison ohne Titel droht, alles steht auf dem Prüfstand. Jetzt wackelt auch Vorstandschef Oliver Kahn. Ist das Erbe von Uli Hoeneß zu gigantisch? Vielleicht gibt es eine Antwort.

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Wenn es wahrhaftig kriselt beim FC Bayern, dann kommt er zurück an die Säbener Straße und räumt den Laden kräftig auf. Der Patron des Rekordmeisters, Uli Hoeneß. Auch wenn er als Ehrenpräsident längst aus dem operativen Geschäft des Klubs raus ist, zieht er doch weiter aus seiner Residenz am Tegernsee die Fäden.

Eine Tatsache, die kein gutes Zeugnis für die tatsächlich Verantwortlichen beim FC Bayern ist. Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic stehen mehr denn je auf dem Prüfstand.

Sogar Kahn scheitert am gigantischen Erbe von Hoeneß

Während Salihamidzic als „Ziehsohn“ von Hoeneß einen gewissen Vertrauensvorschuss beim Rekordmeister genießt, könnte Kahn nach der Saison das prominente Opfer der großen Hoeneß-Zäsur werden. Ja, selbst für den „Titan“ war das Erbe des Patrons zu riesig.

Gibt es überhaupt jemanden, der dafür sorgen könnte, dass sich Hoeneß eines Tages entspannt in seinen Schaukelstuhl lehnt und sich dem Treiben des Wassers widmet? Also gänzlich ohne Sorgen um sein Vermächtnis?

FC Bayern: Lahm ist die logische Antwort auf die Hoeneß-Frage

Vielleicht gibt es auf diese große Frage eine 1,69-Meter kleine Antwort: Philipp Lahm. Der 39-Jährige ist eine Münchner Legende und galt schon bei seinem Karriereende 2017 als künftiger Bayern-Boss. Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, damals noch die aktiven Bosse, boten ihm gleich den vakanten Posten des Sportdirektors an – Lahm lehnte ab.

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Er wolle nicht von einem Tag auf den anderen plötzlich der Vorgesetzte aller seiner Mitspieler sein. „Das ist nicht so einfach, diesen Fakt frei von früheren Emotionen außen vor zu lassen", erklärte er 2021. Ein nobler Grund, der gleichzeitig das richtige Gespür für so eine große Verantwortung beim FC Bayern beweist. 

Auch der zu dem Zeitpunkt aufgestiegene Präsident und Aufsichtsratvorsitzende war ein Grund für die Absage, wie Lahm zugab: „Ich glaube, dass Uli Hoeneß noch zu tatkräftig ist, um loszulassen.“ Eine Zusammenarbeit mit dem noch aktiv agierenden Hoeneß konnte sich Lahm demnach nicht vorstellen. „Ich glaube, dass es in jedem Unternehmen oder Verein eine Hierarchie geben muss. Jeder sollte seine Rolle in einem solchen Gefüge kennen und verstehen“, begründete der Weltmeister gegenüber der „Deutschen Welle“.

Hoeneß und Lahm schätzen die offene Streitkultur

Aussagen, die zu der Zeit beim Bayern-Patron nicht gut ankamen. Es sei so dargestellt worden, dass jeder vor ihm und Rummenigge „Angst haben muss“, konterte Hoeneß in der „Welt“. Dabei könne Lahm doch perfekt von dem Duo lernen, denn „bessere Lehrmeister gibt es kaum".

Nachhaltig gestört ist das Verhältnis dadurch aber nicht. Hoeneß und Lahm schätzen sich, das war schon im Laufe der Karriere des Außenverteidigers der Fall. Lahm war für seine klare Meinung im Verein bekannt und scheute auch nicht das Gegenwort. 2009 kritisierte er in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ die Kaderpolitik des Klubs und wurde umgehend zum Rapport zitiert.

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Getty Images Philipp Lahm

Lahm gegen Hoeneß, Rummenigge und Karl Hopfner. „Die Lautstärke war ein bisschen höher, enorm laut“, erinnerte sich der 39-Jährige später in der „Bild“. Man sei aber gut rausgekommen, so Lahm, der die offene Streitkultur von Hoeneß schätzt.

Lahm scheut keine Konfrontation

Lahm scheut dabei keineswegs die Konfrontation mit den großen Namen. 2018 kritisierte er öffentlichwirksam den Führungsstil von Bundestrainer Joachim Löw. Zuletzt attackierte er in einer Kolumne in der „Zeit“ den Scheich-Klub Paris Saint-Germain und hielt sich auch mit Kritik an den Superstars Kylian Mbappé und Lionel Messi nicht zurück.

„Große Mannschaften, mit denen sich Menschen identifizieren, entwickeln sich in einem Prozess. Der kann nur mit Kooperation, Solidarität und Gemeinschaft gelingen“, schreibt er da unter anderem. Er scheint zu wissen, worauf es bei einem Klub ankommt.

Seit seiner Absage an den FC Bayern hat er sich extern enorm entwickelt. Auf dem Feld galt Lahm als spielintelligenter Anführer. Diesen Ruf versucht er auch in seinem Managementstil als Unternehmer gerecht zu werden. 

Und hier kommen wir zu einem kleinen Dilemma. Lahm ist als Chef des Organisationskomitees für die Heim-EM 2024 beim DFB tätig. Beim Verband hat er über die Jahre unterschiedliche Funktionen eingenommen und den deutschen Fußball mitgestaltet. Parallel ist er seit Ende 2022 sportlicher Berater beim VfB Stuttgart.

Lahm lehnt Kahn-Nachfolge ab... oder?

Auf die mögliche Kahn-Nachfolge angesprochen ließ der Weltmeister von 2014 ohnehin schon im April gegenüber der „Bild“ verlauten, dass er aktuell „für keine Aufgabe beim FC Bayern zu Verfügung“ stehe und sich seiner Aufgabe als Turnierdirektor verpflichtet fühle.

Eine General-Absage ist das nicht. Möglicherweise findet der Verein bis nach der EM eine Interimslösung. Hoeneß scheint sich ja derzeit sowieso in seinem Pseudo-Ruhestand zu langweilen. 

Für ihn stand schon 2017 fest: "Für Philipp Lahm bleibt die Tür bei uns offen. Ich kann mir vorstellen, dass er eines Tages beim FC Bayern arbeitet.“ Und das Wort des Bayern-Patrons ist in München Gesetz.

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