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Peter Hintze ist tot: Bundestagsvizepräsident stirbt mit 66 Jahren
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Peter Hintze
dpa/Gero Breloer Der CDU-Politiker Peter Hinze, hier im Jahr 2006, ist im Alter von 66 Jahren gestorben.

Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU) ist in der Nacht zum Sonntag verstorben. Die CDU verliere mit ihm "eine ihrer herausragenden Persönlichkeiten", erklärte dazu Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel in Berlin. Hintze litt an einer Krebserkrankung.

Der 66-Jährige gehörte dem Bundestag seit 1990 an, von 1992 bis 1998 war er CDU-Generalsekretär unter dem damaligen Parteichef und Bundeskanzler Helmut Kohl.

Hintze habe sich durch klare Positionen ausgezeichnet, die er "mit großer Leidenschaft und Sachkenntnis" verteidigte, erklärte Merkel weiter. Er sei aber auch ein Mann des Ausgleichs gewesen, "über Partei- und Landesgrenzen hinweg genoss er höchste Anerkennung, Vertrauen und Respekt". Die Kanzlerin sprach den Angehörigen des Verstorbenen ihr Mitgefühl aus.

"Große Begabung, Brücken zu bauen"

"Mit seinem unermüdlichen Einsatz zum Wohle unseres Landes hat Peter Hintze sich über alle Parteigrenzen hinweg große Anerkennung erworben", schrieb Bundespräsident Joachim Gauck laut Präsidialamt an dessen Ehefrau Petra Hintze. Gauck hob hervor, ihm würden "seine Warmherzigkeit und seine besondere Fähigkeit, dem anderen zuzuhören, immer in Erinnerung bleiben".

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) würdigte Hintzes "große Begabung, Brücken zwischen unterschiedlichen Auffassungen und Interessen zu bauen". "Wir sind unendlich traurig", erklärte der Vorsitzende der NRW-CDU, Armin Laschet. Hintzes Tod "reißt eine Lücke, die nicht zu füllen ist". "Er war ein leidenschaftlicher Parlamentarier, der in Respekt für die Ansichten anderer leidenschaftlich für seine Sache stritt", erklärte Unions-Fraktionschef Volker Kauder.

Auch weitere CDU-Politiker äußerten sich bestürzt. "Er wird uns schmerzlich fehlen", erklärte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen. "Meine Frau und ich haben einen engen und guten Freund verloren", schrieb Bundesinnenminister Thomas de Maizière im Internetdienst Twitter. "Peter Hintze war berufen für den Dienst an den Menschen", würdigte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker den Verstorbenen.

Vizepräsident des Bundestags

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann lobte den Einsatz des Verstorbenen "für eine liberale Politik". "Mit Peter Hintze verlieren wir einen aufrechten Demokraten", erklärten die Grünen-Fraktionschefs Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter.

Der 1950 im nordrhein-westfälischen Bad Honnef geborene Hintze studierte evangelische Theologie und war von 1980 bis 1983 als Pfarrer in Königswinter tätig. Danach wurde er Bundesbeauftragter für den Zivildienst. Nach seiner Wahl in den Bundestag war er von 1991 bis 1992 Parlamentarischer Staatssekretär für Frauen und Jugend. 2005 wurde er Parlamentarischer Staatssekretär für Wirtschaft, 2013 dann Bundestagsvizepräsident.

"Rote-Socken-Kampagne" und Architekt von Kohls Wahlsieg

In seiner Zeit als CDU-Generalsekretär setzte Hintze unter anderem die Einführung der Frauenquote in seiner Partei durch. Wegen seiner scharfen Attacken auf politische Gegner eckte er damals auch an. Legendär waren seine "Rote-Socken-Kampagnen", mit denen er die SPD vor allem im Bundestagswahlkampf 1994 wegen ihrer Zusammenarbeit mit der damaligen PDS in Sachsen-Anhalt attackierte.

Hintze galt damals als Architekt des Wahlsiegs Kohls gegen den SPD-Spitzenkandidaten Rudolf Scharping; er wurde allerdings auch für dessen Niederlage vier Jahre später gegen Gerhard Schröder mitverantwortlich gemacht. In den vergangenen Jahren engagierte sich Hintze besonders in der Debatte um die Sterbehilfe. Der CDU-Politiker war in zweiter Ehe verheiratet und hatte einen Sohn.

mh/AFP
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