Ende der Sechzigerjahre als Frontmann von Genesis bekannt geworden, ist Peter Gabriel seit 1975 solo aktiv. Seine umfangreiche Diskografie beinhaltet den Album-Meilenstein „So“ aus dem Jahr 1986 sowie zeitlose Hitsingles der Sorte „Solsbury Hill“ oder „Sledgehammer“. Auf seinen Studioalben und vor allem live auf der Bühne beweist Gabriel seit Jahrzehnten immer wieder aufs Neue, dass er zu den ganz großen Musikern unserer Zeit gehört, so etwa mit der Tour zum Album i/o 2023.
Peter Brian Gabriel erblickt 1950 in Chobham im englischen Surrey das Licht der Welt. Schon früh an Musik interessiert, gründet er 1966 mit ein paar Schulfreunden, darunter Tony Banks und Mike Rutherford, jene Band, die bald darauf unter dem Namen Genesis in die Musikgeschichte eingehen wird. Nachdem sich Genesis zunehmend von ihren Progressive-Rock-Wurzeln entfernten, entscheidet sich Gabriel 1975, die Band zu verlassen und stattdessen eine Solokarriere zu beginnen.
Peter Gabriel startet solo durch
Zwei Jahre nach seinem Ausstieg steht die erste Soloplatte in den Regalen. Ein wirklicher Titel fehlt dem als „Peter Gabriel I“ bezeichneten Werk ebenso wie seinen drei Nachfolgern, die jedoch anhand der inoffiziellen Titel „Scratch“, „Melt“ und „Security“ (die beiden letztgenannten sind 1982 als deutsche Versionen erschienen) zu unterscheiden sind. Dem Erstling wurde der Titel „Car“ zugewiesen. Albumtitel hin oder her – mit „Solsbury Hill“ enthält Peter Gabriels Solodebüt einen der wichtigsten Songs seiner gesamten Karriere. Mit diesem Hit und dem zugehörigen Album etabliert sich Gabriel 1977 auf Anhieb als gefeierter Solokünstler. Ein Status, den er mit Singles wie „Games Without Frontiers“ oder „Shock the Monkey“ untermauert.
Erzielen die ersten vier Alben allesamt beachtliche Erfolge in Europa wie den USA, gelingt Peter Gabriel 1986 mit „So“ ein wahrer Geniestreich. Zu den Gastmusikern zählen Kate Bush („Don’t Give Up“) und Youssou N’Dour („In Your Eyes“). Die Hitsingles „Sledgehammer“ und „Big Time“ sorgen mit ihren aufwendigen Musikvideos für Aufsehen. Sechs Jahre vergehen anschließend bis zum nächsten Peter-Gabriel-Album. An die sensationellen Verkaufszahlen von „So“ kann der Nachfolger zwar nicht ganz anknüpfen, dennoch ist „Us“ alles andere als ein Ladenhüter und erreicht in Deutschland Platz #1 der Albumcharts. „Digging in the Dirt“ und „Steam“ entpuppen sich als erfolgreichste Singles.
Musikalische Projekte, soziales Engagement und Auszeichnungen
Auch mit seinen folgenden Alben und Kompilationen kann Peter Gabriel große Erfolge verbuchen. Dazu gehören „Up“ (2002), das mit einem Orchester aufgenommene Coveralbum „Scratch My Back“ (2010) und sein Gegenstück „And I’ll Scratch Yours“ (2013) und „New Blood“ (2011). Neben seinen Studioalben zeichnet er für vier Soundtracks verantwortlich, darunter „Passion: Music for The Last Temptation of Christ“ zum Film von Martin Scorsese und „OVO“ zur Londoner Millennium Show. Darüber hinaus steht der Name Peter Gabriel schon seit Genesis-Zeiten für außergewöhnliche Bühnenshows und Performances. Solche gibt es auch bei den von ihm ins Leben gerufenen WOMAD-Festivals zu bestaunen, bei denen Weltmusik, Tanz und Kunst verschiedener Kulturen auf dem Programm stehen.
Bei allem musikalischen Engagement setzt sich Peter Gabriel seit Jahrzehnten für Menschenrechte ein, sei es mit Benefizkonzerten oder mit der Non-profit-Organisation Witness. Unter den diversen Auszeichnungen, die Gabriel im Laufe seiner Karriere erhielt, findet sich demzufolge auch eine von Amnesty International als „Botschafter des Gewissens“. Von seinen herausragenden Leistungen als Musiker zeugen unter anderem mehrere Grammys sowie die Mitgliedschaft in der Rock and Roll Hall of Fame. Und die zahllosen Fans auf der ganzen Welt sind ohnehin begeistert, wenn der legendäre Peter Gabriel ein neues Album herausbringt oder auf Tour geht.