Kauf von altem Bank-Gebäude abgelehnt
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Asyl im Erdgeschoss vom Tisch - Kauf von altem Bank-Gebäude abgelehnt

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Rathaus Gröbenzell
Das Gröbenzeller Rathaus. © WEBER

Die Nachricht schlug hohe Wellen: Ins Erdgeschoss eines Wohn- und Geschäftsgebäudes am Eingang der Gröbenzeller Einkaufsstraße sollten Flüchtlinge ziehen. Das ist vom Tisch. Nun debattierte der Gemeinderat darüber, dass Gebäude zu kaufen.

Gröbenzell – Das Haus an der Kirchenstraße 22, an der Kreuzung zur Augsburger Straße, beschäftigte erneut die Mitglieder des Gemeinderates. Das Gremium hatte darüber zu entscheiden, ob die Gemeinde ein Vorkaufsrecht ausüben solle, was auch nach dem bereits vollzogenen Verkauf noch möglich ist. Die Mehrheit lehnte dies aber mit 14:11-Stimmen ab.

Anfang des Jahres hatte sich bereits der Bauausschuss mit dem Haus beschäftigt. Denn das Erdgeschoss, zuvor jahrelang von einer Bank genutzt, stand leer. Nun war eine Nutzungsänderung beantragt worden. 15 Flüchtlinge sollten einziehen. Anwohner hatten heftig dagegen protestiert und der Bauausschuss hatte den Antrag abgelehnt. Zwar war das Vorhaben planungsrechtlich zulässig, doch für 15 Bewohner war lediglich eine Toilette vorgesehen. Vizebürgermeister Martin Runge (Grüne) sprach von „keiner menschenwürdigen Unterbringung“.

Gewerbliche Nutzung

Die Nutzungsänderung für das Erdgeschoss ist vom Tisch. Der Käufer des Gebäudes habe erklärt, er sei bereit, von dieser Planung abzuweichen und auf eine gewerbliche Nutzung umzusatteln, hieß es im Arbeitspapier zu der Sitzung.

Martin Runge (Grüne) sprach sich im Gemeinderat nun dafür aus, das Gebäude zu kaufen. Dann könne die Gemeinde steuern, wie die Wohnungen im Obergeschoss genutzt werden, etwa für Wohnungslose und/oder Flüchtlinge. Peter Falk (SPD) befürwortete den Kauf ebenfalls. Zumal das von der Gemeinde vor Jahren erworbene Gebäude an der Kirchenstraße 12, in dem im Erdgeschoss ein Drogeriemarkt angesiedelt ist, für die Gemeinde etwas abwerfe.

Vorkaufsrecht?

Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) war skeptisch, ob die Gemeinde ein Vorkaufsrecht in der Kirchenstraße 22 hat und lehnt den Ankauf ab. „Wir können nicht alles kaufen und es selber machen“, betonte er. Zudem gebe es bereits Gespräche mit dem Landratsamt, in den Wohnungen Asylbewerber unterzubringen.

Mehrere CSU-Gemeinderäte sprachen sich ebenfalls gegen den Vorstoß aus. „Wir haben das Geld nicht,“ betonte Brigitte Böttger. Anton Kammerl fürchtete Kosten in unbekannter Höhe. Denn das Haus stamme aus den 1960er- Jahren. Für eine gewerbliche Nutzung müssten eventuell erhebliche Umbauten stattfinden.

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