Peter Bofinger: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks

Peter Bofinger

 3,8 Sterne bei 8 Bewertungen

Lebenslauf

Dr. Peter Bofinger, geb. 1954, ist seit 1992 Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Würzburg. Im August 1997 war er Mitinitiator einer Initiative von 59 Professoren für den Euro, im August 2012 trat er mit Jürgen Habermas und Julian Nida-Rümelin für einen massiven Kurswechsel der deutschen Politik in der Eurokrise ein. Gemeinsam mit renommierten europäischen Ökonomen verficht er einen Schuldentilgungspakt und eine gemeinsame europäische Fiskalpolitik. Seit März 2004 ist Bofinger als sogenannter „Wirtschaftsweiser“ Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter ein Standardwerk zur Volkswirtschaftslehre und die Bestseller "Wir sind besser als wir glauben" (2004) und "Ist der Markt noch zu retten?" (2009).

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Peter Bofinger

Cover des Buches Ist der Markt noch zu retten? (ISBN: 9783430300438)
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Rezension zu "Ist der Markt noch zu retten?" von Peter Bofinger

Rezension zu "Ist der Markt noch zu retten?" von Peter Bofinger
sarahkolumbusvor 15 Jahren

Peter Bofinger beginnt sein Buch mit einer klugen und präzisen Analyse der Finanzkrise. Er erläutert die fehlerhafte Entwicklung des US-Immobilienmarktes, der damit verbundenen Hedgefonds, das Versagen der Ratingagenturen, verursacht durch Gier und Herdentrieb, um sich dann fassungslos zu fragen: "Wie kann es sein, dass der das Gute verkörpernde "effiziente Markt" am Ende durch den als Schurken angesehenen Staat gerettet werden muss?"
Aber nur mit Geld ist dem Finanzmarkt nicht geholfen.
Der Finanzmarkt benötigt eine Strukturreform, die mehr Ordnung und Stabilität bringt. So wären beispielsweise Staatsfonds, ein Deutschlandfond eine Option, in der eine staatliche Holding für das Managment aller staatlichen Beteiligungen, insbesondere der an Banken, verantwortlich wäre. Außerdem wäre eine strengere Regulierung der Banken erforderlich, wie beispielsweise das Einhalten der Banken einer festen Relation des Eigenkapitals zur Bilanzsumme um große Unglücke klein zu halten. Bofinger sieht die frei-marktwirtschaftlich agierenden Ratingagenturen skeptisch und fordert staatliche (unabhängige) Ratingagenturen sowie einen FinanzTüv um den Finanzmarkt sicherer zu machen und die kleinen Verbraucher zu schützen.
Jedoch reiche es nicht nur auf nationaler Ebene zu reagieren. Der globale Finanzmarkt müsse stabilisiert werden, beispielsweise durch ein Bretton Woods II, also eine neue Ordnung der Weltwährung. Denn die durch Protektionismus und Instrumentalisierung der Währungskurse für Wettbewerbsvorteile verursachte Währungsmanipulation gefährdet den Internationalen Markt, dem man nur durch eine gemeinsame Währung entgegen wirken kann. Eine Alternative sieht Bofinger nur in dem sogenannten "managed floating" - Eine Stabilisierung der Wechselkurse durch die Notenbanken unter Berücksichtigung der nationalen Zinsdifferenzen.
Neben der Wirtschafts- und Finanzkrise geht es in diesem Buch auch um die Systemkrise. Ist die soziale Marktwirtschaft global zukunftsfähig? Und wie sozial ist sie überhaupt noch?
Peter Bofinger vertritt den Standpunkt, dass die Globalisierung den Sozialstaat nicht gefährdet. Der durch die Globalisierung erwirtschaftete Wohlstandsgewinn muss nur klüger und fairer umverteilt werden. So fordert Bofinger mehr Investitionen im Bildungssektor - um Chancengleichheit zu sichern, Mindestlöhne- um der Einkommensungleichheit entgegenzuwirken, Investitionen in die Binnennachfrage - um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Ein wichtiger Punkt ist auch das schwindende Vertrauen des Volkes in Demokratie und Politik sowie der Mitgliederschwund der Parteien. Und so fordert Bofinger einen Bürgerclub, mit Veröffentlichungen für den Bürger zur Information und Transparenz des Staates, der Bürger müsse nachvollziehen können, wofür Abgaben und Steuern verwendet werden, sie müssen erkennen können, ob der Staat eine nachhaltige Politik betreibt und ob genug für Bildung, Umwelt und Infrastruktur getan wird.
Peter Bofinger überzeugt in diesem Buch durch eine nachvollziehbare Argumentation, was während und nach der Krise zu tun ist, im Hinblick auf eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik. Dass die Antwort im Hinblick auf eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik fast ähnlich plausibel klingen kann, beweist Hans-Werner Sinn in "Kasinokapitalismus". Und doch ist Peter Bofinger der sympathischere von beiden, der seine Ansichten in diesem Buch klug, frisch, fair und mit herrlichen Vergleichen darlegt, sodass einem hin und wieder schon mal ein Grinsen ins Gesicht huscht. Doch letztenendes überzeugt Peter Bofinger in diesem Buch vor allem aufgrund seiner Ansichten, denn er ist für ein Deutschland, in dem jeder zu fairen Bedingungen arbeiten, davon leben und in Würde leben kann. Sehr empfehlenswert!

Cover des Buches Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, m. CD-ROM (ISBN: 9783827372222)
Nines avatar

Rezension zu "Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, m. CD-ROM" von Peter Bofinger

Rezension zu "Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, m. CD-ROM" von Peter Bofinger
Ninevor 16 Jahren

Dieses Werk hat mich im theoretischen Teil der Einführung in die Volkswirtschaftslehre begleitet. Es ist sehr einfach verständlich geschrieben. Dadurch ist es sehr angenehm mit diesem Werk zu arbeiten und es zu lesen. Die Inhalte werden plausibel und mir sehr vielen Beispielen dargestellt.

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