Karl-Heinz Feldkamp

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Karl-Heinz Feldkamp
Personalia
Geburtstag 2. Juni 1934
Geburtsort OberhausenDeutschland
Position Mittelfeld
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1952–1967 Rot-Weiß Oberhausen 316 (42)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1972–1975 SG Wattenscheid 09
1975–1976 DJK Gütersloh
1976–1978 Arminia Bielefeld
1978–1982 1. FC Kaiserslautern
1982–1983 Borussia Dortmund
1983–1984 Arminia Bielefeld
1984–1987 Bayer 05 Uerdingen
1987–1988 Eintracht Frankfurt
1988–1990 al Ahly Kairo
1990–1992 1. FC Kaiserslautern
1992–1993 Galatasaray Istanbul
1999 Beşiktaş Istanbul
2007–2008 Galatasaray Istanbul
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Karl-Heinz „Kalli“ Feldkamp (* 2. Juni 1934 in Oberhausen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und -trainer.

Als Spieler bestritt er in den 1950er und 1960er Jahren mit SC Rot-Weiß Oberhausen in der Oberliga und der zweiten Liga 316 Spiele, in denen er 42 Tore erzielte.

Mit 408 Bundesligaspielen als Trainer ist er einer der erfahrensten seines Faches. Er wurde mit dem 1. FC Kaiserslautern 1991 Deutscher Meister und gewann als einziger Trainer mit drei verschiedenen Vereinen den DFB-Pokal. Zudem war er mit al Ahly Kairo und Galatasaray Istanbul erfolgreich in den Meisterschaften von Ägypten und der Türkei.

Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feldkamp gab sein Debüt in der nach dem Abstieg von 1951 in der 2. Liga West spielenden ersten Mannschaft von Rot-Weiß Oberhausen in der Saison 1952/53. Ab der Saison 1954/55 hatte er endgültig einen Stammplatz, den er bis 1965 nicht mehr verlieren sollte. Im Jahr 1957 gelang der größte Erfolg, RW Oberhausen stieg als Zweiter wieder in die Oberliga auf. Der 4. und 3. Rang 1961 bzw. 1962 waren hier die besten Platzierungen. Nach der Einführung der Bundesliga nahm RWO einen Platz in der zweitklassigen Regionalliga West ein, wo sich die Oberhausener in den nächsten Jahren im oberen Mittelfeld hielten. Nach der Saison 1966/67, in der er nurmehr dreimal zum Einsatz kam, beendete er seine Spielerlaufbahn. Insgesamt erzielte er in 316 Ligaspielen 42 Tore für RWO.[1] 2004 wurde er in die Jahrhundert-Elf von Rot-Weiß Oberhausen aufgenommen.

Anfänge als Trainer in der Regionalliga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Vereinstrainer begann er in der Saison 1972/73 bei der SG Wattenscheid 09 zu arbeiten, bei der er Friedhelm Schulte ablöste. Bei der SG bewerkstelligte er die Transformation des Vereins zum Vollprofitum. In diesem Rahmen beendete er selbst sein seit 23 Jahren bestehendes Angestelltenverhältnis mit einem Oberhausener Stahlwerk. Größter Erfolg war die Meisterschaft der Regionalliga West 1974, die dann auch endgültig die Qualifikation zur neueingeführten 2. Bundesliga, damals noch in Nord- und Südstaffel unterteilt, absicherte. In der ersten Saison dort erreichte die SG Platz sieben, was einige, die zudem vielleicht auch noch Hoffnungen für den Bundesligaaufstieg hatten, als nicht ganz befriedigend ansahen. Star der Mannschaft in jener Saison war der vom Mäzen Klaus Steilmann unter bundesweitem Aufsehen zum Verein geholte argentinische Nationalspielers Carlos Babington. Gleichzeitig kam auch der Bundesliga-Torschützenkönig von 1971 Lothar Kobluhn nach Wattenscheid. Gleichzeitig zog es aber den hochtalentierten jungen „Spargeltarzan“ Hans Bongartz für 770.000 Mark Ablösesumme zum FC Schalke 04.

Nach dem 14. Spieltag der Saison 1975/76 wurde er, auf Platz acht liegend, durch Helmut Witte ersetzt, der die Saison ebenda beendete. Noch im Dezember wechselte Feldkamp zum abstiegsbedrohten Ligakonkurrenten DJK Gütersloh, wo er Rudi Schlott ersetzte. Auch Feldkamp konnte keinen Unterschied herbeiführen die DJK stieg ab. Feldkamp wurde mit Beginn der Saison 1976/77 Trainer bei Arminia Bielefeld in der 2. Liga Nord, wo er Nachfolger von Erhard Ahmann war. Er führte den Vorjahres-Neunten auf den zweiten Platz. Das führte zu zwei Spielen um den Bundesligaaufstieg gegen den Südstaffelzweiten TSV 1860 München. Seine Mannschaft mit Uli Stein im Tor und Ewald Lienen und Norbert Eilenfeldt als weitere bekannte Spieler gewann das erste Spiel 4:0. „Dieser Sieg ist noch lange kein Freibrief für den Bundesliga-Aufstieg. Am 4. Juni steht uns in München noch eine heiße Schlacht bevor,“ meinte er nach dem Spiel. Und Recht hatte er: die Arminia verlor das Rückspiel im Münchner Olympiastadion mit gleicher Höhe. Die 60er gewannen das Entscheidungsspiel im Frankfurter Waldstadion mit 2:0. In seiner zweiten Saison in Bielefeld machte es Feldkamp besser und wurde Erster, was ihm Aufstiegsspiele ersparte.

Dritte Plätze mit Kaiserslautern – Pokalsiege mit Bayer 05 Uerdingen und Eintracht Frankfurt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Daraufhin wechselte er zum 1. FC Kaiserslautern, für den er von 1978 bis 1982 tätig war. Unter Feldkamp erreichte der 1. FCK zweimal den dritten Platz in der Bundesliga (auch Herbstmeister 1978/79) und 1981 das DFB-Pokal-Finale, das mit 1:3 gegen Eintracht Frankfurt verloren ging. Ein Jahr später schied der Verein erst im Halbfinale des UEFA-Pokals gegen den IFK Göteborg (1:1; 1:2 n. V.) aus, der den Wettbewerb mit zwei Siegen in den Finals gegen die damalige europäische Spitzenmannschaft Hamburger SV gewinnen sollte. Vorher schalteten die „roten Teufel“ sensationell Real Madrid mit einem 5:0-Sieg auf dem Betzenberg aus, nachdem das Hinspiel im Bernabéu-Stadion 1:3 verloren wurde. In den Jahren 1981 und 1982 wurde er jeweils Vierter in der Bundesliga.

Anschließend wechselte Feldkamp jeweils kurzzeitig und mit geringem Erfolg zu Borussia Dortmund (1982/83) sowie erneut zu Arminia Bielefeld (1983/84). Von 1984 bis 1987 trainierte er die Mannschaft von Bayer 05 Uerdingen, mit der er 1985 durch einen 2:1-Sieg im Berliner Olympiastadion gegen den FC Bayern München DFB-Pokalsieger wurde. Dies war damals die erste Niederlage der Bayern in einem DFB-Pokalfinale nach sieben Siegen. Im folgenden Jahr drangen die Uerdinger bis ins Europapokal-Halbfinale vor, wo nach zwei Niederlagen gegen Atlético Madrid Endstation war. Im Viertelfinale kam es zum Wunder von der Grotenburg: dem Spiel gegen den DDR-Vertreter Dynamo Dresden, in dem ein Fünf-Tore-Rückstand in einer Halbzeit aufgeholt wurde (Hinspiel in Dresden: 0:2; Rückspiel Halbzeitstand: 1:3, Endstand: 7:3).

Es folgte ein Jahr bei Eintracht Frankfurt (1987 bis August 1988), in dem er zum zweiten Mal den DFB-Pokal gewann (1:0 gegen VfL Bochum) (DFB-Pokal 1988). Anschließend wechselte Feldkamp als Trainer nach Ägypten zu al Ahly Kairo.

Meistertitel und Pokalsieg mit Kaiserslautern und Meisterschaft mit Galatasaray[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Beginn des Jahres 1990 kehrte er für zwei Jahre nach Kaiserslautern zurück, das unter ihm zunächst den Abstieg vermeiden konnte und noch in derselben Saison das Finale um den DFB-Pokal 1990 mit 3:2 gegen Werder Bremen gewann. 1991 erreichte er in Kaiserslautern mit dem Meistertitel seinen größten Erfolg. Mit 48:20 Punkten wurde Titelverteidiger FC Bayern München (45:23 Punkte) auf den zweiten Platz verwiesen. In der Saison 1991/92 erreichte er den fünften Platz. Im Europapokal der Landesmeister schied Feldkamps Team knapp gegen den späteren Sieger, den FC Barcelona unter Johan Cruyff mit 0:2 und 3:1 aus.

Zur Saison 1992/93 wechselte Feldkamp in die Türkei zum Pokalsieger Galatasaray Istanbul, wo er Mustafa Denizli im Amt beerbte. Mit dem Star Hakan Şükür, dem Ex-Bundesliga-Heroen Falko Götz und dem vormaligen Bayern-Amateur Uğur Tütüneker gelang dem mittlerweile knapp 59-jährigen Feldkamp auf Anhieb der Titelgewinn. Feldkamp zog sich nun vom Geschäft zurück und empfahl seinen Assistenten beim Titelgewinn in Kaiserslautern Reiner Hollmann als Nachfolger. Diesem sollte die Titelverteidigung gelingen.

Rückkehr auf die Trainerbank nach sieben Jahren Pause[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach sieben Jahren Pause reaktivierte Beşiktaş Istanbul Feldkamp für die letzten zehn Spiele der Saison 1998/99. Er trat dort die Nachfolge des Walisers John Toshack und des Interimstrainers Fuat Yaman an. Beşiktaş lag zu diesem Zeitpunkt fünf Punkte hinter dem ersten Platz. Unter Feldkamps Leitung erreichte Beşiktaş acht Siege und zwei Unentschieden, konnte aber in der Endabrechnung den Rückstand nur auf zwei Punkte reduzieren, was aber für Platz zwei und damit die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation reichte. Sein Nachfolger, die „Walz von der Pfalz“ Hans-Peter Briegel sollte dort gegen Hapoel Tel Aviv scheitern, konnte aber Platz zwei, diesmal vier Punkte hinter Platz eins, wiederholen.

Mitte der 1990er Jahre arbeitete Feldkamp für das ZDF, für das er als Co-Kommentator neben Dieter Kürten Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft sowie WM- und EM-Spiele kommentierte.

Von 1996 bis 1997 war er im Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern. Im Jahr 2002 wurde er beim FCK von Aufsichtsratsmitglied Hans-Peter Briegel als Sportdirektor ins Spiel gebracht, fand jedoch im Aufsichtsrat keine Mehrheit.

Zur Saison 2007/08 wurde Feldkamp nach diesmal achtjähriger Pause ins aktive Trainerleben zurückgeholt und wurde zum zweiten Mal Trainer von Galatasaray. Diesmal war er Nachfolger des Belgiers Erik Gerets, der in der Vorsaison nicht über den dritten Platz hinauskam. Am 5. April 2008, unmittelbar vor dem 29. Spieltag, trat er vom Amt zurück. Galatasaray – wo der mittlerweile 36-jährige Altstar Hakan Şükür, der immerhin noch elfmal einnetzte, der Ex-Schalker Brasilianer Lincoln Cássio de Souza Soares und der Kameruner Rigobert Song zu den wohl bekanntesten Spielern gehörten – lag zu diesem Zeitpunkt zwei Punkte hinter dem Lokalrivalen und Titelverteidiger Fenerbahçe. Sein Nachfolger Cevat Güler konnte diesen Rückstand mehr als aufholen und wurde nach sechs Siegen in Serie, darunter ein 1:0 gegen Fenerbahçe, im Mai mit sechs Punkten Vorsprung Meister.

Am 26. November 2008 kehrte er noch einmal zurück zu Galatasaray Istanbul, diesmal als Technischer Direktor. Er sollte mit dem mittlerweile als Trainer des amtierenden Meisters angeheuerten Michael Skibbe eine Partnerschaft bilden. Skibbe wurde aber bereits Ende Februar entlassen, Feldkamp arbeitete bis zum Saisonende im Mai 2009 mit dem neuen Trainer Bülent Korkmaz zusammen. Die Mannschaft belegte den fünften Platz und verpasste damit eine Teilnahme am UEFA-Cup.[2]

Erfolge als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen
  • Kicker-Trainer des Jahres: 1980, 1991

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl-Heinz Feldkamp (Memento vom 14. April 2015 im Internet Archive), Spielerdatenbank von SC Rot-Weiß Oberhausen Rhld.
  2. Feldkamp passt auf Skibbe auf kicker, 26. November 2008