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TV-Kolumne „Maischberger“: Lafontaine zeigt bei „Maischberger“ seine sehr spezielle Sicht auf Putin
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Sandra Maischberger mit Oskar Lafontaine (m.) und Roderich Kiesewetter
Screenshot ARD Sandra Maischberger mit Oskar Lafontaine (m.) und Roderich Kiesewetter
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Der ehemalige Parteichef der SPD und der Linken beweist seine ganz eigene Sicht auf die Dinge. Bei Maischberger hat CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter einige Mühe, Oskar Lafontaines pro-russische Haltung herunterzukühlen. 

„Außer Ihnen glaubt niemand mehr, dass die Raketen in den Iran gerichtet sind. Das sagen ja nicht mal die Amerikaner“, wettert Oskar Lafontaine gegen CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. Der ehemalige Parteichef der SPD und der Linken wirkt dabei schmächtig in seinem großen Sessel und dem etwas großen dunklen Anzug. Dafür setzt er sich mächtig mit Worten in Szene. „Was die USA nicht wollen, dürfen sie auch keinem anderen Land zufügen.“ 

Lafontaine Weltsicht ist eindeutig: Die USA sind der eigentliche Aggressor und Putins Russland ist von Amerikas Größenwahn bedroht. Zugleich setzt der mittlerweile parteilose Politiker auf einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine. Aber die USA wolle das eben verhindern. „Die USA haben kein Interesse an einem Frieden. Das hat der Verteidigungsminister, den ich immer Kriegsminister nenne, selbst gesagt. Die USA wollen so lange kämpfen, bis Russland eine solchen Krieg nie wieder führen kann.“

Kiesewetter: „Raketen sind sehr wohl auf den Iran gerichtet“

Wenn Oskar Lafontaine das Wort ergreift, ist er schwer zu stoppen. Er findet kein Ende, ignoriert die Fragen und fällt seinem Gegenüber ins Wort. Moderatorin Sandra Maischberger kann nur machtlos lächeln. Roderich Kiesewetter, immerhin Oberst a.D. versucht immer wieder, ein paar Dinge in Lafontaines Ansicht zu glätten. 

„Die in Rumänien und Polen stationierten Raketen sind sehr wohl auf den Iran gerichtet und zudem Flugabwehrraketen und keine Nuklearraketen. Das ist überall nachzulesen“, kontert der ehemalige Oberst. „Dann müsste man auch die Raketen thematisieren, die in zwei Minuten in Berlin sind. Wir haben uns lange zuziehen lassen.“ Außerdem hätten die USA damals Wladimir Putin angeboten, die in Rumänien und Polen stationierten Raketen transparent zu behandeln, wenn dieser ebenso mit seinen Raketen verfahre. Putin habe das aber abgelehnt. 

Lafontaine: „Kein Staat möchte das Messer am Hals haben“

„Putin ist nicht der alleinige Schuldige“, findet Oskar Lafontaine. „Auch die USA tragen eine Schuld.“ Durch die Nato-Erweiterung rückten die Truppen der USA immer näher an Russland heran. „Kein Staat möchte das Messer am Hals haben“, erklärt der Saarländer. „Es ist unzulässig, Raketen an der Grenze einer Atommacht aufzustellen.“ 

Oskar Lafontaine hat das Manifest für Frieden unterschrieben, das seine Frau Sahra Wagenknecht und Emma-Gründerin Alice Schwarzer initiiert hatten. Er sagt: „Wir wollen nicht, dass Deutschland immer weiter in den Krieg hineingezogen wird.“ Die Lieferung von deutschen Panzern müsse daher gestoppt werden. „Das Sterben muss beendet werden. Das ist das entscheidende Argument.“ „Das Sterben kann sofort beendet werden“, kontert Gegenüber Kiesewetter. „Putin muss nur den Krieg beenden.“

Kiesewetter: „Die Eskalation ging von Putin aus“

Oberst a.D. Kiesewetter erinnert daran, dass Russlands Präsident die anfängliche Zurückhaltung Deutschlands bei Waffenlieferungen dafür genutzt habe, um im Ukraine-Krieg weiter zu eskalieren. „Die Eskalation ging von Putin aus.“ Ein Stopp der Waffenlieferungen sei schon deshalb keine Option, weil Putins erklärtes Kriegsziel darin bestehe, nach der Ukraine in Moldau und im Baltikum einzumarschierten. Estland, Lettland, Litauen gehören der Nato an. Deutschland wäre in diesem Fall automatisch Kriegspartei. 

Kontert Lafontaine: „Putin wird sich nicht mit der Nato anlegen. Das halte ich für absurd.“ Wo Nato-Truppen sind, werde der Präsident nicht einmarschieren.“ Zugleich hält es der Ex-Parteichef für unrealistisch, dass Putin die Krim wieder hergibt. „Ich halte es für völlig daneben, wenn man sagt, dass die Krim zurückerobert werden muss. Dann werden noch 100.000 Menschen sterben.“ Kiesewetter erklärt dazu, dass möglicherweise die Krim unter internationale Verwaltung kommen könnte.

Lafontaine: „Dass Putin nicht verhandeln will, ist Propaganda“

Oskar Lafontaines Blick auf die Dinge ist sehr speziell. Er findet sogar, dass Wladimir Putin sehr wohl verhandlungsbereit ist. „Dass Putin nicht verhandeln will, ist Propaganda“, so der frühere Linke. „Das ist objektiv falsch.“ So habe etwa das Getreide-Abkommen gezeigt, dass Verhandlungen sehr wohl möglich seien. Schließlich müsse bei solchen Gesprächen Putin zustimmen. 

CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter ist sehr bemüht, jedes Argument von Lafontaine zu widerlegen. „Es ist unsere Aufgabe, zu verhindern, dass das Modell Nachahmer findet.“ Soll heißen: Nachbarländer zu überfallen ist keine Option. Zumal China sehr genau hinschaut, wie Europa auf den militärischen Einmarsch reagieren. Schließlich hat Chinas Staatschef Xi Jinping längst ein Auge auf Taiwan geworfen. „Ein Waffenstillstand darf nicht zu Lasten der Ukraine gehen.“ Dann hält Kiesewetter seinem Gegenüber versöhnlich die Hand hin. 

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