Nosferatu-Spinne hat sich in Deutschland rasant ausgebreitet
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Nosferatu-Spinne hat sich in Deutschland inzwischen rasant ausgebreitet

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Eine Studie bringt Überraschendes zutage: Die aus dem Mittelmeergebiet stammende haarige Nosferatu-Spinne ist hierzulande schon keine Ausnahmeerscheinung mehr.

Gefährlich ist die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) für den Menschen nicht, aber sie kann ordentlich zubeißen und ist mit bis zu sechs Zentimetern Spannweite stattlich groß. Sie baut keine Netze, sondern stößt blitzartig auf ihre Beute wie Insekten und sogar größere Spinnen zu, um sie mit ihrem giftigen Biss zu töten. Neu ist, dass sie sich laut einer Studie innerhalb kurzer Zeit in nahezu ganz Deutschland ausbreiten konnte.

In Häusern und Garagen fühlt sich die Nosferatu-Spinne wohl

Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) auf Gräsern
Wer vor Spinnen Angst hat, der sollte der Nosferatu-Spinne nicht begegnen: Sie ist haarig und wird bis zu sechs Zentimeter groß. © Avalon/Imago

Die aktuelle Studie über die Nosferatu-Spinne stützt sich auf die Auswertungen der Meldeplattform Naturgucker vom Naturschutzbund Deutschland (NABU). Sie zeigt, dass sich die Art seit ihrer Entdeckung in Deutschland im Jahr 2005 rasant ausgebreitet hat. Auf dem Meldeportal waren bundesweit von Menschen allein im Herbst 2022 innerhalb weniger Wochen mehr als 25.000 neue Funde gemeldet worden, heißt es in einer Pressemitteilung.

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„Inzwischen dürften sich diese Spinnen noch stärker weiterverbreitet haben“, erklärt Gaby Schulemann-Maier von NABU|naturgucker und Co-Autorin der Studie. „Um die Ausbreitung auch weiterhin zu beobachten, freuen wir uns, wenn Sichtungen auf unserer Meldeplattform dokumentiert werden – am besten mit Foto.“ Und begegnen kann man dem Tier inzwischen durchaus: Dank spezieller Hafthaare an den Beinen kann die Nosferatu-Spinne senkrechte Glasflächen gut überwinden und den Winter verbringt sie gern in Gebäuden, etwa in Wohnhäusern und Garagen. Auch in Rollladenkästen, Fensternischen, unter Balkonvorsprüngen oder hinter Dachrinnen kann man die Tiere laut einer Schweizer Studie von Hänggi & Zürcher (2013) antreffen. Erwachsene Tiere sowie Jungspinnen kommen das ganze Jahr über in Deutschland vor, ob sie hierzulande natürliche Feinde hat, ist bislang nicht geklärt.

Mit welchen Spinnen man die Nosferatu-Spinne verwechseln kann

In ihrem Aussehen ähneln Nosferatu-Spinnen heimischen Wolfspinnen (Lycosidae), sind aber deutlich größer und kräftiger, erklärt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV). Am häufigsten wird die Nosferatu-Spinne mit der Großen Hauswinkelspinne (Eratigena atrica) und anderen Winkelspinnen verwechselt. Die Nosferatu-Spinne unterscheidet sich von beiden durch die charakteristische helle Zeichnung auf dem Vorderkörper, die Hauswinkelspinne ist außerdem laut Hänggi & Zürcher langbeiniger, filigraner und baut Trichternetze in den Ecken von Wänden.

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