Nosferatu-Spinne erobert Deutschland: „Sie ist nahezu überall“
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Nosferatu-Spinne erobert Deutschland - weiter verbreitet als gedacht

Nur in ein einziges Bundesland ist die Nosferatu-Spinne noch nicht vorgedrungen. Eine NABU-Studie zeigt, sie besiedelt fast ganz Deutschland. Und kann beißen.

Kassel – Sie ist die zweitgrößte Spinnen-Art in Deutschland und gleichzeitig eine der wenigen, die die menschliche Haut durchbeißen kann. Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist passend nach dem bekannten Film-Vampir benannt. Den Namen verdankt sie allerdings nicht ihrem Biss, der nicht giftiger ist als ein Wespenstich, sondern der Zeichnung auf ihrem Vorderleib, schreibt hna.de.

Studie zeigt: Nosferatu-Spinne erobert Deutschland – 25.000 Funde alleine im Herbst 2022

Seit 2005 ist bekannt, dass sich die Nosferatu-Spinne in Deutschland angesiedelt hat. Seitdem breitet sie sich aus und das deutlich schneller als gedacht. Das zeigt eine Studie des Naturschutzbundes Deutschland (NABU). Veröffentlicht wurde sie im Fachmagazin Frontiers in Arachnid Science.

Giftig, groß und haarig: Die Nosferatu-Spinne findet sich fast überall in Deutschland.
Giftig, groß und haarig: Die Nosferatu-Spinne findet sich fast überall in Deutschland. © Robert Pfeifle/NABU

Darin wurden Meldezahlen von NABU-Naturgucker aus dem Jahr 2022 ausgewertet. Das Ergebnis: Alleine im Herbst 2022 wurden mehr als 25.000 Funde in Deutschland gemeldet. „Inzwischen dürften sich diese Spinnen noch stärker weiterverbreitet haben“, sagt Co-Autorin Gaby Schulemann-Maier in einer Pressemitteilung des NABU.

„Sie ist nahezu überall“, stellt der NABU mit Blick auf die Studie außerdem fest. Die Nosferatu-Spinne hat mittlerweile tatsächlich fast alle deutschen Bundesländer besiedelt, wie die Studie zeigt. Einzig in Mecklenburg-Vorpommern ist sie noch selten.

„Sie ist nahezu überall“: Nosferatu-Spinne besiedelt alle deutschen Bundesländer bis auf eins

Obwohl sie verhältnismäßig kräftig zubeißen kann, geht von der Nosferatu-Spinne keine große Gefahr aus. Sie ist äußerst scheu und beißt nur bei Bedrohung. Im Haus können sie sogar gewissermaßen nützlich sein: Sie essen Fliegen, Falter und andere Spinnen, erklärt der NABU. Das Beutespektrum könnte allerdings noch viel größer sein, berichtet auch wa.de. Erwachsene Tiere leben ganzjährig in Deutschland, verbringen den Winter meist in Wohnhäusern oder Garagen. Sie erreichen eine Körperlänge von bis zu fünf Zentimetern.

Ein Fuldaer hatte im vergangenen Jahr eine Nosferatu-Spinne in seinem Badezimmer entdeckt. Er hat das Tier eingefangen und nach draußen gebracht. (moe)

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