Norm – König der Arktis | Film-Rezensionen.de
Norm König der Arktis
© Ascot Elite

Norm – König der Arktis

(„Norm of the North“ directed by Trevor Wall, 2016)

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„Norm – König der Arktis“ erscheint am 9. Dezember auf DVD und Blu-ray

Ein wirklich geschickter Jäger ist Eisbär Norm ja nicht, dafür hat er aber andere Qualitäten. So legt er im ewigen Eis gerne mal eine heiße Sohle hin und beeindruckt seine Freunde mit flotten Tanznummern. Vor allem aber kann er mit Menschen sprechen, eine Fähigkeit, die sein Großvater einst bereits besaß. Und diese Fähigkeit ist Gold wert, schließlich plant der ebenso skrupellose wie gierige Mr. Greene, die Arktis mit Shopping Malls zuzubauen. Das muss verhindert werden! Und so machen sich Norm und drei Lemminge auf den Weg nach New York, um den finsteren Machenschaften Einhalt zu gebieten.

Als Animationsfan hat man es manchmal ja echt nicht leicht. Dabei ist es weniger eine mangelnde Auswahl, die einen vor Probleme stellt, nahezu wöchentlich kommen neue Filme und Serien raus. Vielmehr lässt einen die Zusammensetzung dieser Auswahl manchmal fassungslos zurück. Da werden uns hierzulande so wunderbare Filme wie A Cat in Paris, Wrinkles oder The Case of Hana & Alice vorenthalten. Und was bekommen wir stattdessen? Norm – König der Arktis. Bei dem konnte Anfang des Jahres schon in den USA niemand verstehen, wie es der Film in die Kinos schaffte. In Deutschland muss er sich zwar mit einem DVD-Release begnügen, wirklich größer wurde das Vergnügen aber auch in den heimischen vier Wänden nicht.

Dabei ist es nicht einmal so, als würde sich das Drehbuch-Trio viel Mühe dabei geben, schlecht zu sein. Vielmehr gibt sich hier überhaupt niemand Mühe, etwas zu sein. Das ewige Eis, welches von Menschen überrannt und kommerziell ausgebeutet wird, das legt doch zumindest den Schluss nahe, dass Norm – König der Arktis mit einer ökologischen Botschaft à la Norva und Sam retten die Welt einhergeht. Irgendwie folgt aber nicht einmal das, stattdessen bekommen wir es mit tanzenden Eisbären, furzenden Lemmingen und einem Bösewicht zu tun, dessen hervorstechendes Merkmal ist, dass seine Arme und Beine ständig durch die Gegend fliegen.

Nun muss ein Animationsfilm nicht zwangsweise mit einer großen Geschichte punkten. Vielleicht würde man Norm – König der Arktis verzeihen, dass er offensichtlich wahllos Elemente zusammenklaut und durchmischt, ohne darauf zu achten, ob das Ganze noch einen Sinn ergibt, wenn zwei weitere wichtige Punkte stimmen würden: Humor und Optik. Tun sie aber nicht. Billiger Slapstick trifft auf Toilettenwitze, die zudem ohne Rücksicht auf Verluste auf anderthalb Stunden breitgetreten werden, obwohl sie nicht einmal für eine Szene gereicht hätten. Manche Autoren, so lehrt einen der Film, sind der Ansicht, dass es reicht, Figuren durch die Gegend rennen zu lassen, in der Hoffnung, dass das allein schon komisch ist.

Die Verpackung ist nicht wirklich interessanter: Die Zusammenarbeit von Assemblage Entertainment und Telegael, die bereits bei Blinky Bill – Das Meer des weißen Drachen kooperiert haben und hier von Splash Entertainment unterstützt werden, verpasst es wirklich in jeder Hinsicht, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Die Figuren sind langweilig, die Hintergründe spärlich, die Animationen ungelenk. Oft wirken die einzelnen Objekte auch so, als stammten sie aus Parallelwelten, die nicht zusammenfinden. Norm – König der Arktis ist sicher nicht der hässlichste Animationsfilm, den dieses Jahr gesehen hat – diese „Krone“ gehört dann doch Izzies Weg nach Hause –, auch qualitativ ist da noch ein bisschen Luft nach unten. Aber gerade in einem derart überlaufenen Feld wie dem der Animationsfilme für Kinder will einem beim besten Willen kein Grund einfallen, warum man sich das hier freiwillig anschauen sollte.



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Die Optik ist langweilig, die Figuren sind es auch, die Geschichte ergibt keinen Sinn, der Humor ist ein Rohrkrepierer – „Norm – König der Arktis“ zeigt, was man alles bei einem Animationsfilm falsch machen kann. Und tut das dann auch.
3
von 10