Einen kurzen Moment, nachdem das Leder in den Maschen einschlägt, dreht Niklas Stark strahlend zum Jubeln ab. „Wenn ich so ein Tor im Fernsehen gesehen habe“, erklärt der Innenverteidiger nach dem 1:1-Unentschieden beim VfL Bochum, „habe ich mir immer gesagt, dass ich so ein Tor auch mal schießen will.“ Immerhin konnte VfL-Torhüter Manuel Riemann nur staunend hinterherschauen, wie der abgefälschte Vollspannschuss von der Unterkante der Latte ins Netz fällt. Zugegeben: Die nötige Fortune war bei diesem Abschluss dabei. Dieses Glück hatte sich Stark jedoch auch hart erarbeitet.
Das Glück des Tüchtigen
Niklas Stark krönt Leistung mit Last-Minute-Tor
Niklas Stark glänzte auch als stärkster Zweikämpfer (Foto: W.DE).
Niklas Stark erzielte in Bochum sein zweites Saisontor (Foto: nordphoto).
Als der Ball vor die Füße von Niklas Stark fällt, erkennt er die Situation schnell. Der 28-Jährige muss einen kleinen Bogen laufen, um in die optimale Schussposition zu kommen. „Ich dachte: Bitte schieß nicht“, scherzt Kapitän Marco Friedl nach dem Spiel in der Mixed Zone am WERDER.TV-Mikrofon. „Aber zum Glück hat er es doch gemacht.“ Ausgerechnet Patrick Osterhage, der zuvor selbst mit einem Sonntagsschuss den VfL in Führung gebracht hatte, fälscht den Ball unhaltbar für seinen Schlussmann ab.
Torschütze Stark belohnte sich wiederum selbst für einen nahezu tadellosen Auftritt. Werders Nummer 4 war der stärkste Zweikämpfer auf dem Platz und lief für einen Innenverteidiger bemerkenswerte 10,7 Kilometer. Kein Wunder, dass der gebürtige Franke nach Schlusspfiff sehr erschöpft die Fragen der Journalist:innen beantwortete. „Das war ein anstrengendes und hektisches Spiel“, gibt Stark nach der Partie zu Protokoll. „Ein Kompliment gilt auch den Einwechselspielern, die viel Energie ins Spiel gebracht haben.“ Schließlich war sein Tor auch ein Produkt dieses Willens, der dem SVW einen späten Punkt mit ins Gepäck beförderte.
