Mode: So beeinflusst die Musik den Kleidungsstil – laut.de – News

Jede musikalische Epoche pflegte auch ihren eigenen Kleidungsstil. Egal ob Flower Power, Punk oder HipHop - jedes musikalisches Genre prägte die Modebranche auf andere Art und Weise.

Advertorial (gb) - Wer denkt bei den ikonischen Songs der britischen Rockband Beatles beispielsweise nicht sofort an Pilzkopf-Frisuren, schmale Anzüge und Rollkragenpullover? Die Kleidung übernimmt den visuellen Part der Musikrichtung und bringt die Botschaft der Genres nicht nur sichtbar zum Ausdruck, sondern verleiht ihr Kultur. Doch welche Weltstars prägten die Modewelt am meisten? Was war hot und was schrott? Startet mit uns eine Zeitreise quer durch beliebte Musikgenres und Modestile und lernt die größten Modesünden der letzten Jahrzehnte kennen.

Wie der King of Rock'n'Roll die Modewelt revolutionierte

Mitte der 1950er Jahre kam mit dem Rock'n'Roll nicht nur ein neuer Musikstil auf. Auch Film und Fernsehen verbreiteten die neuen amerikanischen Trends. Dabei gilt der US-amerikanische Musiker und Schauspieler Elvis Presley als einer der wichtigsten Vertreter der Rock- und Popkultur. Mit Songs wie "Jailhouse Rock", "Love Me Tender" oder "Viva Las Vegas" sang sich der in Tupelo Mississippi geborene Künstler in die Herzen einer ganzen Generation.

Kaum ein zweiter prägte die Mode der 1950er Jahre so extrem wie der King of Rock'n'Roll. Der Lifestyle von "Elvis the Pelvis" trat ein neues Lebensgefühl unter den Jugendlichen breit und resultierte in neuen Freizeitritualen und einer generationsspezifischen Lebensweise. Überall auf der Welt ließen sich nach und nach die ersten Teddy Boys, in Deutschland auch Halbstarke genannt, blicken. Die Teenager imitierten ihr Vorbild und kämmten ihre Haare mit einem dünnen Kamm und reichlich Pomade nach hinten. Während die Jungs dünne schwarze Samtbänder als Krawatten bevorzugten und schwarze Röhrenjeans zu weiten Sakkos und Ringelsocken trugen, waren bei den Mädchen vor allem hochgeschnittene Caprihosen mit breiten Gürteln oder Petticoats unter weiten Röcken angesagt.

Die Swinging Sixties

Auf die Goldene Ära folgten Anfang der 1960er Jahre die "Mods" der Swinging Sixties. In jeden Jahr, in dem die Beatles ihren Durchbruch schafften, zeigte sich das gleiche Phänomen wie zuvor bei Elvis. Erneut schufen Interpreten eines bestimmten Musikstils auch einen Modestil, der schnell im Mainstream ankam und massenhaft kopiert wurde. Dabei passte das Outfit der britischen Boy-Band eigentlich ganz und gar nicht zu dem, was die Musiker spielten. John Lennon, Paul McCartney, Ringo Starr und George Harrison präsentierten sich nach außen hin in Anzügen mit Krawatte und weißen Hemden oder im Rollkragenpullover und spiegelten damit genau das wieder, was sie in ihren Liedern ablehnten. Gerade das sorgte für Furore, weckte Neugierde und unterstrich den rebellischen Charakter der Swinging Sixties.

Love, Peace and Harmony - Der Kleidungsstil der Flower Power

Gegen Ende der 1960er Jahre startete die Hippie-Kultur mit ihrem Flowerpower. Der Berliner Mauerbau, die Kubakrise und der Vietnamkrieg lösten eine Protestwelle aus, die sich auch in Musik und Mode widerspiegelte. Die sogenannten Hippies machten mit ihren Aktionen auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam und traten für den Weltfrieden ein. Darunter auch große Musiker wie Janis Joplin, Jimi Hendrix oder die Rolling Stones. Angesagt waren vor allem psychedelischer Rock und Folk Rock, passend zu einem Lebensstil, der auch den Konsum diverser Drogen umfasste. Die Blumenkinder, wie sich die Anhänger dieser Subkultur selbst nannten, zelebrierten eine auffällige und freiheitsliebende Lebensweise mit kunterbunter Kleidung wie Batik-Shirts, Schlaghosen und großformatigem Schmuck.

Zwischen Heavy Metal und Glam Rock

Anfang der 1970er wurden Batik-Shirts durch Lederkutten und Nietengürtel ersetzt. Zwar blieben die Haare lang, aber die friedliebende Hippie-Bewegung wich der rauen Metal-Generation. Schlagartig eroberten zahlreiche Hard-Rock und Heavy Metal Bands die Musikszene, die ihre Wut in ihrer Musik widerspiegelten. Die Gitarren- und Basslastige Musik bot der Jugend ein Ventil um ihren Emotionen Platz zu verschaffen. So wurde zu den Songs von Led Zeppelin, AC/DC oder Black Sabbath geheadbangt und laut mitgegrölt.

Im kompletten Gegenteil dazu stand wiederum die Glam Rock-Bewegung rund um David Bowie. Surrealistisches Make Up trifft auf Glitzerkleidung und auch Acryl und Polyester machten sich in der Modewelt breit. Doch nicht nur Bowie war ein Meister der glamourösen Bühnenshows. Auch Queen, ABBA und Brian Eno zelebrierten den extravaganten Kleidungsstil.

Pop-Ikonen werden zum Trendsetter

Nachdem der Grundstein für Disco-, Metal- und Rock-Pop-Musik gelegt war, avancierten Solokünstler wie Madonna oder Michael Jackson zu Stilikonen. Jedoch waren ihre aufwendigen Bühnenoutfits und Choreografien für das Publikum längst nicht mehr so leicht nachzuahmen. Im Trend lagen während der 1980er Jahre riesige Creolen, die Madonna-typischen Armreifen und Aerobic-Mode sowie weite Karottenhosen und Tennissocken.

Die Techno-Kultur der 1990er

Die Techno-Musikkultur der 1990er Jahre hat ihren ganz eigenen modischen Stil hervorgebracht. Schrille Neonfarben und schillernde Accessoires waren kennzeichnend für die Techno-Bewegung. Je bunter, leuchtender und knapper die Outfits, desto besser. Besonders in Berlin, wo die Raver-Kultur mit der Loveparade gegen Ende der Neunziger in Deutschland ihren Höhepunkt erreichte, hat die tanzwütige Techno-Generation einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Zu den elektronischen Beats von Stars wie Sven Väth oder Paul van Dyk wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Anhänger der Szene trugen bunt gefärbte Haare, funktionierten Netzstrumpfhosen in Oberteile um und waren große Fans von Bauchtaschen.

Von Snoop Dogg bis Vanilla Ice – der HipHop-Style der Neunziger

Der Hip Hop hat seine Wurzeln in den US-amerikanischen Ghettos und basiert auf der Soul- und Funk-Musik. Eine Spielart innerhalb des Genres ist der Rap, ein schneller, rhythmischer Sprechgesang. HipHop präsentiert eine Jugendkultur. Dazu gehört das Breakdancing ebenso wie Graffiti-Kunst und das DJing. In punkto Mode ist hier vor allem die Streetfashion typisch. Baggy Pants, weite, tief hängende Hosen, ebenso wie weiße Sneakers und Shirts in Übergrößen prägten den Stil dieser Musikkultur, die heute die größte Ihrer Art auf der Welt ist. Auch das Markenbewusstsein der HipHop Fans prägte sich stark aus. So dominieren bis heute vor allem die Modelle bekannter Sportartikelhersteller. Künstler wie RUN DMC, MC Hammer oder Snoop Dogg trugen mit ihrem Kleidungsstil dazu bei. Andere Rapper wie Biggie Smalls oder 2 Chainz kreierten dagegen mit fetten Ketten und Baseballcaps den bis heute mit HipHop assoziierten Gangster Style.

Welche Musik prägt den Kleidungsstil heute?

Leidenschaftliche Fans eifern bis heute ihren Idolen nach und wollen die passende Kleidung zu ihrem Musikgeschmack im Kleiderschrank hängen haben. Dabei gibt es verschiedene Arten, die persönliche Vorliebe für eine bestimmte Musikrichtung nach außen hin sichtbar zu präsentieren. Wer eine spezielle Band besonders mag, zeigt dass durch das Tragen vom Fanwear. Das Logo der Band ist ein wichtiger Bestandteil dieser Kleidung. Der Schnitt und die Machart der Kleidung selbst treten eher in den Hintergrund. Bekanntestes Beispiel ist das Fan-Shirt, das es in fast allen Größen zu kaufen gibt. Sogar Kinderkleidung bei E.M.P. ist erhältlich. Viele Fans sind leidenschaftliche Shirt-Sammler und viele Teile haben inzwischen Kultstatus erreicht. Zahlreiche Musikbands bringen jedes Jahr aufs Neue spezielle Konzert-Shirts heraus und erweitern ihre Kollektion ständig.

Generell hat man heutzutage jedoch den Eindruck, als sei kein eindeutig prägender Trend mehr aufzuspüren. Viel eher hat man das Gefühl, als würden sich die Trends der letzten Jahrzehnte im Zeitraffer wiederholen und neu aufgelegt werden. Neue Bands variieren modische und musikalische Raffinessen der Vergangenheit mit neuen Ideen oder vermischen die Highlights verschiedenen Musikrichtungen zu einem kreativen neuen Kleidungsstil.

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