Soul Geschichte und Stile
Die Geschichte des Souls hat ihre Anfänge in den 40er Jahren. Berühmte und beliebte Big Bands und Harmoniegruppen vermischten Elemente verschiedener Musikstile, wie Swing, Bebop, Blues und Gospel, und kreierten eine vollkommen neue Populärmusik für die afroamerikanische Bevölkerung der US-amerikanischen Großstädte. Jazz- und Bluesgrößen wie John Lee Hoker oder Ella Fitzgerald gelang damit der Spagat zwischen kommerziell erfolgreicher Populärmusik und der traditionellen Ursprünge afroamerikanischer Kultur.
Langsam aber sicher kristallierten sich aus dieser Vermischung und Umgestaltung zwei vorherrschende Musikstile heraus: auf der einen Seite der rhytmische, lebendige und Up-Beat betonte R'n'B und auf der anderen Seite der gefühlvolle, langsame Soul. Erst in den 60er Jahren wurde die afroamerikanische Gesellschaft von einer sogenannten Soulwelle erfasst, eine Entwicklung die eng mit der Entstehung von Bürgerrechtsgruppierungen um Martin Luther King verknüpft war. Durch den gefühlsbetonten Soul konnten anders als mit dem oberflächlichen R'n'B neue Werte und Moralvorstellungen wie zum Beispiel das Verhältnis zwischen Mann und Frau und die aufstrebende Emanzipation propagiert werden.

Regional bildeten sich verschiedene Stilrichtungen der neu entstandenen Soulmusik heraus. Am stärksten bemerkbar machte sich der Unterschied zwischen dem südlichen Southern Soul und dem eher kommerziell orientierten Northern Soul. Während der Southern Soul die ungeschminkte Realität und das große Leiden der schwarzen Bevölkerung zum Thema machte, konzentrierten sich die Musiker um das Detroiter Musiklabel Motown vor allem auf die Popularität ihrer Produktionen und erzielten auf diese Weise kurzfristig große Verkaufserfolge, überraschenderweise vor allem bei den weißen Bevölkerungsschichten.
Auch wenn der Soul heutzutage neben anderen neuen Musikrichtungen etwas in den Hintergrund getreten ist, so prägt er bis heute die musikalische Landschaft der Popkultur und gilt als wichtigste Strömung in der afroamerikanischen Musik überhaupt.