Ausstellungstipp // THE CULTURE in der Schirn Kunsthalle - DFF.FILM

Ausstellungstipp // THE CULTURE in der Schirn Kunsthalle

Redaktionspraktikant Pascal Kirchner schreibt über seinen Ausstellungsbesuch:

Dröhnende Bässe, fette Punchlines, Graffiti und natürlich Breakdance: Hip-Hop ist omnipräsent in der heutigen Popkultur. Der Musikrichtung, die ihre Wurzeln in der afroamerikanischen Funk- und Soul-Musik hat, widmet sich noch bis 26. Mai 2024 die Ausstellung THE CULTURE – Hip-Hop und zeitgenössische Kunst im 21. Jahrhundert in der Schirn Kunsthalle. Begleitend zur Ausstellung in der Schirn Kunsthalle präsentiert das Kino des DFF bis Mai eine ausgewählte Sammlung an Filmen und Dokumentationen, die sich ebenfalls mit sämtlichen Facetten des Hip-Hops auseinandersetzt.

Eingangsbereich von THE CULTURE mit Monika Ikwegus Werk „Open/Closed“

Schon beim Eintreten vernimmt man laute Musik, die zwei Räume weiter abgespielt wird, doch diese wird keineswegs als störend wahrgenommen. Vielmehr ordnet sich das Klangbild perfekt in die Umgebung und die ausgestellten Exponate ein. Zu betrachten sind unterschiedliche Kunstarten, die mit Hip-Hop in Verbindung gebracht werden können: beginnend bei Gemälden und Skulpturen, über Kleidung und Perücken, bis hin zur Musik und dem Tanz selbst.

Gemälde der Rapperin Lil Kim

Die Ausstellung beschäftigt sich sowohl mit der Vergangenheit, unter anderem mit der Eastcoast – Westcoast Rap-Fehde der 1990er Jahre, als auch mit der Gegenwart, durch aktuelle Musik, Kleidung und Stileinflüsse. Selbstdarstellung ist ein zentraler Bestandteil der Hip-Hop Kultur, sei es um Zugehörigkeit darzustellen, sich vom Rest abzuheben oder einfach seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Dementsprechend werden getragene Kleidungsstücke , wie beispielsweise die Schuhe des zwanzigfachen US-Platinrappers Travis Scott ausgestellt.

Diverse Kleidungsstücke bekannter Hip-Hop-Größen

Auch filmisches Erzählen findet in der Ausstellung seinen Platz: So werden auf mehreren Leinwänden und Bildschirmen Dokumentationen und Musikvideos gezeigt. Beispielsweise beschäftigt sich eine Leinwand mit dem Hip-Hop-Künstler und Grammy-Gewinner Kendrick Lamar, zeigt seine musikalischen Werke und beleuchtet seine Heimat Compton im US-Bundesstaat Kalifornien, aus der neben ihm noch weitere Größen wie Dr. Dre, Eazy-E, Coolio oder auch die Hip-Hop-Crew N.W.A. stammen. Letzterer hat Regisseur F. Gary Gary die Filmbiographie STRAIGHT OUTTA COMPTON (US 2015) gewidmet, die im Mai im Kino des DFF zu sehen sein wird.

Graffitikunstwerk

Die THE CULTURE-Ausstellung ist absolut empfehlenswert: Um hier auf seine Kosten zu kommen, muss man kein eingefleischter Hip-Hop-Fan sein. Das Publikum wird auf eine Zeitreise von der Entstehung des Hip-Hops bis hin zu den Künstler:innen der Gegenwart entführt. Die Präsentation räumt mit Vorurteilen und Klischees gegenüber der Hip-Hop-Kultur auf und zeigt, dass es mehr ist, als ein plumpes Beleidigen auf kräftigen Beats. Hip-Hop, die Kultur und alles drum ist Kunst und wird von der Ausstellung auch so behandelt.

Hier geht’s zum Programm im Kino des DFF: