Kubanische Musik zum Tanzen und Träumen

Auf der karibischen Insel gehört die Musik zum Alltag und trägt das lockere lateinamerikanische Lebensgefühl durch die Straßen – sogar bis hin zu Kubas Stränden. In der Hauptstadt Havanna bringen Straßenmusiker die Menschen zum Tanzen und den Asphalt zum Beben. Aus Häusern und Restaurants schallen beschwingte Klänge, vor allem an der Promenade Malecón herrscht immer eine ausgelassene Stimmung. Bei einem Urlaub in Havanna ist die nächste Feier nie weit entfernt.

Als Seele Kubas gilt der Son, der zahlreiche andere Musikrichtungen beeinflusst hat. Nicht nur kubanische, sondern alle bekannten lateinamerikanischen Musikstile finden ihre Wurzeln in den Rhythmen des Son Cubano, gleich welcher Abstammung sie sind. Die kubanische Musik vereint vor allem spanische Melodien und afrikanische Perkussion, Instrumente wie die Tres, Maracas, Claves, die Gitarre und Trompete sowie verschiedene Trommeln wie Timbas und Bongos kommen zum Einsatz. Typisch für den Son ist ein Frage-Antwort-Gesang mit zwei Stimmen.

Wie sehr die verschiedenen Musikstile Kubas miteinander verbunden sind und sich weiterentwickeln, zeigt unter anderem der Son montuno: Aus dem Danzón und dem Son entstand diese beliebte Mischform, welche die ruhigen und eleganten Elemente des Danzón mit den bunten Klängen des Son vereint. Musikensembles verschiedener Größen, auch Charanga genannt, spielen traditionell vor allem auf Geigen, Flöten und dem Piano und trugen zur Entwicklung und Verbreitung des weltbekannten Cha-Cha-Cha in den 1950er-Jahren einen großen Teil bei.

Kuba ist ein Schmelztiegel verschiedener Musikstile. Durch die verschiedenen Wurzeln der Kubaner ist die Musik ebenso vielfältig wie die Einwohner. Der Son Cubano, Ursprung der meisten lateinamerikanischen Tänze, brachte unter anderem auch den Mambo, die Salsa, die Rumba und den Cha-Cha-Cha hervor. Diese populäre Musik aus Kuba steht für Ausgelassenheit und Lebenslust und führte wiederum zu vielen weiteren Untergruppen der Musikstile, wie dem Changüí und dem Timba, einer Weiterentwicklung der Salsa. Der Timba zeichnet sich besonders durch folkloristische Elemente und die Integration von Teilen aktueller Musikströmungen aus, zum Beispiel Synthesizer und Schlagzeug.

Unter Rumba wurde früher, wie auch beim Timba, ein geselliges Zusammensein mit Musik und Tanz verstanden. Mit ihrer afrikanischen Trommelbegleitung und Melodik gehört die klassische Rumba seit 2016 zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Die Rumba ist zwar ursprünglich eine lateinamerikanische Tanzmusik mit vor allem afrikanischen und spanischen Elementen, ihr Rhythmus findet sich allerdings auch in sehr westlichen Musik-Hits. Bekannte Rumba-Lieder sind unter anderen:

• „Ain’t No Sunshine“ von Bill Withers,
• „Golden Eye“ von Tina Turner,
• „Smooth Operator“ von Sade und
• „Sway“ von Dean Martin.

Feurige Tänze begleiten sowohl Rumba als auch Salsa. Besuche am besten eine Tanzshow in Kuba und staune, wie die Tänzer ihre Partnerinnen durch die Luft wirbeln und die Funken fliegen – Leidenschaft liegt in der Luft, wenn die Paare ihre Hüften schwingen und sich von der kubanischen Musik tragen lassen!

Etliche kubanische Musiker erlangten mit ihren Liedern Weltruhm und sind aus der Musikszene nicht mehr wegzudenken. Als „König des Mambo“ bekannt war Pérez Prado, der Stücke wie „Mambo No. 5“ komponierte, der als Vorlage für Lou Begas gleichnamigen Sommerhit diente.

Das Ensemble Buena Vista Social Club zeichnete sich durch seine Authentizität aus. Die passionierten Musiker rund um den Sänger Ibrahim Ferrer waren nicht mehr die Jüngsten, als sie 1996 ihre Karriere starteten. Ferrer selbst war 70, der Sänger und Gitarrist Compay Segundo bereits stolze 90 Jahre alt, als die kubanische Musikgruppe Ruhm erlangte. Benannt wurde der Buena Vista Social Club nach einem schon seit Langem geschlossenen Club in Havanna. Mit Herzblut spielte das Ensemble den Son. Die Lieder der lebensfrohen Musiklegenden werden auch heute noch in vielen Lokalen und in den Straßen des Karibikstaats gespielt – schließlich handelt es sich bei dem nach der Band benannten Album mit acht Millionen verkauften Tonträgern um das erfolgreichste Album des Genres Weltmusik.

Im Jazz hat sich der kubanische Pianist Roberto Fonseca einen Namen gemacht. Mit etwas Glück kannst du den berühmten Musiker sogar live sehen und hören, wenn du Urlaub in der Karibik machst. Er tourt zwar durch die ganze Welt, gibt aber auch immer wieder Konzerte in seiner Heimatstadt Havanna.

Höre die ekstatische Tanzmusik der Karibik, gib dich dem Rhythmus hin und erfahre leidenschaftliche Begeisterung mit all deinen Sinnen – erst ist es ein Wiegen im Takt, dann werden die ersten Schritte gewagt, bis schließlich völlig frei und unbefangen über die Tanzfläche geschwebt wird. Gelegenheiten zum Tanzen gibt es überall. Wer sich nicht auf Anhieb traut, mit den Einheimischen in den Straßen zu feiern, kann seinen Kuba-Urlaub mit einem Tanzkurs abrunden – empfehlenswert ist ein Salsa-Kurs. Der Gesellschaftstanz ist im kubanischen Stil spielerisch und lebendig, das Paar kreist in seinen Bewegungen um einen Mittelpunkt.

Völlig ungezwungen kannst du dich zum Reggaeton bewegen, der in angesagten Clubs gespielt wird und vor allem die Jugend begeistert. Die Mischung aus Reggae, Hip-Hop, Dancehall und Salsa ist in den Neunzigern von Panama und Puerto Rico nach Kuba gekommen. Ausgelassen die Tage und Nächte durchzutanzen gehört zu den ausgefallenen Kuba-Reisetipps für deinen Aufenthalt auf der Karibikinsel, die du überall erleben kannst. Freu dich auf ein nächtliches Tanzerlebnis und lass dir belebende Longdrinks mit typisch kubanischem Rum schmecken!

Zentren des Nachtlebens sind die Altstadt Havannas und das Viertel Vedado: In der Casa de la Música geben Bands Live-Konzerte zum Besten. Ein besonderes Highlight ist das Musikfestival Cubadisco, das jedes Jahr im Mai eine Woche lang in Kubas Hauptstadt gefeiert wird. Das Festival dient der Förderung der kubanischen Musik – neben Konzerten finden Ausstellungen und CD-Launches statt. Da das Festival sehr beliebt ist, bietet es sich an, dein Hotel in Havanna rechtzeitig zu buchen.

Rumba, Salsa, Cha-Cha-Cha, Mambo und Son sind die Musikstile, für die Kuba weithin bekannt ist – dabei hat der Karibikstaat musikalisch noch viel mehr zu bieten! So ist Kuba zum Beispiel ein Geheimtipp für alle, die Chormusik lieben. Chöre singen in Kirchen, in Schulen und an Universitäten, es gibt darüber hinaus einen kubanischen Nationalchor. Eine der besten Chordirigentinnen des Landes ist María Felicia Pérez Arroyo, die den „Exaudi Chores“ leitet, mit dem sie an internationalen Wettbewerben teilnimmt.

Politische Inhalte, Poetik und Elemente der kubanischen Volksmusik vereint die Nueva Trova, auf Deutsch „neue Volkssänger“. Der Musikstil entstand in den Sechzigerjahren. Im Laufe der Zeit haben sich, wie für die kubanische Musik typisch, verschiedene Ausformungen der Nueva Trova entwickelt. Bekannte Vertreter waren Pablo Milanés und Silvio Rodríguez. Zur Jahrtausendwende erlebte die kubanische Volksmusik ein neues Aufleben dank der Veranstaltungsreihe „A Guitarra Limpia“ im Kulturzentrum Pablo de la Torriente Brau.