Soul in der Stimme, Hut auf dem Kopf

So begeisterte Max Mutzke mit der Big Band des Südwestrundfunks im Rosenheimer Kuko.
Rosenheim – Am fünften Februar um 13.10 Uhr war es soweit, endlich hieß es „the Grammy goes to“ - und diesmal ging er an die Big Band des Südwestrundfunks, die gerne als „Daimler unter den Big Bands“ bezeichnet wird, sie ist eine der Top-10 dieser Art in der Welt.
Besagte Band kam nach Rosenheim, mit 18 Instrumentalisten, also richtig große Besetzung, dazu gesellte sich noch das Vokalduo „Sugardaddies“. Und als Top-Act mit dabei ein exzellenter Sänger und Entertainer, mit Soul in der Stimme und Hut auf dem Kopf: Max Mutzke.
Platz eins der deutschen Charts
Ja genau - „der“ Max Mutzke, der 2004 mit „Can’t wait until tonight“ - komponiert von Stefan Raab – auf Platz eins der deutschen Charts gelandet und beim Eurovision Song Contest in Istanbul einen ehrbaren achten Platz erreicht hatte.Inzwischen hat er sich in der Musikszene fest etabliert, spielte Jazz mit Klaus Doldinger und Nils Landgren, der wohl im Sommer in Rosenheim zu hören sein wird. In Rosenheim spielte er mit der Big Band ein tolles Konzert – gute Stimmung von Beginn an, gesunde Bühnenpower mit viel Spielfreude und launiger, charmanter Moderation. Instrumental ging es los, mit mondänem Big Band Sound, vorneweg im Zentrum Saxofonist Andy Maile, der vor kurzem noch mit Trompeter Joe Magnarelli im „Le Pirate“ gastiert hatte.
Unterstützt von Pauke und Trompete
Dann der Auftritt von Max Mutzke, zunächst mit seiner Stimme aus dem „off“, dann kam er in persona, mit souligem und gefühlvollem Gesang, unterstützt von Posaune und Trompete. Im Wechsel kredenzte er deutschsprachige und englische Soulnummern, mit gekonnter Modulation, Timbre in der Stimme und hohem Nuancenreichtum. Manche Nummern gerieten ruhiger im Duktus, andere gingen in Richtung Funk, schön groovend mit den beiden Backgroundsängern. Und dabei mit hohem Abwechslungsreichtum, verschiedenen Instrumentalintros und immer wieder tollen Soli zwischendrin, mit einigen Überraschungen. Die Choreographie des Konzerts bediente sich aus dem reichhaltigen Repertoire an Möglichkeiten, die eine solch hochklassige Big Band bietet – Percussionist Rhani Krija, nur um ein Beispiel zu nennen, genießt Weltruf und ist unter anderem mit Sting auf Tour.
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Rasante Tablawirbel und Rhythmik steckten die Gäste im Saal an, die sich schon vorher immer mal in die Senkrechte bewegten zwecks Bewegung der Tanzmuskulatur.
Plädoyer fürVielfalt und Toleranz
Der Mann mit dem Hut hatte sein Publikum bestens im Griff und bei seinen Songs mit Ohrwurmcharakter sangen viele mit. Der Klassiker „Me and Mrs Jones“ war ein Ohrenschmaus, und richtig krachen ließen es Sänger und Big Band mit „Unsere Nacht“ als Plädoyer für Vielfalt und Internationalität und Toleranz. Kurz vor Schluß gab es noch den Eurovisions-Hit „Can´t wait until tonight“, insbesondere mit den Improvisationen und Gesangsakrobatik einfach eine tolle Nummer.Andreas Friedrich