Miriam Stein & Volker Bruch über ihre Liebe & den neuen Film
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Traumpaar vor und hinter der Kamera

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Miriam Stein, die Tochter des TV-Moderators Max Moor („Titel Thesen Temperamente“), mit Volker Bruch in „Das goldene Ufer“.
Miriam Stein, die Tochter des TV-Moderators Max Moor („Titel Thesen Temperamente“), mit Volker Bruch in „Das goldene Ufer“. © ZDF/Martin Spelda

München - Sie sind jung, hübsch, richtig gute Schauspieler – und eine Art Traumpaar der deutschen Film- und Fernsehszene, sowohl vor der Kamera, als auch dahinter: Miriam Stein und Volker Bruch.

Ihren Durchbruch erlebten die beiden mit dem vielfach ausgezeichneten ZDF-Dreiteiler Unsere Mütter, unsere Väter, der 2013 mit großem Erfolg ausgestrahlt wurde und weltweit Beachtung fand. Sie spielte die Frontschwester Charlotte, er den Offizier Wilhelm. „Damals dachten alle, wir hätten uns bei den Dreharbeiten zu Unsere Mütter, unsere Väter kennen gelernt“, erinnert sich Miriam Stein im Gespräch mit der tz. „Dabei waren wir da schon längst ein Paar. Das wusste nur keiner – nicht einmal der Regisseur.“

In Wahrheit sind sie seit 2009 liiert und leben inzwischen in Berlin.

„Das goldene Ufer“, Ostersonntag, 20.15 Uhr, ZDF

Gefunkt hat es allerdings tatsächlich am Set – bei der Produktion des Kinofilms Goethe, dem ersten Gemeinschaftswerk. Im vergangenen Jahr waren sie in Hin und weg wieder zusammen auf der großen Leinwand zu sehen. Und am Ostersonntag (Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag: Bräuche & Bedeutung aller Feiertage) kommt nun der vierte Streich ins Fernsehen: Das goldene Ufer. Basierend auf dem Bestseller von Iny Lorentz erzählt der sehenswerte ZDF-Film die Geschichte einer großen Liebe im deutschen Vormärz.

Wir schreiben das Jahr 1825. Gisela (Miriam Stein) und Walther (Volker Bruch) leben auf dem kleinen Gut Rennitz im Königreich Hannover. Als Waisenkinder wurden sie einst vom Gutsherrn (Walter Sittler) und seiner Frau (in einer sehr ungewohnten Rolle: Tatort-Kommissarin Ulrike Folkerts) aufgenommen, nun verdingen sie sich als Magd und Knecht – unfrei, rechtelos und ohne jede Chance auf Selbstbestimmung.

Walther hat sein Schicksal mehr oder weniger angenommen und bekommt eines Tages die Chance, im bestehenden System aufzusteigen. Aber Gisela hadert. Sie kann und will nicht glauben, dass sie für immer in Abhängigkeit leben und ein derart unwürdiges Dasein fristen soll. Sie fängt an aufzubegehren und begibt sich dadurch in große Gefahr … In dieser schwierigen Zeit entdecken Walther und Gisela, die sich all die Jahre eher wie Geschwister gefühlt haben, dass sie tiefe Gefühle füreinander empfinden.

Ein Drehbuch, das wie gemacht zu sein scheint für Miriam Stein und Volker Bruch – angefragt wurden sie aber gar nicht als Paar. „Nein“, erinnert sich Volker Bruch. „Es gab ein Casting mit dem Regisseur Christoph Schrewe, und da hat alles wahnsinnig gut funktioniert. Es hat gefunkt zwischen Miriam und mir beziehungsweise zwischen Walther und Gisela.“

Kein "Rumdgedöns" am Set

Ist es denn einfacher mit dem eigenen Partner eine Liebesgeschichte zu drehen als mit einer „fremden“ Frau? „Ich finde, es hilft, wenn man sich mag und sich toll findet“, sagt der 35-Jährige, der in München geboren wurde und sein Handwerk am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien gelernt hat. „Aber ich denke, das geht jedem so: Man arbeitet und verbringt gerne Zeit mit Leuten, die man mag.“ Dazu zählt übrigens auch Trystan Pütter, der Diebold von Rennitz spielt, den Sohn des Grafen, einen ziemlichen Unsympathen. Bruch und Pütter sind in München zusammen zur Schule gegangen. „Für mich ist er die eigentliche Entdeckung des Films“, sagt Bruch. „Er spielt großartig! Sehr raffiniert und differenziert.“

Miriam Stein genießt es auch, mit Volker Bruch vor der Kamera zu stehen. „Man steigt gleich auf einer anderen Ebene ein“, sagt sie. Das Kennenlernen, dieses „ganze Rumgedöns“ (Stein), habe man dann eben schon hinter sich. „Das ist sehr angenehm.“ Andere Schauspiel-Paare – etwa Edgar Selge und Franziska Walser – trennen ganz strikt das Private vom Beruflichen, nehmen bei gemeinsamen Arbeiten sogar verschiedene Hotelzimmer. „Echt?“, fragt Miriam Stein und lacht. „Das ist bei uns nicht so. Das fände ich auch komisch.“

Einen Plan für den nächsten, dann fünften gemeinsamen Film gibt es zurzeit noch nicht. Miriam Stein dreht zurzeit in Wien ein TV-Movie unter der Regie von Wolfgang Murnberger, Volker Bruch bereitet ebenfalls neue Projekte vor. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Diese beiden wahnsinnig sympathischen Schauspieler passen einfach gut zusammen – vor und hinter der Kamera.

Stefanie Thyssen

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