Ex-Hertha-Manager Michael Preetz will’s wieder wissen – und rechnet mit Jürgen Klinsmann ab

Sportlich und menschlich von Klinsi enttäuscht

Ex-Hertha-Manager Michael Preetz will’s wieder wissen – und rechnet mit Jürgen Klinsmann ab

Dass die beiden keine Freunde mehr werden, war nach Klinsis Blitz-Rücktritt und anschließender Schlammschlacht klar. Nun spricht Herthas langjähriger Macher erst mal über die (kurze) gemeinsame Zeit.

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Jürgen Klinsmann (l.) und Michael Preetz lagen nie auf einer Wellenlänge und haben sich nach ihrer Zeit bei Hertha BSC nichts mehr zu sagen.
Jürgen Klinsmann (l.) und Michael Preetz lagen nie auf einer Wellenlänge und haben sich nach ihrer Zeit bei Hertha BSC nichts mehr zu sagen.Imago

Dass er und Ex-Hertha-Manager Michael Preetz (54) keine Freunde mehr werden, war nach Jürgen Klinsmanns (57) Blitz-Rücktritt und anschließender Schlammschlacht klar. Nun spricht Herthas langjähriger Macher erst mal über die (kurze) gemeinsame Zeit und beklagt das jüngste Nachtreten des ehemaligen Hertha-Trainers. Preetz will’s wieder wissen – und rechnet mit Klinsmann ab.

„Ganz sicher habe ich mich in keinem Kollegen so getäuscht wie in ihm“, erklärt Preetz über den ehemaligen Bundestrainer im Gespräch mit der Sport Bild. „Sein plötzlicher Abgang und sein öffentliches Nachtreten zeugen nicht von einem ausgeprägten Sportsgeist.“ Auf die Nachfrage, ob sich diese Aussage auf den Menschen oder den Trainer Klinsmann beziehe, erklärt Preetz: „Das gilt für beides.“

Michael Preetz hält sich mit Kritik an Jürgen Klinsmann zurück

Zur Erinnerung: Klinsmann, einst als Berater von 374-Millionen-Investor Lars Windhorst in den Aufsichtsrat der GmbH & Co KgaA (nicht des Vereins) bestellt, wurde von Preetz nach der Entlassung von Ante Covic im November 2019 zum Cheftrainer befördert. Danach kürte er sich und Hertha BSC im Januar 2020 mit Ausgaben von rund 80 Millionen Euro zum Transfer-Weltmeister – und schmiss nur Wochen später mit seiner kuriosen Facebook-Flucht abrupt hin, bevor er danach mit einer Art Tagebuch den gesamten Verein, vor allem Preetz und Ex-Präsident Werner Gegenbauer, öffentlich scharf kritisierte.

Hertha-Entlassung hat Michael Preetz verletzt

Michael Preetz (l.) und Jürgen Klinsmann (2. v. r.) hatten bei Hertha BSC wenig Grund zur Freude.
Michael Preetz (l.) und Jürgen Klinsmann (2. v. r.) hatten bei Hertha BSC wenig Grund zur Freude.Imago

Dass Klinsmann jüngst betonte, dass alles stimme, was darin steht, sorgt bei Preetz nur für Kopfschütteln. „Sie werden sicher verstehen, dass ich dazu eine sehr viel differenziertere Meinung habe“, erklärt er auf die Frage, ob er das genauso sehe.

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Fast ein Jahr danach wurde Preetz zusammen mit dem damaligen Trainer Bruno Labbadia nach fast zwölf Jahren als Manager entlassen. Die Trennung im Januar 2021 hätte „natürlich sehr weh“ getan, weshalb sich Preetz bewusst aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und Abstand zu dem Verein gesucht habe, wie er berichtet. „Ich habe mir sehr bewusst die Zeit genommen, mit einem großen Kapitel meines bisherigen Arbeitslebens gerade auch emotional abzuschließen“, erklärt der 54-Jährige, dessen eigentlich noch ein Jahr laufender Vertrag erst jüngst aufgelöst wurde.

Ex-Hertha-Manager Preetz lehnt Angebote ab

Nach einer mehr als einjährigen Auszeit sei Preetz nun bereit für Neues: „Ja, ich kann sofort loslegen.“ Laut eigener Aussage hat er schon mehrere Angebote aus dem In- und Ausland vorliegen: „Ab jetzt beschäftige ich mich in der Tat intensiv mit meiner beruflichen Zukunft.“

Eine Anstellung außerhalb Berlins sei für ihn durchaus denkbar, merkt der gebürtige Düsseldorfer nach 25 Jahren in der Hauptstadt an. „Es ist im Fußballgeschäft selbstverständlich, räumlich flexibel zu sein. Die Aufgabe ist das einzig entscheidende Kriterium, nicht der Ort“, sagt Preetz und ergänzt: „Ich bin körperlich und mental sehr gut erholt und voller Tatendrang. Der Akku ist voll, und ich freue mich auf die Herausforderungen, die vor mir liegen.“

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