Mein vergessenes Leben - Filmkritik - Film - TV SPIELFILM
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Mein vergessenes Leben

Bild Mein vergessenes Leben
DE | 2015

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik

Trotz Schwächen: starker Blick durch demente Augen

TV-Demenzdrama. Robert Atzorn lebt fürs Hier und Jetzt. Das Gestern ist ihm entfallen.

Ich habe Lücken“, gesteht Alexander (Atzorn) einem Freund, als das längst stark untertrieben ist. Der charismatische 70-Jährige hat schwere Gedächtnisaussetzer, die er aber ignoriert. Darum versteht er nicht, warum der frühere Kollege aus dem Ingenieursbüro und dessen Frau pikiert reagieren, wenn sie ihn treffen. Er weiß nicht, warum seine Tochter ihm stets so distanziert begegnet. Er haut ab, als sein Sohn ihm ein Seniorenheim zeigen will. Und er hält die junge Schönheit in seinem Bett (Natalie Belitski) für seine Frau – obwohl die bereits tot ist…
Die größte Stärke dieses TV-Films ist zugleich seine größte Schwäche: Gernot Krää („Paulas Geheimnis“) wählt eine für Demenzdramen ungewöhnliche Perspektive, nämlich die des Kranken. Kamera, Ton und vor allem Atzorns sensibles Spiel machen die zunehmende Desorientierung verstörend gut spürbar. Die eigentliche Handlung muss man sich nach und nach zusammenpuzzeln – und sie wirkt dann leider etwas „ausgedacht“. Dass der bereits zu Beginn schwer demente Alexander immer noch in der Lage ist, ganz allein und mit ungebrochener Playboy-Attitüde zu leben, erscheint wenig glaubwürdig. Es nimmt dem Film aber wenig von seiner Kraft.

Cast und Crew von "Mein vergessenes Leben"

Crew

Regie:
Gernot Krää

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