Max und Moritz Reloaded

Redaktionskritik

Die Brüder Max und Moritz leben in Hamburg, befinden sich mitten in der Pubertät, haben eine versoffene Mutter mit hohem Männerverschleiß und eine engelsgleiche Sozialarbeiterin. Letztere brauchen sie auch dringend, denn die Jungs saufen, kiffen, klauen, knacken Autos und randalieren. Als sie sich von den minderjährigen Töchtern des Innensenators befriedigen lassen, werden sie ins Umerziehungscamp nach Thüringen geschickt. Dort warten schon zwei schwule, kommunistische Waffennarren und ein Nazi-Zuhälter auf sie. Man darf davon ausgehen, dass die Macher dieses wirren Werks glauben, etwas Provokantes gedreht zu haben. Tatsächlich ist der filmisch unausgegorene und von endlos-qualvollen Musiknummern durchzogene Streifen einfach nur bescheuert. Und langweilig obendrein. Spätestens, wenn die Knirpse – zur vermeintlichen Erheiterung des Publikums – eine schlafende Frau vergewaltigen, möchte man die Verantwortlichen dann doch bitten, mal ihre Ein-stellung zur Sexualität, zu Menschen allgemein und Frauen im Besonderen zu überdenken. Vielleicht sogar mit therapeutischer Unterstützung.