Matthias Platzeck

Matthias Platzeck

Matthias Platzeck, geboren am 29. Dezember 1953 in Potsdam, zog 1990 als Abgeordneter der Fraktion Bündnis 90 in den Landtag Brandenburg ein. Er wurde Minister für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung und war gleichzeitig Parlamentarischer Geschäftsführer von Bündnis 90, bis er 1992 sein Abgeordnetenmandat niederlegte. 1993 trat Platzeck nicht der vereinigten Partei Bündnis 90/Grüne bei, wurde aber als Parteiloser wieder Minister im selben Ressort. 1995 trat Platzeck in die SPD ein. Von 1998 bis 2002 war er Oberbürgermeister von Potsdam. 2002 wurde er Ministerpräsident des Landes Brandenburg. Am 28. August 2013 trat er von diesem Amt aus gesundheitlichen Gründen zurück.

Wichtige politische Stationen

1990 bis 1998
Minister für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg

1998 bis 2002
Oberbürgermeister von Potsdam

2000 bis 2013
Landesvorsitzender der SPD Brandenburg

2002 bis 2013
Ministerpräsident des Landes Brandenburg

2005 bis 2006
Bundesvorsitzender der SPD

Persönlicher und beruflicher Werdegang

verheiratet | drei Töchter 

1974 bis 1979
Studium der biomedizinischen Kybernetik an der Technischen Hochschule Ilmenau

Bis 1990
Tätigkeiten am Institut für Lufthygiene Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), im Kreiskrankenhaus Bad Freienwalde sowie bei der Hygieneinspektion Potsdam

 

Deichgraf – diesen Beinamen gaben Medien Matthias Platzeck als brandenburgischen Umweltminister während der Oderflut 1997. Anpackendes und bürgernahes Auftreten machte ihn damals deutschlandweit bekannt. Der gelernte Diplomingenieur engagierte sich schon in der DDR für den Umweltschutz und für den Erhalt der historischen Altstadt in Potsdam. Im Frühjahr 1988 gründete er gemeinsam mit anderen die Bürgerinitiative „ARGUS“. Im November 1989 gehörte er zu den Gründern der Grünen Liga und blieb fortan in der ostdeutschen Demokratiebewegung aktiv.

Matthias Platzeck nahm eine Vielzahl von Ämtern und Funktionen wahr. Zwischen 1998 und 2002 war er Potsdamer Oberbürgermeister. Von 1990 bis 1992 und erneut von 2004 bis 2013 gehörte er dem Brandenburgischen Landtag an. 1995 trat er in die SPD ein. Hier hatte er von 2000 bis 2013 den Landesvorsitz und ab November 2005 für einige Monate den Bundesvorsitz inne.

Eine lange Zeit seiner politischen Karriere war Matthias Platzeck brandenburgischer Ministerpräsident. Alte „Baustellen“ fielen in seine Amtszeiten: die abgebrochene Chip-Fabrik in Frankfurt (Oder) und die Verzögerungen beim Bau des Flughafens Schönefeld. Neue Herausforderungen kamen hinzu: die demografische Entwicklung, der wirtschaftliche Strukturwandel, schwere Krisen des Arbeitsmarktes und des Sozialstaates. Nach zwei Koalitionen mit der CDU erregte Matthias Platzeck deutschlandweite Aufmerksamkeit, als er nach der Landtagswahl vom September 2009 eine Regierung mit der Linkspartei einging. Kritiker warfen ihm eine Verharmlosung der SED-Nachfolgepartei vor.

Aus gesundheitlichen Gründen gab Matthias Platzeck im Frühjahr 2006 den SPD-Bundesvorsitz auf. Im Sommer 2013 trat er auch als Ministerpräsident zurück und legte sein Landtagsmandat nieder. Das Ende seines politischen Engagements bedeutete das jedoch nicht. Er saß bis zum Frühjahr 2022 dem „Deutsch-Russischen Forum“ vor. Aus Protest gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine legte er dieses Amt nieder.

BLPB, Mai 2022

Chronik

- (Rücktritt) SPD
- (Rücktritt) Ministerpräsident SPD