Schmid warnt vor Lustenau: "Es wird kein Selbstläufer" - kicker
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Schmid warnt vor Lustenau: "Es wird kein Selbstläufer"

Austria Wien sieht positive Entwicklung

Schmid warnt vor Lustenau: "Es wird kein Selbstläufer"

Gegen Siegendorf durfte die Austria jubeln.

Gegen Siegendorf durfte die Austria jubeln. GEPA pictures

Die Wiener Austria hat nach einem ereignisreichen Transfersommer zufrieden Bilanz gezogen. "Wir sind sehr happy, wie sie sportlich und charakterlich in die Gruppe hineingefunden haben", sagte Sportdirektor Manuel Ortlechner über die Neuzugänge vor dem Duell in der 7. Runde der Bundesliga am Samstag (17.00 Uhr) gegen Austria Lustenau. Trainer Manfred Schmid will gegen den Aufsteiger nach dem souveränen Cup-Aufstieg ins Achtelfinale (5:0 in Siegendorf) nachlegen.

Bundesliga - 7. Spieltag 

"Diese erfolgreichen Spiele in den letzten Wochen haben uns in eine sehr positive und gute Ausgangslage gebracht. In diesem Flow wollen wir bleiben", betonte der Coach und meinte damit auch die Ligasiege gegen den WAC und WSG Tirol (beide 2:1). Zuletzt hatte es bei Austria Klagenfurt ein 3:3 gegeben. Gegen die Austria aus Lustenau geht es nicht nur um eine gelungene Generalprobe für den Conference-League-Auftakt am Donnerstag gegen den israelischen Vizemeister Hapoel Be'er Sheva, für den Tabellenachten ist auch der erstmalige Sprung über den "Strich" der Top sechs möglich.

Djuricin nicht mehr dabei

Nicht mehr dabei sein wird hingegen Stürmer Marco Djuricin. Die Veilchen mussten am "Deadline Day" den Abgang des besten violetten Torschützen der abgelaufenen Saison verkraften. Der lange Zeit von Verletzungen und Krankheiten zurückgeworfene Torjäger unterschrieb bei HNK Rijeka einen Dreijahresvertrag, ein Verlust, der Trainer Manfred Schmid "natürlich schmerzt". Aber: "Für ihn ist es ein logischer Schritt, er hat sich finanziell verbessert."

Der Abgang soll nun mit dem vorhandenen Kader aufgefangen werden. Im Verein wurden zwar einige Alternativen durchdiskutiert, aber die Austria habe im letzten Sommer einen eigenen Weg begonnen, erklärte Ortlechner: "Wenn du dem eigenen Personal vertraust, kann etwas passieren, das wir alle sehr spannend finden." Auch Stürmer-Talent Muharem Huskovic wird nach einer Hüftverletzung in den nächsten Tagen wieder auf den Platz zurückkehren.

"Wenn uns der Verletzungsteufel jetzt hoffentlich einmal längere Zeit nicht besucht, dann gibt es wieder viele Optionen", sagte Ortlechner. "Der kann uns echt einmal gestohlen bleiben." Der Kader, zu dem auch Neuzugang Matan Baltaxa bald wieder gehören könnte, bringe absolut die Qualität mit, "dass wir einen sehr spannenden und attraktiven Fußball spielen".

Raguz macht Fortschritte

Besonders bei Marko Raguz, der für kolportierte 1,3 Millionen Euro vom LASK nach Wien wechselte, war Ortlechner positiv gestimmt. "Er macht riesige Fortschritte", sagte er. Es gebe "super Feedback" aus Deutschland, wo der 24-jährige Angreifer seine Reha absolviert. Einen genauen Zeitplan für die Rückkehr gibt es aber nicht. "Den Druck wollen wir ihm intern nicht geben", betonte Ortlechner: "Er braucht auch von seiner Seite keinen Druck verspüren, nur damit es rundherum stiller wird."

Die Top-Sommertransfers der österreichischen Bundesliga

Es gehe nun darum, dass Raguz der Mannschaft "nachhaltig" zur Verfügung stehe, eine Rückkehr im Herbst erscheint möglich. Im defensiven Mittelfeld, einer möglichen Problemzone in Zeiten der Dreifachbelastung, sei der Kreuzbandriss von Florian Wustinger "sehr bitter". Ortlechner war sich aber sicher: "Die kleineren Baustellen werden sich in den nächsten Wochen komplett lichten. Auf so gut wie allen Positionen werden wir diesen Zweikampf haben."

Schmid war mit Blick auf die anstehenden englischen Wochen ebenfalls zuversichtlich. "Bei keinem einzigen Spieler habe ich das Gefühl, dass er abfällt", sagte der Coach. "Ich appelliere immer wieder in den Gesprächen, dass sie sich in den nächsten zwei Monaten von den Familien verabschieden müssen und sie alles dem Erfolg unterordnen und bereit sein müssen, für diesen Erfolg auch einiges zu opfern."

Schmid sieht Austria auf gutem Weg

Dieses Gefühl verspüre Schmid derzeit, sein Team sei auf einem "richtig guten" Weg. Gegen Lustenau gibt es in der Innenverteidigung eine Problemzone, Johannes Handl fällt fix aus, Kapitän Lukas Mühl absolvierte bis Donnerstag kein Training. Gegen die Vorarlberger, nach einem starken Saisonstart überraschend Vierter, sollen vor allem die Tipps des Ex-Lustenauers Haris Tabakovic helfen. "Wenn man einen Spieler in den Reihen hat, der lange dort gespielt hat und alles kennt, holt man sich natürlich Informationen ein. Er hat einiges eingebracht, was wir verwenden können", erklärte Schmid.

Die Austria ist vor der Austria aus Lustenau jedenfalls gewarnt. "Die Mannschaft steht verdient in diesen Regionen. Sie haben ein unglaubliches Umschaltspiel und spielen einen technischen guten Fußball. Wir müssen auf der Hut sein, es wird kein Selbstläufer", sagte Schmid. Am Dienstag stolperte die Mannschaft von Markus Mader in der zweiten Cup-Runde allerdings beim Wiener Sportclub (0:2). Am letzten Transfertag wechselten die beiden Offensivspieler Yadaly Diaby vom französischen Kooperationspartner Clermont Foot sowie Henri Koudossou vom FC Augsburg leihweise ins Ländle, werden am Samstag aber noch nicht dabei sein.

Mader will in Wien überraschen. "Die Rollen sind klar verteilt, wir sind aber natürlich nicht nach Wien gereist, um die Punkte einfach so abzugeben", sagte er. "Die Wiener verfügen über einen starken Kader und wir müssen höllisch aufpassen."

apa

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