Virtuose Klänge und große Gefühle – auch beim Konzert in der Beermann-Arena
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"Stadt.Land.Klassik!"

Virtuose Klänge und große Gefühle – auch beim Konzert in der Beermann-Arena

Demmin / Lesedauer: 3 min

Frisch musiziert hat die Neue Philharmonie in Demmin, wenn auch diesmal nicht in der Kirche. Die jungen Musiker spielten mit Leidenschaft gegen die Turnhallen-Atmosphäre an. 
Veröffentlicht:19.04.2024, 14:16

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Nicht in der Kirche St. Bartholomaei, sondern in der Beermann-Arena musizierte die Neue Philharmonie Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr bei der Frühjahrstour von "Stadt.Land.Klassik!" in der Hansestadt Demmin. Unter Leitung von Dirigent Andreas Schulz erkundeten die jungen Musiker vor dem Konzert erst einmal mit einer kurzen Anspielprobe diese für das Orchester neue Spielstätte.

Rund 100 Ehrenamtler zum Dank eingeladen

Angesichts der doch recht frischen Außentemperaturen hatte der Ortswechsel durchaus auch Vorteile. So konnte das Publikum die warmen Mäntel an der Garderobe lassen. Bürgermeister Thomas Witkowski ließ es sich nicht nehmen, zu Beginn der Veranstaltung alle Anwesenden herzlich willkommen zu heißen. Unter den Konzertbesuchern waren unter anderem Altbürgermeister Ernst Wellmer und Pastor Martin Wiesenberg.

Für engagierte Ehrenamtliche gab es vor dem Konzert noch einen kleinen Empfang.
Für engagierte Ehrenamtliche gab es vor dem Konzert noch einen kleinen Empfang. (Foto: Anke Krey)

In vorderster Reihe, gleich neben dem Bürgermeister, hatte zudem Andreas Kommol, Bevollmächtigter für Energiewirtschaft und Energiepolitik bei der Edis, Platz genommen. Mit einer großzügigen Spende hatte der Energieversorger über Nordkurier Füreinander dafür gesorgt, dass erneut auch rund hundert Engagierte aus der Region das Konzert genießen können, die als Helfer im Ehrenamt Senioren, Bedürftige und Menschen mit Handicap unterstützen.

Für sie gab es vor dem Konzert separat noch einen kleinen Empfang. Auch das Nordkurier Leserhilfswerk dankte den Ehrenamtlern bei dieser Gelegenheit für ihren unermüdlichen Einsatz. Eingeladen waren beispielsweise die Tafeln der Region, die Caritas und der Volkssolidarität Kreisverband Altentreptow-Demmin-Malchin e. V. sowie die Peene Werkstätten Demmin.

Zum Auftakt eins der schönsten romantischen Werke

"Stadt.Land.Klassik!", die beliebte Konzertreihe der Nordkurier-Mediengruppe und der Neuen Philharmonie MV, bringt klassische Musik schon seit Jahren überall dorthin, wo es ansonsten wenig Möglichkeiten gibt, den Klang eines Sinfonieorchesters zu erleben. Regelmäßig gehen die jungen Musiker auf Tour durch kleinere Städte des ländlich geprägten Nordostens.

Lutz Schumacher übernahm auch in diesem Jahr wieder den Part des Moderators.
Lutz Schumacher übernahm auch in diesem Jahr wieder den Part des Moderators. (Foto: Anke Krey)

Und damit auch ohne Vorkenntnisse jeder die Klänge genießen kann, ließ es sich Lutz Schumacher, Geschäftsführer der SV Gruppe und ein großer Klassik-Fan, nicht nehmen, selbst zum Mikrophon zu greifen und dem Publikum in Demmin die beiden Werke des Abends vorzustellen.

Blick in den Saal – es gab nur in den vorderen Reihen einige leere Plätze.
Blick in den Saal – es gab nur in den vorderen Reihen einige leere Plätze. (Foto: Anke Krey)

Gleich am Anfang erklang eines der schönsten romantischen Werke. Das Konzert für Violoncello und Orchester in h-Moll des tschechischen Meisters Antonín Dvořák gehört aber zugleich mit zu den schwierigsten Stücken im Repertoire. Solist des Abends war der Kolumbianer Camilo Chaparro. Der 30-Jährige Cellist ist seit zwei Jahren Mitglied der Neuen Philharmonie. Normalerweise ist sein Platz als Stimmführer am ersten Pult; diesmal wagte er sich an den anspruchsvollen Solo-Part.

Im zweiten Teil des Konzertes war die erste Sinfonie von Johannes Brahms zu hören.
Im zweiten Teil des Konzertes war die erste Sinfonie von Johannes Brahms zu hören. (Foto: Anke Krey)

Nach einer kurzen Pause folgte dann die Sinfonie Nr. 1 von Johannes Brahms. Und bei diesem Stück gelang es der Neuen Philharmonie, das Publikum tatsächlich die Turnhalle vergessen zu lassen. Die jungen Orchesterprofis musizierten engagiert, klangschön und trotz der schwierigen Akustik erstaunlich präzise. Wie herrlich wäre dieses Konzert doch erst im Kirchenraum gewesen! Zum Dank gab es am Ende für Dirigent Andreas Schulz Blumen – und für alle Künstler einen sehr herzlichen, lang anhaltenden, stehenden Applaus.

Am Freitag, 19. April, ab 19 Uhr ist das Konzert noch einmal im Historischen U in Pasewalk zu erleben. Tickets gibt es unter www.stadt-land-klassik.de sowie an den örtlichen Vorverkaufskassen.