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Im Alter von 83 Jahren gestorben: SPD-Politiker Manfred Stolpe ist tot
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Manfred Stolpe ist im Alter von 83 Jahren gestorben
AFP Manfred Stolpe ist im Alter von 83 Jahren gestorben

Er war der erste Ministerpräsident von Brandenburg nach der Wiedervereinigung, im Kabinett Schröder war er Verkehrsminister. Vor allem wegen seiner früheren Kontakte zur Stasi war Manfred Stolpe immer umstritten. Nun ist er im Alter von 83 Jahren gestorben.

Stolpe erkrankte bereits 2004 an Darmkrebs, später litt er auch an Leberkrebs. Wie die "Bild" im Februar dieses Jahres berichtete, konnte Stolpe zuletzt kaum noch laufen und sprechen. "Ich kann problemlos ‚ja‘ oder ‚nein‘ sagen. Das reicht nicht. Deshalb benutze ich ein Sprachgerät und antworte schriftlich. Meine Mobilität ist stark eingeschränkt", erklärte er damals in dem Interview mit der Zeitung.

"Tag tiefer Trauer"

Der am 16. Mai 1936 in Stettin geborene Jurist war von 1990 bis 2002 Regierungschef in Brandenburg. Nach seinem überraschenden Rücktritt wurde er im Herbst 2002 Bundesverkehrsminister in der damaligen rot-grünen Bundesregierung und blieb bis Ende der Legislaturperiode 2005 im Amt.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach am Montag von einem "Tag tiefer Trauer". "Wir nehmen Abschied von einem großen Mann, der unser junges Land geprägt hat wie niemand sonst. Manfred Stolpe war der Vater des modernen Brandenburgs", erklärte Woidke.

Seine Vergangenheit wurde immer wieder kritisch thematisiert

1990 wurde Stolpe SPD-Mitglied, trat als Spitzenkandidat an und wurde im November von einer Ampelkoalition aus SPD, FDP und Bündnis 90 zum ersten Ministerpräsidenten Brandenburgs gewählt. Einen Namen machte sich Stolpe dabei als Vertreter der Interessen Ostdeutschlands. Er forderte staatliche Programme zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und eine Kurskorrektur bei der Treuhandanstalt, die Volkseigene Betriebe fit machen und privatisieren sollte.

Seine Vergangenheit wurde immer wieder kritisch thematisiert. Stolpe hatte als Kirchenfunktionär Kontakte mit der Stasi, die Behörde führte ihn gar als Inoffiziellen Mitarbeiter. Die Leitung der evangelischen Kirche erklärte Mitte der 1990er Jahre nach einer Untersuchung, Stolpe sei ein "Mann der Kirche und nicht der Stasi gewesen". 2005 - Stolpe sprach von später Genugtuung - entschied das Bundesverfassungsgericht zudem, dass Stolpe nicht als Stasi-Mitarbeiter zu bezeichnen sei.

Stolpe war ab 1959 in der evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg tätig, von 1982 bis 1990 als Konsistorialpräsident in deren Ostregion. In dieser Zeit war er zugleich stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR.

"Gesicht des Ostens"

In den 1990er Jahren war Stolpe in Brandenburg sehr beliebt - doch Vorzeigeprojekte wie der Lausitzring, der Cargolifter oder die Chipfabrik in Frankfurt/Oder scheiterten oder liefen nicht wie erhofft. Überraschend erklärte Stolpe 2002, als Regierungschef zurücktreten zu wollen, um einen Generationenwechsel zu ermöglichen.

Ähnlich überraschend wurde Stolpe wenige Monate später im zweiten Kabinett von SPD-Kanzler Gerhard Schröder als "Gesicht des Ostens" Verkehrsminister. Nach der vorgezogenen Bundestagswahl 2005 trat Stolpe dann von der politischen Bühne ab. Im Hintergrund kümmerte sich der Ruheständler verstärkt um den Erhalt historischer Baukultur.

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cvh/dpa
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