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Mahagoni: Herkunft, Eigenschaften, Pflege & Kosten

Aktualisiert: 13. Mrz 2020, Veröffentlicht: 26. Aug 2019 in Holzarten
Lesedauer 9 Minuten
Struktur von Mahagoniholz © Osobystist / istockphoto.com

Seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken aus der Branche der Luxusmöbel ist das Mahagoniholz. Die rötlich-braune Färbung mit goldenem Glanz macht es edel und begehrt. Doch seine schöne Optik ist nicht alles, was dieses Holz auszeichnet. Bei uns erfahren Sie mehr über dessen Herkunft, Merkmale, Verwendung und Kosten.

Alles auf einen Blick:

  • Mahagoni ist ein tropisches Edelholz aus Mittelamerika und den tropischen Teilen Südamerikas.
  • Es zeichnet sich durch seine Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit sowie seine charakteristische dunkle, rotbraune Farbe mit goldenem Glanz aus.
  • Die hohe internationale Nachfrage bewirkte einen starken Rückgang des Baumbestandes. Der Mahagonibaum befindet sich auf der Roten Liste der bedrohten Arten.
  • Das Material bietet vielseitige Verwendungsmöglichkeiten für den Außen –und Innenbereich, zum Beispiel im Fenster-, Schiff-, Möbel- und Musikinstrumentenbau.
  • Um den Glanz zu erhalten und das Holz vor äußeren Einflüssen zu schützen, ist eine regelmäßige Pflege empfehlenswert.

Definition und Herkunft

Mahagoniholz ist ein tropisches Edelholz aus der Familie der Mahagonigewächse (Meliaceae), die etwa 50 eigene Untergattungen besitzt. Das echte Mahagoni beschränkt sich auf eine einzige Gattung, die aus Amerika stammt. Andere Gattungen, etwa aus Afrika, sind kein echtes Mahagoniholz.

Was ist Mahagoni?

Das echte, amerikanische Mahagoni ist ein Laubbaumholz und stammt von Bäumen der Gattung Swietenia. Diese umfasst insgesamt drei Baumarten: Swietenia mahagoni, Swietenia humilis und Swietenia macrophylla. Im internationalen Handel ist lediglich die letzte erhältlich.

Struktur von Mahagoniholz
Struktur von Mahagoniholz © Osobystist / istockphoto.com

Alle drei Arten unterliegen dem Washingtoner Artenschutz-Abkommen (CITIES). Das bedeutet, dass das Herkunftsland für den Export eine Ausfuhrgenehmigung benötigt, die eine legale Abholzung bestätigt. Für den Import nach Deutschland ist eine Genehmigung des Bundesamtes für Naturschutz notwendig.

Der amerikanische Mahagonibaum gilt als Urwaldriese. Er kann 40 bis 60 Meter hoch werden und einen Stammdurchmesser von 3,50 Metern erreichen. Die Besonderheit seines Wuchses ist, dass die Äste erst sehr weit oben beginnen, etwa bei 20 Metern. Er hat also einen langen Stamm ohne Astlöcher. Diese Eigenschaft ergibt ein gleichmäßiges Holzbild.

Das Holz des Swietenia macrophylla zeichnet sich durch seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen und Witterung sowie durch seine einzigartige rotbraune Färbung mit goldenem Glanz aus. Echtes, amerikanisches Mahagoni ist eine sehr begehrte, hochwertige, aber auch teure Holzvariante. Alternative Bezeichnungen lauten: Mahogany (englischsprachige Länder) oder Acajou d’Amérique (französischsprachige Länder).

Woher kommt das Holz?

Das natürliche Verbreitungsgebiet des echten Mahagoni liegt in Mittelamerika und in den tropischen Teilen Südamerikas. Weil der Baumbestand von Swietenia mahagoni und Swietenia humilis stark zurückgegangen ist, befindet sich ausschließlich Swietenia macrophylla im internationalen Handel. Diese Baumart verfügt über größere Vorkommen in Mexiko, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien und Ecuador.

Um die hohe Nachfrage zu decken, findet auf Plantagen in Südostasien ein gezielter Anbau des amerikanischen Mahagonis statt.

HINWEIS:
Im Handel finden Sie häufig afrikanisches Mahagoni. Bei dieser Bezeichnung ist Vorsicht geboten. Es gibt kein echtes Mahagoni auf dem afrikanischen Kontinent. Dort wachsen zwar Mahagonibäume, diese bilden jedoch eine eigene Gattung innerhalb der Gewächsfamilie. Das macht sich auch im Preis bemerkbar. Afrikanische Hölzer sind wesentlich günstiger als das echte. Die populärsten Vertreter heißen Khaya Mahagoni, Sipo und Sapelli.

Eigenschaften

Amerikanisches Mahagoni zeichnet sich, wie viele Tropenhölzer, durch seine Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit aus. Der Wiedererkennungswert dieser Holzart kommt durch seine einzigartige Farbe.

Welche Eigenschaften hat Mahagoni?

Farbe

Das Kernholz hat im frischen Zustand eine helle, rötliche Färbung. Diese dunkelt schnell zu einem dunklen rotbraunen Farbton. Der Spint, die äußere Schicht des Baumes, behält seine ursprüngliche, hell- bis gelb-graue Farbe und dunkelt nicht nach. Feine Holzstrahlen durchziehen das Holz. Je nachdem, wie diese Fasern verlaufen, bewirken sie einen Goldglanz. Dafür müssen sie parallel und eng aneinander verlaufen.

Struktur

Feine Holzstrahlen und mittelgroße Poren prägen das Erscheinungsbild des Holzes. Der Verlauf der Holzfasern ist wechselwüchsig, spiralförmig um die Stammachse. Daraus können unterschiedliche Maserungen entstehen: geadert, gestreift, geflammt oder gefleckt. Je nach Herkunft des Baumes unterscheiden sich diese optischen Merkmale.

Natürliche Dauerhaftigkeit nach DIN EN 350-2

Die DIN EN 350-2 klassifiziert sämtliche Holzarten anhand deren Fähigkeit, Holzschädlinge selbst abzuwehren. Diese Fähigkeit ist als natürliche Dauerhaftigkeit definiert. Die Klassen reichen von DK 1 (sehr dauerhaft) bis DK 5 (nicht dauerhaft).

Amerikanisches Mahagoni ist der Dauerhaftigkeitsklasse 2 (dauerhaft) zugeordnet. Es ist widerstandsfähig gegen Pilz- und Insektenbefall. Eine Waldlagerung des frischen Holzes über längere Zeit schadet dem Holz dennoch.

Technische Daten

  • Kurzzeichen DIN EN 13556: SWMC
  • Gewicht: circa 550 Kilogramm pro Kubikmeter (trocken)
  • Rohdichte: 0,49 – 0,59 Gramm pro Kubikzentimeter
  • Druckfestigkeit: 30 – 55 Newtonquadratmillimeter
  • Biegefestigkeit: 74 – 90 Newtonquadratmillimeter
  • Elastizität: 7.400 – 10.600 Newtonquadratmillimeter
  • Härte: 36 – 39 Newtonquadratmillimeter
  • Schwindmaß: 0,11 – 0,15 Prozent (radial), 0,17 – 0,23 Prozent (tangential)
  • pH-Wert: 4,6

Welche Vorteile hat Mahagoniholz?

  • Swietenia macrophylla hat eine hohe Widerstandsfähigkeit sowohl gegenüber Schädlingen als auch gegenüber Witterungsbedingungen. Es hält gleichermaßen Sonne und Niederschläge aus.
  • Mahagoniholz besitzt eine geringe Schwindung. Es verzieht sich nur minimal und gleichmäßig. Die Form- und Maßtreue ist also sehr hoch.
  • Im Vergleich zu anderen stabilen und robusten Tropenhölzern, wie dem Bangkirai-Holz, ist es jedoch wesentlich leichter und zudem gut zu bearbeiten.
  • Neben den technischen Materialeigenschaften überzeugt das Tropenholz durch seine besondere Optik. Die feine, regelmäßige Maserung auf dem dunklen Holz bewirkt bei Lichteinfall einen seidigen Glanz. Dieses Merkmal machte es für die Herstellung von Möbeln im Luxussegment interessant.

Welche Nachteile hat Mahagoniholz?

Eine ungebremste Nachfrage nach amerikanischem Mahagoni, die bereits im 15. Jahrhundert begonnen hat, bedroht den Baumbestand stark. Die Übernutzung der natürlichen Vorkommen hat dazu geführt, dass die Weltnaturschutzorganisation IUCN die Gattung auf die Rote Liste der bedrohten Arten gesetzt hat.

Sie sollten also bei der Anschaffung berücksichtigen, dass es sich bei amerikanischen Mahagoni um eine gefährdete Baumart handelt.

ACHTUNG!
Wollen Sie nicht auf Tropenholz verzichten, kaufen Sie nur Holz mit dem FSC-Zertifikat. Dieses garantiert die Holzgewinnung und -verarbeitung nach ökologisch verantwortungsvollen Kriterien.

Verwendung

Die Verwendung von amerikanischem Mahagoni ist zum einen zurückzuführen auf seine vorteilhaften Materialeigenschaften, zum anderen auf seine elegante Optik.

Wofür eignet sich Mahagoni?

Die Einsatzmöglichkeiten für Mahagoniholz sind vielseitig. Das beliebte Holz eignet sich gleichermaßen für den Außen- und den Innenbereich.

Swietenia macrophylla ist widerstandfähig gegen Schädlinge und wechselnde Witterungseinflüsse. Außerdem schwindet es nur sehr gering. Aus diesem Grund findet es seinen Einsatz auch als Massivholz, zum Beispiel bei Rahmenkonstruktionen oder im Fenster- und Türbau. Außerdem eignet es sich als Bodenbelag im Außenbereich.

Ein weiterer großer Einsatzbereich ist der Schiff-, Yacht- und Sportbootbau. Dort findet sich Mahagoni zum einen in der Innenausstattung, zum Beispiel in Form von edlen Armaturen. Zum anderen sind Aufbauten oder Teile des Bootskörpers aus dem Holz.

Mahagoniholz ist besonders wegen seiner Farbe und der wenigen Astlöcher für den Bau von Möbeln im Luxusbereich interessant. Es gibt verschiedenste, oftmals kunstvoll verzierte Möbelstücke aus dem edlen rötlich-braunen Holz. Mahagoni erfüllt zudem dekorative Zwecke, zum Beispiel als Verkleidung oder Furnier. Möbel aus Mahagoni sind aber nicht nur dem Innenraum vorbehalten. Aufgrund seiner hohen Widerstandsfähigkeit eignet sich das Holz auch für Möbel im Garten.

Tisch und Stühle aus Mahagoniholz
Ein Tisch und Stühle aus Mahagoni bieten die Möglichkeit auf eine stilvolle Innenausstattung Ihres Hauses. © Tischler-Schreiner.org

Neben diesen klassischen Einsatzgebieten findet das Tropenholz auch häufig im Musikinstrumentenbau Verwendung. Denn dieses Holz hat wenig Gewicht, ist gut zu bearbeiten und dabei dennoch robust.

Wie können Sie Mahagoni bearbeiten?

Echtes Mahagoni lässt sich mit allen Werkzeugen gut bearbeiten. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass es trocken ist. Zudem ist es schonend für Werkzeuge, die sich nur wenig daran abnutzen. So entstehen beim Sägen, Bohren, Fräsen oder Hobeln glatte Flächen und saubere Kanten. Mahagoni eignet sich außerdem gut zum Schnitzen.

Generell können Sie dieses Tropenholz mit sämtlichen Techniken bearbeiten. Um jedoch die natürliche Färbung beizubehalten, sollten Sie die Holzoberfläche vorher pflegen und mit transparenten Öl-Lasuren behandeln. Verarbeiten Sie unbehandeltes Holz, wird es schnell vergrauen, besonders wenn es der Witterung ausgesetzt ist.

Wie können Sie Mahagoni pflegen?

Auch wenn das Tropenholz einen hohen, natürlichen Schutz gegen äußere Einflüsse besitzt, sollten Sie es mit der passenden Pflege behandeln. Farbe und Glanz können nur dann vollständig zur Geltung kommen. Verwenden Sie transparente, klare, seidenmatte oder hochglänzende Öl-Lasuren.

In Baumärken oder im Holzfachhandel erhalten Sie sowohl Präparate für den Innen- als auch den Außenbereich. Achten Sie darauf, dass Ihr Mittel zu Ihrem Vorhaben passt. Zäune, Fenster oder Möbel im Garten sollten Sie mit einer Wetterschutzlasur für den Außenbereich pflegen. Hier müssen Sie mit Kosten von 10 bis 15 Euro pro Liter rechnen. Die Öl-Lasur sollten Sie mit einem weichen Lasurpinsel in Faserrichtung auftragen. Für einen optimalen Langzeitschutz ist zu empfehlen, diese Pflege je nach individuellem Bedarf zu wiederholen. Ist Ihr Holz bereits stark verwittert, sollten Sie es vor der Holzpflege abschleifen.

Für die Pflege von Möbeln oder Furnieren brauchen Sie eine spezielle Möbelpolitur, die sich für Mahagoni eignet. Diese kostet etwa 10 Euro für 125 Milliliter und reicht für etwa 2 bis 3 Quadratmeter. Diese Menge genügt Ihnen für die Oberfläche eines normalen Esstischs. Tragen Sie dazu das Pflegemittel dünn mit einem weichen Tuch auf, lassen es einwirken und polieren es ab.

Kosten

Mahagoni ist ein tropisches Luxusholz, hat hervorragende Materialeigenschaften und eine besonders edle Optik. Diese Faktoren machen das Holz sehr teuer.

Was kostet Mahagoni?

Im Holzhandel ist der Holzpreis häufig in Kubikmetern angegeben. Dies entspricht einem Holzwürfel mit einer Seitenlänge von einem Meter. Ein Kubikmeter echtes Mahagoniholz ergibt einen Preis von circa 4.000 Euro. Im Vergleich: Kiefernholz liegt mit etwa 400 Euro pro Kubikmeter preislich nur bei einem Zehntel dieses Wertes. Das teuerste einheimische Holz ist die Eiche mit einem Kubikmeterpreis von etwa 1.500 Euro. In dieser Preisregion liegt auch das afrikanische Sipo.

Für eine Massivholzplatte aus Mahagoni mit einer Dicke von 2 Zentimetern, zum Beispiel als Arbeitsplatte für Ihre Küche, müssen Sie mit einem Quadratmeterpreis von etwa 100 Euro rechnen. Eine Türzarge mit einem Echtholzfurnier aus Mahagoni kostet Sie ungefähr 300 Euro.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.
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