Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm
Lars Eidinger wird zu Brecht: Die gescheiterte Verfilmung der "Dreigroschenoper" wird als musikalische Reise in die Vergangenheit erzählt.
Cast & Crew
Bertolt Brecht
Macheath
Polly Peachum
Peachum
Polizeichef Tiger Brown
Frau Peachum
Kurt Weill
Seeräuber-Jenny / Lotte Lenya
Helene Weigel
Elisabeth Hauptmann
Hendrik Hauptmann
Bettler Sam
Redaktionskritik
Joachim A. Lang schickt sein hochkarätiges Ensemble auf eine musikalische Reise durch die Geschichte des Dreigroschenfilms
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral! Das ist nur einer dieser Sätze aus der „Dreigroschenoper“, die ins allgemeine popkulturelle Bewusstsein eingegangen sind. Was über die Zeit zum Kalenderspruch verkommen ist, füllt Joachim A. Langs Film „Mackie Messer“ wieder mit konkretem Inhalt. Ist Brecht erst mal mit viel Witz, Tanz und Musik vom Staub der gymnasialen Pflichtlektüre befreit, zeigt sich, wie aktuell gerade heute dieser Autor noch ist. Nach dem überragenden Erfolg von „Die Dreigroschenoper“ im Jahr 1928 soll das Stück für die Leinwand adaptiert werden. Das Drehbuch soll kein Geringerer als Bertolt Brecht (Lars Eidinger) selbst schreiben. Der aber hält es für Unfug, ein Theaterstück einfach nur für das Kino nachzustellen. Er politisiert, verändert und radikalisiert den Stoff. Das ist nicht im Sinn der Produktionsfirma — es kommt zum großen Streit. Diese Geschichte wird nicht gradlinig erzählt. Immer wieder sehen wir vor Brechts geistigem Auge den Film, wie er ihn sich erdacht hat. So mischen sich die Ebenen: auf der einen Seite der juristische Kampf mit den Produzenten, auf der anderen Seite der Film im Film über Mackie Messer (Tobias Moretti), der Polly Peachum (Hannah Herzsprung) verführt. Dazwischen immer wieder Brecht, wie er in die Inszenierung eingreift. Daraus ergibt sich eine Spannung, die das Tiefgründige mit dem Leichten so eingängig verbindet, dass man pfeifend aus dem Kino kommt. Die Musik von Kurt Weill geht eben ins Ohr.
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