München: "Deutschlands schönstes Restaurant" ist das "Ukiyo"

Ein japanisches Restaurant zieht nicht nur in Sachen Speisekarte die Blicke auf sich. Eine internationale Jury schenkte jetzt auch der Inneneinrichtung höchste Aufmerksamkeit.

"Inmitten des urbanen Lebens in München lässt sich in eine andere Welt eintauchen", urteilte die Jury. Gemeint ist das Münchner Restaurant "Ukiyo", das sich seit einigen Tagen die Krone des "schönsten Restaurants Deutschlands" aufsetzen darf. Auf der Gastro-Messe Internorga in Hamburg wurden die Siegerkonzepte prämiert und das dazugehörige Buch vorgestellt.

Das "Ukiyo" lockt seit Herbst 2021 mit japanischem Lebensgefühl und gehobenen Ansprüchen an die eigene Sushi-Küche. Betreiber des Restaurants am Reichenbachplatz, zwischen Viktualienmarkt und Gärtnerplatz, sind die Geschwister Isabelle und Jean-Pierre Tran. Für die Innenarchitektur der "Contemporary Japanese Cuisine and Wine Bar" waren die Hamburger Designerinnen Stella-Maria Mo und Antonia Eppich zuständig.

"Reduziert auf wenige Materialien und mit dezenten Farben schafft die Innenarchitektin Stella Mo eine entschleunigende Atmosphäre, in der sich alles auf den Moment des Augenblicks konzentriert", hieß es dazu von den Design-Experten in dem Buch "Die schönsten Restaurants und Bars". Voll des Lobes ist die Jury für den Innenausbau der Räume aus Jugendstilzeiten. Im "Ukiyo" (japanisch für "fließende Welten") werde japanische Küche in ihrer unverfälschten Form geboten – ohne Fusion-Attitüde oder sonstige Experimente. Diese Konsequenz spiegele sich auch in der Innenausstattung wider.

Der Gastraum auf nur rund 85 Quadratmetern sei aufgrund der Auflagen des Denkmalschutzes nicht einfach zu planen gewesen. Das sei den Gestaltern aber außerordentlich gut gelungen. Der Altbau wirke trotz des begrenzten Platzangebotes großzügig und offen. "Auf die Herausforderung der vier Meter hohen Decken reagierte die Gestalterin mit Bouclé-Vorhängen in grünlichen Tönen, die zur Verbesserung der Akustik beitragen", heißt es weiter.

Was den Fachleuten besonders gefällt: die große, von Messing ummantelte Bar aus weißem Travertin als Schwerpunkt des offenen Raumes. Den Essbereich strukturierte die Interior-Designerin mit Paravents aus Wiener Geflecht, die ein aufregendes Lichtspiel erzeugten. Die Bestuhlung aus Eiche sei ein gelungener Kontrast zur filigranen Farbgestaltung. "Genau wie die Mobile-artigen Leuchten in satten Farben, die sich von der Decke im sanften Mokkaton abheben."

Die Auszeichnung zum "schönsten Restaurant des Jahres" kam bei den Inhabern Isabelle und Jean-Pierre Tran natürlich besonders gut an. Vor allem aber auch die Mitarbeiter im Restaurant seien stolz, heißt es auf Anfrage von t-online.