Mörderische Stille - Filmkritik - Film - TV SPIELFILM
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Mörderische Stille

DE | 2017

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik
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Starke Figuren, finsterer Plot, klasse Besetzung

IMDb-Bewertung: 5,2 von 10

TV-Krimi mit Jan Josef Liefers, Sylvie Testud und Peter Lohmeyer.

Die Leiche, die ein Angler vor Wilhelmshaven aus der Nordsee zieht, ist bemerkenswert verpackt und verschnürt. Auffällig sind auch die Schnürsenkel an seinen Boots. Die führen Kommissar Holzer (Liefers) und seine Kollegin Amal (grandios: Ivan Anderson) zur Werkstatt des alten Seilmachers Miro. Holzer trifft dort die gehörlose Elena (Testud) und beobachtet fasziniert, wie sie sich wortlos mit ihrem Mann verständigt, dem Segler Kühnert (Lohmeyer). Amal lüftet derweil die Identität des Toten: Ruud Achtermaat, früher Mitglied niederländischer Truppen im Kosovo. Auch Kühnert war als KSK-Mann im Kosovo, ebenso Miro, der mit einer Kugel im Kopf in seinem Boot gefunden wird – und sich als Elenas Vater herausstellt…
Friedemann Fromms melancholischer, sehr atmosphärisch inszenierter Krimi um Nachwirkungen finsterer Untaten während des Kosovo-Kriegs lebt zum guten Teil vom famosen Ermittlerduo – der traumatisierte, arg vom Tinnitus geplagte Holzer und die aufbrausende Deutschtürkin Amal, die sich mit ihrem Kollegen herrliche Dialoge liefert: „Muss es unbedingt Mozart sein?“ – „Ist gut für mein Ohr.“ – „Mag sein, aber ich schwör, die Musik macht impotent.“ – „Wen juckt’s?“

Cast und Crew von "Mörderische Stille"

Cast

Holzer
Jan Josef Liefers
Elena
Sylvie Testud
Kühnert
Peter Lohmeyer
Amal
Ivan Anderson
Miro
Peter Franke
Sabin
Franziska Brandmeier
Aisha
Idil Kocadag
Heider
Achim Buch
Achtermaat
Richard Gonlag
Angler
Veit Stübner
Sandstede
Ole Fischer
Olsen
Stephan Schad

Crew

Regie:
Friedemann Fromm

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Anonym am 25.03.17 hilfreich: 33%

Mörderischer Unsinn

Ein langweiliger, weil total abstruser Streifen, der fernab von Logik und Realität im üblichen Balkannachkriegswirrwar herumwühlt, sich dabei oft verliert und am Ende total den Faden verliert - wie natürlich auch der Zuschauer.
Schade nur um den netten Lievers , der hier für einen oberflächlichen Pseudokrimi verbraten wird.
Fazit: Nur ein wenig angebliche Gegenwartsbezüge einzubauen macht noch lange keinen guten Krimi!

trolliver am 12.01.17 hilfreich: 100%

Das ginge noch besser

Dabei ist der Film schon gut. Umso ärgerlicher, daß er auf den letzten Metern zum "Sehr Gut" dann doch noch die Latte reißt.

Liefers macht jetzt also auch auf schwermütig. Das scheint so dermaßen in zu sein, daß man kaum als seriöser Schauspieler gelten können muß, wenn man nicht den einsamen Wolf drauf hat. Nun, sei's drum, hat ja gepaßt.

Hervorragend zudem Testud und Anderson. Das sprunghafte Wesen Elenas nimmt man Testud sofort ab, ebenso wie die Extrovertiertheit Amals Anderson. Wer wie Elena in einer eigenen Welt lebt unter lauter Andersartigen, der kann gut eine sehr eigene Art entwickeln, hier eine sehr sprunghafte, jdoch äußerst direkte Art.

Die Geschichte ist ebenfalls gut, wenn auch ein wenig konstruiert, doch daran störe ich mich nicht. Mehr schon an der Überfrachtung der einzelnen Rollen. Zudem war das haarfein aufgedröselte Ende überflüssig und wertet den Film ab.

Dennoch ein über weite Strecken stimmiger und atmosphärisch dichter Krimi.