Lulu: Schwere Kindheit an der Seite ihrer Schwester Sarah Connor | GALA.de
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Sarah Connors Schwester Lulu Schwere Kindheit an der Seite ihrer Schwester

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© Julian Matthieu
Lulu ist 15 Jahre nach ihrer letzten Single mit "Vergessen" zurück. Das Video ist im Kasten, der "Job an den Nagel gehängt", nun kann die kleine Schwester von Sarah Connor endlich wieder als Sängerin durchstarten.

Sophia-Luisa, 31, hat ihren Nachnamen abgelegt und möchte als Sängerin LVLV erneut durchstarten. Ihre Musikrichtung? Urbaner "sophisticated Pop". 15 Jahre ist ihre Gesangskarriere nun schon her. Das Musikmachen hat die kleine Schwester von Sängerin Sarah Connor, 42, aber nie aufgegeben. Während ihres Masterstudiums in Grundschullehramt wurde ihr Wunsch, erneut als Sängerin durchzustarten dann so groß, dass es keinen Weg zurück gab. "Eines Tages stand ich im Klassenraum und merkte: Das ist für mich einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt, um Lehrerin zu sein. Alles, was ich gerade machen möchte, ist Musik". Also habe Lulu ihren "Job an den Nagel gehängt".

Im Interview mit GALA blickt die heute 31-Jährige auf ihre herausfordernde Kindheit an der Seite ihrer berühmten Schwester zurück, erinnert sich an ihre Studentenzeit in einem Café, verrät Details über ihr Liebesleben mit Ehemann Basti, den sie 2020 standesamtlich heiratete und erzählt, wovon ihre erste Single seit 15 Jahren handelt.

Lulu will erneut als Sängerin durchstarten: "Meine Schwester finanziert nicht die ganze Familie"

GALA: Mit neun Jahren wurdest du durch das Musikvideo deiner Schwester Sarah Connor zur Single "From Sarah With Love" bekannt, hattest Auftritte in der beliebten Reality-Show "Sarah & Marc in Love" 2005 und hattest 2008 deine erste Single "Crush on You" veröffentlicht. Das ist circa 15 Jahre her. Dann warst du weitestgehend aus der Öffentlichkeit verschwunden. Nun kehrst du mit neuer Musik zurück. Wie möchtest du heute als Sängerin und Künstlerin wahrgenommen werden?
Lulu: Für mich ist es wichtig, dass ich als eigenständige Künstlerin LVLV wahrgenommen werden, die ihre Karriere selbstständig mit ihrem Team aufbaut. Wir arbeiten seit Jahren an dem Projekt. Ich war zwar lange weg, aber was die Öffentlichkeit in dieser Zeit nicht mitbekommen hat: Ich habe in den letzten Jahren immer an meiner Musik gearbeitet, auch während meines Studiums. Ich bin in dieser Zeit meinen kreativen Weg gegangen, um mich als Künstlerin zu finden.

Ich freue mich aber sehr darauf heute meine Musik endlich teilen zu können. In meinen Songs finden sich viele Elemente aus meinem Berliner Leben und all meinen Erlebnissen. Im Gegensatz zu früher bin ich heute als Künstlerin viel Erwachsener und ich denke auch viel authentischer als ich es damals war.

Was willst du mit deiner ersten Single "Vergessen" ausdrücken?
Es geht um dieses Gefühl, wenn man sich verloren fühlt und dann eine Person kommt, die dir in diesem Moment Halt gibt und dich dazu bringt, den Alltag eine Zeit lang zu vergessen. Ich denke wir alle kennen das Gefühl, dass eine Person alles andere etwas vergessen lässt.

Wie möchtest du im Privatleben wirken? Auf welche Charaktereigenschaften legst du Wert?
Ich würde mich als sehr ehrlichen und immer freundlichen und lebendigen Menschen beschreiben. Ich genieße das Leben und gehe inzwischen offen auf fremde Menschen zu. Das war in der Vergangenheit leider anders.

Seitdem meine Schwester berühmt geworden war, bin ich mit Vorurteilen aufgewachsen. Wenn mich jemand kennengelernt hat, habe ich oft gehört: "Du bist ja voll nett". (lacht)
Sarah Connor und Schwester Lulu 2008 anlässlich der Albumveröffentlichung "Sexy as Hell" in Berlin.
Sarah Connor und Schwester Lulu 2008 anlässlich der Albumveröffentlichung "Sexy as Hell" in Berlin.
© SCHROEWIG/Baganz / Picture Alliance

Andere waren oft erstaunt darüber, weil sie davon ausgegangen sind, dass ich eingebildet oder eine schlechte Person bin. Ich bin immer wieder erstaunt darüber, wieso Menschen das denken! (lacht) Das hat mich früher vorsichtig werden lassen. Heute freue ich mich aber einfach umso mehr, wenn Menschen mich kennenlernen und merken, wie ich wirklich bin.

"Ich hatte während der Pandemie besonders mit meinen Ängsten zu tun"

Welche Eigenschaft störte dich zuletzt an dir selbst und über welche bist du froh, sie abgelegt zu haben?
Ich bin sehr schnell ziemlich selbstkritisch und war früher sogar sehr ängstlich. Ich habe mich kaum getraut, etwas zu wagen und ging immer eher vom Schlechten aus. Ich bin sehr froh, dieses Negative und Ängstliche in den letzten Jahren abgelegt zu haben und heute optimistischer zu sein. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich jetzt endlich mache, was ich liebe – die Musik, dass ich von Grund auf happy bin. Neulich ist sogar meiner Mutter aufgefallen, dass ich mich verändert habe und nicht mehr so ängstlich bin. Ich denke, dass dieser neue Mut und die Kraft, die ich daraus ziehe, sich auch in meiner Musik widerspiegeln.

Ob Musik, Menschen oder Krisen: Was hat dich in den letzten Jahren am meisten geprägt?
In den letzten 15 Jahren sind mir viele großartige Leute begegnet, die mich inspiriert haben – seien es Künstler, aber vor allem mein Mann. Ihn habe ich vor acht Jahren kennengelernt. Er ist ein durch und durch guter Mensch und hat mich sehr geprägt. Auch während meines Studiums – ich habe Grundschullehramt studiert – habe ich fürsorgliche Mutter kennengelernt, die alles unter einen Hut bekommen haben und mich immer gefragt haben, ob es mir an irgendwas fehlt. So wollte ich auch sein. Zudem hatte hatte ich während der Pandemie besonders mit meinen Ängsten zu tun. Diese Zeit und diese zu überwinden hat mich sehr geprägt.

Lulu verrät Beziehungsgeheimnis mit Ehemann Basti

Wie sieht dein Alltag heute an der Seite deines Ehemannes Basti aus?
Wir sind sehr eng, verbringen sehr viel Zeit miteinander. Unser tägliches Ritual: Ich habe früher als Barista gearbeitet und mache jeden Morgen für uns einen Hafer-Cappuccino. Das ist Pflicht, selbst wenn es fünf Uhr morgens ist. (lacht) Meinen Alltag verbringe ich oft im Studio, arbeite dort bis abends oder nachts, komme nach Hause und sehe direkt meinen Mann. Der arbeitet im Homeoffice. Das ist sehr schön, da wir dadurch mehr Quality time haben.

Was zeichnet eure Verbindung als Paar aus, was macht sie so besonders?
Erst einmal: Wir lieben uns abgöttisch! (lacht)

Eine Beziehung ist aber auch immer sehr viel Arbeit.

Was uns wichtig ist: Wir machen keine Schubladen auf und beleidigen uns nicht bei Streitereien. Wir bleiben bei der Sache, vergessen nie, dass wir zueinander gehören und behandeln uns gegenseitig immer sehr respektvoll. Deshalb läuft die Beziehung seit acht Jahren auch schon so gut.

Herausfordernde Kindheit an der Seite von Schwester Sarah hat Lulu verändert: "Probleme, anderen Menschen zu vertrauen"

2008 hast du in einem Interview erzählt: "Viele beleidigen mich, indem sie meinen, ich würde nichts können. Ich sei ja nur die Schwester von Sarah Connor. Am schlimmsten war es in der Schule. Die einen wollten nichts mit mir zu tun haben. Die anderen wollten mich ausnutzen." Wie hat es deine Identität beeinflusst, so aufzuwachsen?
Das hat mich stark beeinflusst. Als Kind war ich sehr schüchtern und ruhig. Deshalb war es umso schlimmer, dass es damals dann wie eine Bombe geplatzt ist, jeder etwas zu sagen hatte, jeder etwas mit mir zu tun haben wollte oder mich beleidigt hat. Dadurch bin ich aber zu der starken Person geworden, die ich heute bin. Ich reagiere auch hochsensibel auf Leute, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie mich ausnutzen wollen. Dadurch habe ich auch Probleme, anderen Menschen zu vertrauen. Mit so viel Öffentlichkeit aufzuwachsen und immer aufpassen zu müssen, was man sagt hat mich sehr in meiner Entwicklung beeinflusst.

Nach deinem Ausflug in die Öffentlichkeit und Musikbranche, dann wieder raus aus dem Rampenlicht und zurück in den normalen Teenager-Alltag: Wie fühlte sich das an?
Das war krass! Ich hatte mich dazu entschieden, mit der Schule weiterzumachen und anschließend zu studieren. Mir war sehr wichtig diesen akademischen Weg zu beenden. Mein Vater hat mir immer gesagt, ich soll unabhängig sein. Also bin ich sehr früh von zu Hause ausgezogen, habe direkt mein eigenes Geld verdient und wollte nicht von meiner Familie abhängig sein. Komischerweise denkt die Außenwelt oft, dass meine Schwester die ganze Familie finanziert und dem ist natürlich überhaupt nicht so. Das würde auch wirklich nicht zu mir passen.

LVLV als 16-jährige Künstlerin Lulu Lewe während ihres Auftritts bei The Dome 47 im August 2008 in Mannheim.
LVLV als 16-jährige Künstlerin Lulu Lewe während ihres Auftritts bei The Dome 47 im August 2008 in Mannheim.
© T-F-Foto / imago images
Als ich anfing zu Kellnern und für sieben Euro die Stunde in einem Café zu arbeiten, die Teller abzuspülen und manchmal an meine Auftritte bei "The Dome" oder den "Nickelodeon Kids' Choice Awards" zurückdachte, war das eine große Diskrepanz, ein krasser Einschnitt.

Aber ich war mir für nichts zu schade. Ich wollte studieren, also wollte ich auch wie eine normale Studentin nebenher arbeiten. Dafür war ich dann unabhängig, habe mein eigenes Geld verdient und konnte alles selbst entscheiden und ich glaube, dass diese Erfahrungen wichtig sind und jeder diese Art von Jobs einmal machen sollte.

Sie hängte Lehrerjob für die Musik an den Nagel

Wieso hast du dich als Teenager gegen die Musikkarriere entschieden und wieso jetzt wieder dafür?
Das sieht immer so aus, als hatte ich dieses Kapitel komplett abgeschlossen, aber ich habe während meiner Schulzeit und des Studiums immer Musik gemacht. Ich habe es nur nicht nach außen getragen. Nach meinem Fachabitur bin ich beispielsweise ins Ausland gegangen, nach Mexiko und habe dort in einem Restaurant gesungen. Bereits während meines Bachelor- und Masterstudiums habe ich die Musik dann so sehr vermisst und den Wunsch entwickelt, irgendwann wieder als Künstlerin zurückzukehren.

Ich habe über die Jahre Produzenten kennengelernt, mit denen ich kreativ arbeiten konnte, habe Songs geschrieben, die meine Geschichten erzählen, über Dinge, die ich wirklich erlebt habe. Jetzt ist die Musik alles, was ich machen möchte und auch, wenn es für mich ein großer Schritt war mich voll und ganz darauf zu konzentrieren, kann ich es kaum erwarten endlich mit meiner ersten Single als LVLV rauszugehen.

Gala

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