Erhard Ludwig

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Erhard Ludwig

Erhard Ludwig (* 2. Oktober 1938 in Berlin; † 23. Januar 2019) war ein deutscher Mykologe aus Berlin. Sein offizielles Autorenkürzel lautet „E. Ludw.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig besuchte das Gymnasium bis zum Abitur 1958. Anschließend durchlief er eine Berufsausbildung zum Zollinspektor – seine letzte Dienststelle war Wilhelmshaven. 1963 wechselte er in den Berliner Landesdienst zur Senatsverwaltung für Schulwesen. Dort war er zuletzt als Haushaltsreferent im Amt eines Regierungsdirektors tätig. 1996 trat er im Rahmen der Zusammenlegung von Senatsressorts in den Ruhestand und widmete sich seither bis zu seinem Ableben 2019 intensiv der mykologischen Forschung und dem Verfassen und der Herausgabe von Artikeln und Büchern auf diesem Wissenschaftsgebiet.[1]

Erhard Ludwig war verheiratet und hatte zwei Töchter.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Kindesalter wurde Ludwig durch seine Mutter ans Pilzesammeln herangeführt. Im 16. Lebensjahr erlitt er eine schwere Pilzvergiftung – Auslöser war eine Art, die damals als guter Speisepilz galt und auch heute noch teils ohne Sofortfolgen verzehrt wird. Seit dem 35. Lebensjahr betrieb Ludwig die Pilzkunde intensiver. Er trat der Deutschen Gesellschaft für Mykologie und einer kleinen pilzkundlichen Berliner Arbeitsgruppe bei.

Nach anfänglichen Misserfolgen in der Pilzfotografie erlernte der Mykologe autodidaktisch die Aquarelltechnik. Er malte 3750 Pilzarten im Aquarell in schätzungsweise 25.000 Einzeldarstellungen. Die Bilder waren die Grundlage für eine 6-bändige Pilz-Ikonografie, an der er seit 25 Jahren arbeitete. Band 1, 2, 3 und 4 sind bereits erschienen – für sein Werk „Pilzkompendium“ bekam Erhard Ludwig am 9. Juli 2007 von der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft den Anton-de-Bary-Preis verliehen. Zwischenzeitlich lieferte der Mykologe Pilzillustrationen zu Fachartikeln und -büchern, verfasste eigene Fachartikel und hat auch für die Wissenschaft neue Pilzarten entdeckt und beschrieben. 2016 wurde er zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Mykologie ernannt.

1991 gründete Ludwig gemeinsam mit anderen Pilzfreunden die Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburg e.V. (PABB), die aus knapp 50 Mitgliedern besteht (Stand 12/2011).

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pilzkompendium. Band 1: Abbildungen. Die kleineren Gattungen der Makromyzeten mit lamelligem Hymenophor aus den Ordnungen Agaricales, Boletales und Polyporales. IHW-Verlag, Eching 2001, ISBN 3-930167-42-5.
  • Pilzkompendium. Band 1: Beschreibungen. Die kleineren Gattungen der Makromyzeten mit lamelligem Hymenophor aus den Ordnungen Agaricales, Boletales und Polyporales. IHW-Verlag, Eching 2001, ISBN 3-930167-43-3.
  • Pilzkompendium. Band 2: Abbildungen. Die größeren Gattungen der Agaricales mit farbigem Sporenpulver (ausgenommen Cortinariaceae). Fungicon Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-940316-00-4.
  • Pilzkompendium. Band 2: Beschreibungen. Die größeren Gattungen der Agaricales mit farbigem Sporenpulver (ausgenommen Cortinariaceae). Fungicon Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-940316-01-1.
  • Pilzkompendium. Band 3: Abbildungen. Die restlichen Gattungen der Lamellenpilze mit weißem Sporenpulver – ausgenommen Melanoleuca. Fungicon Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-940316-02-8.
  • Pilzkompendium. Band 3: Beschreibungen. Die restlichen Gattungen der Lamellenpilze mit weißem Sporenpulver – ausgenommen Melanoleuca. Fungicon Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-940316-03-5.
  • Pilzkompendium. Band 4: Abbildungen. Cortinariaceae I – Cortinarius (part I), Galerina, Hebeloma, Hebelomina, Inocybe, Phaeogalera. Fungicon Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-940316-04-2.
  • Pilzkompendium. Band 4: Beschreibungen. Cortinariaceae I – Cortinarius (part I), Galerina, Hebeloma, Hebelomina, Inocybe, Phaeogalera. Fungicon Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-940316-05-9.

Einzelpublikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vergleiche zu seinem Lebenslauf im einzelnen den Nachruf in der von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie herausgegebenen Zeitschrift für Mykologie (2019, S. 85 ff. - online).