Über 40 Jahre Lucas Arts: Legendäres Comeback
Vor über 40 Jahren wurde mit Lucasfilm Games der "Vorgänger" von Lucas Arts gegründet. Wir fassen die ungewöhnliche Geschichte des einst legendären Spielestudios zusammen.
Hinweis: Mit diesem Artikel von 2022, damals passend zu 40. Geburtstag, erinnern wir an Lucas Arts.
Wer in den letzten 40 Jahren einen Spiele-PC besaß, hat ganz bestimmt eines oder mehrere Spiele von Lucas Arts gespielt. Ob Adventure, Indy-Abenteuer oder Star-Wars-Action, viele Spiele aus dem Hause Lucas haben Legendenstatus. Dabei war die Geschichte alles andere als gradlinig.
Lucasfilm Games: Die Anfänge
Bereits am 1.5.1982 gründete George Lucas, Schöpfer von Star Wars und Indiana Jones, ein eigenes Studio für Spiele, welches unter dem Namen Lucasfilm Games als Tochterfirma der Lucasfilm Ltd. das Licht der Welt erblickte. Und auch wenn George Lucas Star Wars erschaffen hat, die Lizenz für entsprechende Spiele hatte das Studio aufgrund eines Deals mit Kenner (bzw. Atari) bis 1992 nicht. So machte man sich an die Grundlagenforschung bei Computertechnik und bringt unter dem Label Lucasfilm Games in den ersten Jahren einige heute nicht so bekannte Titel wie Ballblazer oder Habitat auf den Markt.
Quelle: Disney Epyx stand dem frisch gegründeten Studio bei der Entwicklung Pate und zusammen brachte man einige Titel für den Atari auf den Markt. Am 5.10.1987 kam dann erste von Lucasfilm Games entwickelte Spiel heraus - Maniac Mansion (siehe dazu auch das epische Special von PC Games) basierte auf der SCUMM-Engine, das steht für Script Creation Utility for Maniac Mansion und war die Voraussetzung für den Siegeszug vieler Point-and-Click-Adventures aus dem eigenen Hause. Schon damals war Ron Gilbert mitverantwortlich, der auch im 2022-Monkey-Island-Abenteuer Return to Monkey Island mit an Bord ist. Noch immer unter der Flagge von Lucasfilm Games erscheinen weitere bekannte Abenteuer wie Zak McKracken and the Alien Mindbenders oder Indiana Jones and the Last Crusade: Das Graphic Adventure.
Lucas Arts startet durch
Bis zur Umbenennung von Lucasfilm Games in Lucas Arts erscheinen noch weitere bekannte Titel wie Their Finest Hour, Loom und The Secret of Monkey Island. Besondere Berühmtheit erreicht auch das Logo, der Golden Guy, den man immer wieder gerne auch passend zu Spiel animiert hat und 1991 einführt. Zuvor verwendete man ein Lucasfilm Games Logo im klassischen Western-Stil. So sorgte man häufig schon in den ersten zehn Sekunden für Lacher. Anfang der 1990er-Jahre wird eine weitere Technologie entwickelt, die prägend sein sollte: iMUSE (Interactive MUsic Streaming Engine) ist ein interaktives Musiksystem, das in einer Reihe von Lucas-Arts-Videospielen verwendet wird. Es synchronisiert die Musik mit der visuellen Handlung im Spiel und wechselt von einem musikalischen Thema zu einem anderen.
Bildergalerie
Der Erfolg von Lucas Art liegt auch darin begründet, dass man sehr gutes Personal anheuern konnte. Darunter beispielsweise Laurence Holland (X-Wing/TIE Fighter), Tim Schafer (Sam & Max) oder Ron Gilbert (Maniac Manson, Monkey Island), Michael Z. Land und Peter McConnell (Musik) sowie Dave Grossmann (Designer). Alle zählen zu den Stars der Entwicklerszene in den Achtzigern und Neunzigern. Es ist die Zeit, in der das Studio seinen bis heute anhaltenden, legendären Ruf aufbaut.
Lucas Arts: Adventures und Star Wars
Quelle: Disney Bis zur Mitte der 90er-Jahre entstehen viele legendäre Spiele: Monkey Island 2, Indiana Jones and the Fate of Atlantis, Day of the Tentacle, Sam and Max, Full Throttle oder The Dig. In den Folgejahren nahm das Interesse an Point-and-Click-Adventures ab, auch wenn noch einige bekannte Titel wie The Curse of Monkey Island oder Grim Fandango erschienen. Doch Lucas Arts bekam weitere Standbeine, indem die Star-Wars-Lizenz ab 1992 wieder im Hause war. So kam mit Star Wars X-Wing 1993 schon die erste Space Sim heraus, die drei Sequels nach sich zog und erstmals teilweise auf Polygone setzte.
Titel wie der Railshooter Star Wars Rebel Assault von 1993 gelten heute als Systemseller für das Medium CD-ROM. Und auch bei First Person Shooter wirkte Lucas Arts fleißig mit. 1995 erschien mit Dark Forces ein wegweisendes, zumindest in Deutschland aber umstrittenes "Doom im Weltraum"-Spiel, das zur Jedi-Knight-Reihe führte, die heute eng mit dem Erfolg der Voodoo-Grafikkarten in Verbindung steht. Unvergessen ist auch der Western-Shooter Outlaws aus dem Jahre 1997. Bis Anfang der 2000er-Jahre erschienen noch viele erfolgreiche Star-Wars-Spiele wie Knights of the Old Republic, Star Wars Republic Commando oder Star Wars Battlefront. Mittlerweile war durch die Zusammenarbeit mit externen Studios aber klar, dass einfach zu viele Star-Wars-Spiele erschienen, die nicht alle qualitativ hochwertig waren.
Es war halt Alles im letzten Jahrtausend und wird sich nicht wiederholen, auch wenn man es sich noch so sehr herbeisehnt.
Es waren die Menschen, ihre Ideen und Motivationen, nicht der Name...
Es war halt Alles im letzten Jahrtausend und wird sich nicht wiederholen, auch wenn man es sich noch so sehr herbeisehnt.
Es waren die Menschen, ihre Ideen und Motivationen, nicht der Name...
Es gibt noch zig Andere Spiele von "Lucasfilm Games", aber ich denke, das wären fürs Erste die Wichtigsten Kandidaten.
Sicherlich werden hoffentlich wieder alte Ideen aufgegriffen und gut in Szene gesetzt. Aber die freie Handhabe von Ideen, wie es bei den alten Meisterwerken einst war, wird es so nicht mehr geben können. Vielmehr wird hier der Name als Garant für Qualität eingesetzt, wie es schon an anderen Stellen immer wieder gemacht wird.
Warten wir es ab. Mir würde es schon ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern, das alte Logo nochmal beim Start eines Spieles zu sehen. Dieses Logo war in den 90ern wirklich immer zeifellos das Gefühl, gerade etwas großartiges gestartet zu haben.