Glücklicher Kilian - Kölns besondere Statistik ohne Modeste - kicker
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Glücklicher Kilian - Kölns besondere Statistik ohne Modeste

Baumgarts Meinung zur Roten Karte

Glücklicher Kilian - Kölns besondere Statistik ohne Modeste

Gebürtiger Dortmunder mit großen Glücksgefühlen: FC-Abwehrspieler Luca Kilian.

Gebürtiger Dortmunder mit großen Glücksgefühlen: FC-Abwehrspieler Luca Kilian. IMAGO/Moritz Müller

Das Geschehen um Anthony Modeste hatte ab Sonntagmorgen eine seltsame Stimmung über Fußball-Köln gelegt. Der Abgang des Stürmers war dabei nicht das eigentliche Problem, allein die Tatsache, dass der Wechsel nach Dortmund ausgerechnet am Spieltag - eine halbe Stunde vor Beginn des Trainings - die Runde machte, regte Steffen Baumgart tierisch auf.

Verständlich, der Trainer wusste nicht, wie sich der Verkauf des besten Torschützen auf den Rest des Teams auswirken würde. Nach der Partie wusste Baumgart mehr. Seine Mannschaft hatte sich - sieht man von der ersten Viertelstunde ab - im Griff und siegte dank einiger Glücksmomente, aber dennoch verdient mit 3:1.

Skhiri, Herz und Lunge des Kölner Spiels

Das personifizierte Glück strahlte Luca Kilian aus. Der Innenverteidiger - im Pokal in der vergangenen Woche noch auf der Bank - erzielte die Führung, dies ausgerechnet gegen Schalke, was einem gebürtigen Dortmunder natürlich doppelt gefällt: "Es hat mich mega gefreut", strahlte Kilian, "es war ein besonderes Tor für mich. Wenn ich es mir hätte ausmalen können, hätte ich es genauso gemalt."

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Sein Tor brach den Bann an diesem wunderschönen Sommerabend, es war der Moment, an dem der FC Schalke endgültig in Einzelteile zerbrach, zu demoralisierend gestaltete sich das Geschehen für den Aufsteiger mit einem aberkannten Tor und der Roten Karte für Dominick Drexler. Die Reduzierung des Gegners nutzten die Kölner zu einem klugen Geduldsspiel, wie am Schnürchen liefen die Kombinationen zeitweise, die Breite wurde mit Verlagerungen ebenso gesucht wie die Tiefe mit Steilpässen, Ausgangspunkt der Aktionen war meist Ellyes Skhiri, an diesem Tag Herz und Lunge des Kölner Spiels, Balleroberer und Ballverteiler.

Der Trainer zeigte sich zufrieden, sprach aber auch von "einem Spiel mit mehreren Geschichten". Eine davon war das wegen einer umstrittenen Abseitsstellung aberkannte Tor von Salazar, die andere der Platzverweis für Drexler. Baumgart: "Bei der Roten Karte finde ich es schwierig, dass eingegriffen wurde. Beide Spieler klatschen sich sofort ab, weil zu erkennen war, dass nichts passiert ist." Nach Überprüfung durch den VAR gab es zum Entsetzen der Schalker Rot: "Dadurch geht das Spiel natürlich in eine Richtung", bekannte Baumgart, der allerdings auch ohne Widerspruch sagen durfte: "Über 90 Minuten sehe ich uns als verdienter Sieger. Wir dürfen aber nicht die Augen davor verschließen, dass es zwei glückliche Situationen für uns gab."

Eine besondere Torschuss-Statistik des Kollektivs

Was ihn besonders gefreut haben dürfte, war die Tatsache, dass sich sein Team trotz der Umstände als homogene Einheit präsentierte. "Er hat das Kollektiv angesprochen und das Kollektiv hat heute wieder überzeugt", so ein stolzer Jan Thielmann, der gemeinsam mit Debütant Florian Dietz den Sturm bildete und wie der Kollege seine Sache sehr ordentlich machte. Nach der Pause vor allen Dingen auch gegen den Ball, als die Kölner durch aggressives Gegenpressing nach Ballverlusten ein Durchbrechen der Schalker verhinderten.

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kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
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Am Ende standen nach 90 Minuten 30 Torschüsse für den FC, in der vergangenen Spielzeit gab es kein einziges Spiel mit mehr Abschlüssen. Als hätte eine Mannschaft zeigen wollen, dass es eben auch ohne den Mann da vorne in der Mitte geht.

Frank Lußem

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