Großbritannien, England, Vereinigtes Königreich: Wo ist der Unterschied?

Großbritannien, England und Vereinigtes Königreich: Wo liegt der Unterschied?

Großbritannien, England, Vereinigtes Königreich: Wo liegt der Unterschied?

Großbritannien und England werden häufig synonym verwendet, wobei die meisten Menschen den südöstlichen Teil der britischen Insel meinen. Großbritannien ist die geografische Bezeichnung für die Hauptinsel.

Jetzt scheint es kompliziert zu werden, denn Nordirland ist nicht Teil von Großbritannien, jedoch Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Irland.

Großbritannien, England, Vereinigtes Königreich: Wo liegt der Unterschied?

Großbritannien, England, Vereinigtes Königreich: Wo liegt der Unterschied?

Einfach gesagt:

Vereinigung der Kronen Englands und Schottlands

England ist der größte und bevölkerungsreichste Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und reicht bis zum River Tweed im Norden. Dieser bildet die Grenze zu Schottland.

Schottland und England waren ursprünglich zwei eigenständige Länder mit zwei unterschiedlichen Königen. Erst seit 1603 werden diese beiden Länder unter einem König in Personalunion regiert. Rechtlich gesehen ist England kein eigenes Land, sondern lediglich eine von vier zum Königreich gehörenden Nationen.

Die weiteren Nationen sind Wales, Schottland und Nordirland. England und Wales bilden eine rechtliche Einheit, obwohl dem Landesteil Wales in den letzten Jahren mehr Autonomie zugestanden wurde. Dieser ist jedoch nicht separat im Union Jack vertreten.

Aufnahme von Irland in das Königreich

Irland wurde 1800 formal in das Vereinigte Königreich aufgenommen. Damit wurden die Kronen Großbritannien und Irlands vereint und der König von England und Schottland auch zum König von Irland. Das Vereinigte Königreich Großbritannien wurde nun zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland.

Die Republik Irland schied 1922 aus diesem Staatenbund aus. Dieses Gebiet erstreckt sich auf Südirland. Infolge dieses Austritts kam es zu schweren Spannungen und bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem katholisch geprägten Südirland und dem protestantischen Nordirland, das loyal zur britischen Krone blieb. Diese schweren Auseinandersetzungen konnten erst Mitte der 1990er-Jahre offiziell beigelegt werden.

Eine politische Einheit

Politisch gesehen bilden die vier Nationen England, Wales, Schottland und Nordirland eine Einheit. Eine weitere Gemeinsamkeit ist das Staatsoberhaupt, die britische Monarchin Queen Elisabeth II. Das Regierungssystem ist eine parlamentarische Monarchie, also eine von der Queen als Staatsoberhaupt repräsentierten Demokratie.

Der Königin kommen jedoch lediglich repräsentative Aufgaben zu. Die wichtigste dieser Aufgaben ist die jährliche Eröffnung des Parlaments. Es ist gelebte Tradition, dass sich Queen Elisabeth nicht in das tägliche Politikgeschehen einmischt und keine Stellungnahmen zu den einzelnen Angelegenheiten bezieht.

Diese Tradition gilt auch für ihre Nachfolger, Sohn Charles und Enkel William, wenn diese eines Tages den Thron besteigen. Regierungschef ist der Premierminister (derzeit Boris Johnson).

Wohlstandsunterschiede

Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland ist geprägt von deutlichen Wohlstandsunterschieden. Während der ehemals stark industriell geprägte Norden Englands einem starken Strukturwandel ausgesetzt ist, verzeichnet die Hauptstadtregion Greater London große finanzielle und wirtschaftliche Ressourcen sowie ein vergleichsweise hohes BIP pro Kopf.

Wales liegt wie Nordirland gleichfalls unter dem Landesdurchschnitt. Da Schottland recht dünn besiedelt ist und sich hier das wirtschaftliche Leben überwiegend auf einige größere Städte wie Edinburgh und Glasgow konzentriert, gibt es in diesem Teil des Vereinigten Königsreichs nur wenig regionale Wohlstandsunterschiede. Mit den wohlhabenden Regionen Englands können die schottischen Metropolen jedoch auch nicht mithalten.

Wie wirkt sich der Brexit aus?

Bis zum Vollzug des Bexits bleibt das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland Mitglied in der Europäischen Union. Mit diesem Austritt drohen die alten Konflikte zwischen Nordirland und der Republik Irland wieder aufzubrechen, denn das größte Problem ist, wie die Grenze zwischen diesen beiden Nationen zu behandeln ist.

Brexit Auswirkungen

Wie wirkt sich der Brexit aus?

Während Nordirland gemeinsam mit Großbritannien aus der Europäischen Union austritt, bleibt die Republik Südirland weiterhin Mitglied. Eine physische Grenze mitten durch das Land wird als Backstop bezeichnet, denn zu klären bleibt, wie diese beiden nach dem Brexit unterschiedlichen Länder zolltechnisch zu behandeln sind, obwohl sie sich auf ein und derselben Insel befinden. Experten wie die Einwohner Irlands befürchten das erneute Aufbrechen der alten Konflikte.

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