Am Georgentag, dem 23. April, feierten traditionsgemäß alle Namensvetter des Heiligen Georg in der Basilika Vierzehnheiligen gemeinsam einen Gottesdienst. Dieser wurde heuer von Pater Werner Reischmann in Konzelebration mit Pfarrer Reinhard Georg Stauch aus Bayreuth gehalten.

Seit Jahrzehnten treffen sich die Georgen und Georginen, von denen einige von weit her anreisen, unter der Organisation des Georgen-Komitees, um die Messe zu feiern und anschließend einige Stunden miteinander zu verbringen.

Pater Werner verwies auf die ganz oben auf dem Baldachin des Gnadenaltars sitzende Figur des Heiligen Georg, der einer der 14 Nothelfer ist. Die Figur hat eine Lanze in der Hand, zu ihren Füßen ist ein Drachen zu sehen. Der Name Georg sei in allen Sprachen Europas zu finden, sagte der Geistliche. In Deutschland gebe es verschiedene Varianten wie Schorsch, Görch, Jörg oder Jürgen. Als Soldat habe Georg der Überlieferung zufolge im kaiserlichen Heer unter Diokletian gekämpft. Von Ägypten und Äthiopien über Syrien habe sich sehr rasch die Verehrung des Heiligen Georg über den ganzen vorderen Orient verbreitet. Bereits im 6. Jahrhundert sei St. Georg bei uns im Abendland in vielen Kirchen verehrt worden. Kaiser Heinrich II. ließ den Ostchor des Bamberger Doms dem Heiligen Georg weihen.

Zu den ältesten Vorstellungen der Menschheit zähle der Drachenkampf, so der Geistliche weiter. Das Bild des Kriegers und Ritters zu Pferd, der den Drachen besiegte, habe sich besonders durch die Kreuzfahrer verbreitet. Georg werde als vielfacher Schutzpatron angesehen. Er gelte als Patron der Ritter, Pfadfinder, Bauern, Sattler und Schmiede, aber auch mehrerer Länder – Georgien sei sogar nach ihm benannt. Er werde als Nothelfer in Kriegsgefahr angerufen. Bei berühmten Malern, wie Raffael , Holbein, Dürer, Lucas Cranach, Grünewald und Rubens habe die Strahlkraft der Lebensgeschichte Georgs ihren Niederschlag in ihrem künstlerischen Werk gefunden. Der Pater nahm auch Bezug auf die Georgiritte, auf die jahrhundertealte Tradition der Pferdewallfahrten zu Ehren des Heiligen.          Alfred Thieret