FC Bayern in der Champions League: Nach dem Sieg gegen Barcelona macht Leon Goretzka seinem Ärger Luft - WELT
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Nach dem Sieg gegen Barcelona verschafft Leon Goretzka seinem Ärger Luft

Starke Leistung, deutliche Worte: Leon Goretzka (links, mit Thomas Müller) nutzte das Spiel gegen Barcelona Starke Leistung, deutliche Worte: Leon Goretzka (links, mit Thomas Müller) nutzte das Spiel gegen Barcelona
Starke Leistung, deutliche Worte: Leon Goretzka (links, mit Thomas Müller) nutzte das Spiel gegen Barcelona
Quelle: dpa/Sven Hoppe
Der FC Bayern hat das Duell gegen seinen langjährigen Stürmer gewonnen. Die Münchner bezwangen den FC Barcelona am 2. Spieltag der Champions League. Robert Lewandowski ließ zahlreiche Chancen aus. Beim deutschen Meister machte sich dagegen eine Einwechslung bezahlt.

Der FC Bayern hat am zweiten Spieltag der Champions League den zweiten Sieg eingefahren. Die Münchner gewannen das mit Spannung erwartete Duell gegen den FC Barcelona mit 2:0 (0:0).

Die Münchner verdienten sich den Erfolg durch eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause. Bis dahin hatte der Deutsche Meister in einigen Situationen Glück, dass die Gäste um den langjährigen Bayern-Stürmer Robert Lewandowski ihre Torchancen nicht nutzten.

Der bärenstarke Verteidiger Lucas Hernández per Kopf (50. Minute) und der wie schon beim 2:0 gegen Inter Mailand treffsichere Leroy Sané (54.) versetzten die 75.000 Zuschauer in der Allianz Arena in einem hochintensiven Königsklassen-Spiel in Feierlaune – und ließen Thomas Müller einen glücklichen 33. Geburtstag erleben.

Sehenswerter Treffer: Leroy Sane erzielte das zweite Münchner Tor
Sehenswerter Treffer: Leroy Sane erzielte das zweite Münchner Tor
Quelle: AFP/CHRISTOF STACHE

In der ersten Hälfte hatte Lewandowski seinen Ex-Club verschont, als der Weltfußballer wiederholt aussichtsreich vor Bayern-Kapitän Manuel Neuer aufgetaucht war. Ein Grundstein für Bayerns Heimsieg war der zweikampfstarke Auftritt von Hernández und Dayot Upamecano im Abwehrzentrum. Das Duo war Sieger in der Lewandowski-Bekämpfung. Und im Spiel nach vorn erwies sich die Einwechslung Leon Goretzkas für Marcel Sabitzer als gewinnbringend.

„Ich versuche natürlich immer mein Spiel zu finden. Grundsätzlich fällt es mir natürlich von Beginn an leichter, um den Rhythmus vom Spiel zu finden. Aber es ist mir ganz gut gelungen“, so Goretzka, der sich auch noch zu der Rotation und den Kampf um die Stammplätze äußerte.

„Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nichts dazu zu sagen. Aber ich kann nicht anders. Ich finde, ehrlich gesagt, das war unter der Woche nicht in Ordnung. Da wurde ein Satz von mir völlig deplatziert irgendwie benutzt“, sagte Goretzka und stellte klar: „Ich habe weder mit dem Trainer ein Problem, noch mit dem Fakt, dass ich heute nicht angefangen habe. Ich war sechs Wochen raus, habe dann 90 Minuten gespielt. Dass ich dann zwei Tage später nicht anfange, ist völlig normal. Das wurde mir gut erklärt. Diese ganzen Probleme in der Kabine – das ist derart konstruiert, dass mich das echt geärgert hat. Wir verstehen uns alle super in der Mannschaft.

Nach zwei Siegen in zwei Königsklassen-Spielen könnte das Ensemble von Trainer Julian Nagelsmann in den kommenden Spielen gegen Viktoria Pilsen den Einzug in das Achtelfinale frühzeitig perfekt machen.

Lewandowski vergibt seine Chancen

Alle Augen waren auf Lewandowski gerichtet – und der Pole wurde trotz des Wechseltheaters im Sommer an alter Wirkungsstätte freundlich empfangen. Von den Rängen gab es vor dem Spiel viel Beifall, demonstrativ applaudierte der Pole zurück. „Man sollte immer ehemalige Mitarbeiter, egal in welcher Position und in welcher tragenden Rolle, sympathisch empfangen“, sagte Bayern-Coach Julian Nagelsmann. Entsprechend klatschte Lewandowski vor dem Spiel jeden seiner Ex-Kollegen ab.

Dass der Weltfußballer aber nicht nur zum Händeschütteln in die Allianz Arena gekommen war, machte er schnell deutlich. Der Torjäger ist schon nach wenigen Wochen Dreh- und Angelpunkt bei den wiedererstarkten Katalanen, die in den letzten drei Duellen mit den Münchnern noch mit insgesamt 2:14 Toren auseinandergenommen worden waren.

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Doch mit Lewandowski ist offenbar das Selbstbewusstsein zurück. Und der Torjäger leitete die erste große Chance selbst ein, Manuel Neuer verhinderte mit einer starken Fußabwehr gegen Pedri den frühen Rückstand (9.). Danach war es Lewandowski selbst, der – ganz untypisch – eine Riesenchance aus sechs Metern vergab (18.) und kurz darauf mit einem Kopfball an Neuer scheiterte (21.). Kurz vor der Pause klärte zudem der für den angeknockten Weltmeister Benjamin Pavard eingewechselte Noussair Mazraoui in höchster Not bei einem Schuss des Polen (42.). Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Münchner aber ihren alten Torgaranten (344 Treffer in 375 Spielen) immer besser in den Griff.

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Und die Bayern-Offensive? Die Nagelsmann-Elf tat sich mit dem extrem hohen Pressing der Spanier sichtlich schwer. Nur selten kamen Müller und Co. in den ersten 45 Minuten auf Touren. Auch Superstar Sadio Mané, der als Ersatz für Lewandowski aus Liverpool gekommen war, blieb – dieses Mal auf dem Flügel – recht blass. Entsprechend wurde der Senegalese in der zweiten Halbzeit durch Serge Gnabry ersetzt.

Bis zur 30. Minute dauerte es, ehe Sabitzer mit einem Distanzschuss erstmals für Gefahr sorgte. Der Schuss ging aber knapp neben das Tor des deutschen Keepers Marc-André ter Stegen.

Barca war in dieser Phase dem Tor deutlich näher als die Bayern. Erst recht, wenn der niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie bei einem Tackling von Alphonso Davies gegen den Ex-Dortmunder Ousmane Dembelé auf Elfmeter entschieden hätte. Den Ball hatte der Kanadier jedenfalls nicht getroffen.

Nachdem die Münchner Sekunden nach Wiederanpfiff eine Schrecksekunde beim Schuss von Raphina zu überstehen hatten, war es Leon Goretzka, der ter Stegen aus der Distanz zur ersten Parade zwang. Sekunden später war es auch schon passiert. Nach Ecke von Joshua Kimmich traf Hernandez per Kopf. „Wir sind nicht ungeduldig geworden, und manchmal braucht man auch einen Standard, um den Bann zu brechen“, sagte Jamal Musiala, der zum „Man of the match“ gekürt wurde.

Plötzlich waren die Bayern obenauf. Nur vier Minuten später legte Sané nach, als er von Jamal Musiala in Szene gesetzt wurde und anschließend auch ter Stegen verlud. Schon im ersten Gruppenspiel gegen Inter war der wechselhafte Stürmer der Matchwinner. Es war die Münchner Kaltschnäuzigkeit, die den Unterschied machte. Bezeichnend dafür war die Riesenchance von Pedri, der den Ball völlig freistehend an den Pfosten setzte (63.).

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