Schon wieder Brandanschläge in Leipzig
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Behörden ermitteln: Schon wieder Brandanschläge in Leipzig

Behörden ermitteln: Schon wieder Brandanschläge in Leipzig

Behörden ermitteln: Schon wieder Brandanschläge in Leipzig

Ein Auto brennt in Leipzig (Archivbild): Besonders der Stadtteil Connewitz ist ein Hotspot von Linksextremismus
Ein Auto brennt in Leipzig (Archivbild): Besonders der Stadtteil Connewitz ist ein Hotspot von Linksextremismus
Ein Auto brennt in Leipzig (Archivbild): Besonders der Stadtteil Connewitz ist ein Hotspot von Linksextremismus Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas
Behörden ermitteln
 

Schon wieder Brandanschläge in Leipzig

Schon wieder kommt es zu Brandanschlägen in Leipzig. Ziel der Attacken sind innerhalb von fünf Tagen gleich zwei Firmen: Der Immobilienkonzern Vonovia sowie das Bauunternehmen Hentschke. Die sächsische Stadt ist ein Hotspot linksextremer Gewalt.
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Wieder feige Brandanschläge in Leipzig. Wieder stehen Bagger, Kleinbusse und Autos in Flammen. Zwei Unternehmen sind innerhalb von fünf Tagen Opfer vermutlich linksextremistischer Brandstifter geworden. Das Landeskriminalamt (LKA) ermittelt. „Unsere Kollegen vor Ort sind geschockt“, sagt Matthias Wulff, Pressesprecher von Vonovia, der JUNGEN FREIHEIT. „Zum Glück ist niemand verletzt worden. Wir unterstützen natürlich die Arbeit der Polizei.“ Vonovia ist ein deutscher Immobilienkonzern mit dem Motto: „Wir geben Menschen ein Zuhause“. Das Unternehmen verfügt über rund 550.000 Wohnungen an 400 Standorten in Deutschland, Schweden und Österreich.

Was ist geschehen? Angaben des LKA zufolge kam es heute Morgen zwischen 3 und 4 Uhr auf dem Gelände des Immobilienunternehmens in der Geithainer Straße in Leipzig zum Brand von etwa zehn Fahrzeugen der Firma. Es sei nicht der erste Anschlag gegen das Unternehmen, so die Polizei. „In diesem Kontext kann eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden“, sagt ein Sprecher des LKA gegenüber der JF. Deshalb habe das PTAZ, das Polizeiliche Extremismus- und Terrorismus- Abwehrzentrum im Landeskriminalamt Sachsen, die Ermittlungen übernommen.

Schon am vergangenen Freitag gegen 1.45 Uhr schlichen Unbekannte auf eine Baustelle in der Karl-Härtling-Straße 8. Sie setzten zwei Bagger in Brand. Gesamtschaden: Fast 400.000 Euro, so die Ermittler. Das betroffene Unternehmen ist in diesem Fall Hentschke Bau aus Bautzen. Die Firma baut in der besagten Straße eine Eisenbahnüberführung. Es ist der siebte Brandanschlag auf die Hentschke, hinzu kommen dutzende Sabotageakte, Sachbeschädigungen und Übergriffe auf Mitarbeiter, heißt es in einer Pressemitteilung.

Bauunternehmer Hentschke fordert härteres Vorgehen

Die JF berichtete erst vor einigen Wochen über die Situation des Bauunternehmens in Bautzen. „Wir bauen hier im Verbund mit anderen Unternehmen zivile Infrastruktur für die Menschen unseres Landes“, so die Firmenleitung. „Dieser Brandanschlag ist, wie viele weitere vorher, ein Anschlag auf die Gesellschaft insgesamt. Wir fordern mehr Unterstützung durch die Politik und die Sicherheitsbehörden.“

Und Hentschke spart nicht mit Kritik. Daß die Gewalt noch immer grassiere, sei das Ergebnis jahrelangen Wegschauens von Politik und weiten Teilen der Gesellschaft. „Der Begriff ‘Aktivismus’ darf nicht länger verharmlost werden“, so das Unternehmen. „Was wir und andere erleben, ist längst eine Form von Terror gegen Unternehmen, deren Beschäftigte und die arbeitende Mitte. Es werden rücksichtslos Menschenleben und wirtschaftliche Existenzen bedroht. Was wir auf deutschen Autobahnen, in Museen und eben auch auf unseren Baustellen erleben, ist kein legitimer Protest mehr. Es darf keinerlei Toleranz gegenüber den Attentätern und gewaltbereiten Gruppen geben, die der Politik allesamt bekannt sind.“

Seit Jahren werde ermittelt, aber Erfolge blieben aus. Selbst Morddrohungen würden nicht geahndet. „Stattdessen bekommen die Aktivisten noch Beifall aus Teilen der Spitzenpolitik.“ Die Unternehmen insgesamt hätten es satt, Freiwild für selbsternannte Aktivisten, politische Fehlentscheidungen und falsche Toleranz gegenüber gewaltbereiten Akteuren zu sein. „Wir erwarten jetzt ein hartes Durchgreifen der öffentlichen und zivilen Institutionen und werden dies auch im Verbund mit anderen betroffenen Unternehmen einfordern.“

Leipzig ist Hotspot der linksextremistischen Szene

Verletzt wurde bei dem Brandschlag am vergangenen Freitag zum Glück niemand. Doch auch bei diesem Vorfall kann eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden und auch hier ermittelt das PTAZ. Die Polizei sucht Zeugen, die in der Tatnacht gegen 01:45 Uhr, und in den Nächten vor der Tat im weiteren Bereich um den Brandort verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge gesehen oder sonstige relevante Feststellungen getätigt haben. „Auch Wahrnehmungen im Internet oder in den sozialen Medien, insbesondere auch im Nachgang der Tat, können die Ermittlungen unterstützen.“

Leipzig ist ein Hotspot der linksextremistischen Szene. Im Stadtteil Connewitz eskalieren regelmäßig Demonstrationen. Polizisten werden angegriffen, teils verletzt. In Connewitz wohnte auch Lina E. Die mutmaßliche Linksextremistin steht zur Zeit in Dresden vor Gericht. Die Bundesanwaltschaft hat die Studentin und drei Männer aus Leipzig und Berlin wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Die Antifa-Bande soll von 2018 bis 2020 Angehörige der rechten Szene in Leipzig, Wurzen und Eisenach überfallen und zusammengeschlagen haben. Opfer der Schlägertruppe wurden allerdings auch völlig ahnungslose Handwerker auf der Straße. Die Frau sitzt in Haft, die angeklagten Männer sind auf freiem Fuß. Bislang schweigen alle.

Ein Auto brennt in Leipzig (Archivbild): Besonders der Stadtteil Connewitz ist ein Hotspot von Linksextremismus Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas
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