Leif in Concert Vol.2 - 2019

oder

Leif in Concert Vol.2 (2019)

Die Geschichte eines Abends: deutsche Tragikom�die �ber eine Kellerkneipe, deren engagierte Thekenkraft und die Stammg�ste.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.3 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 d�rfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste m�gliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Nach Monaten im Ausland ist Barfrau Lene (Luise Heyer) zur�ck an ihrem Arbeitsplatz, einer kleinen, aber feinen Musikkneipe irgendwo in Deutschland. Ihr Chef Klaus (Klaus Manchen) w�nscht sich Lene als seine Nachfolgerin. Doch die R�ckkehrerin, die die B�hne des urigen Kelleretablissements tags�ber ohne das Wissen ihres Chefs den verschiedensten K�nstlerinnen und K�nstlern zum Proben zur Verf�gung stellt, hadert mit ihrer Zukunft. Um eine Entscheidung zu treffen, fehlt Lene ein klarer Kopf. Denn jetzt steht erst einmal das von ihr f�r den Abend geplante Konzert des d�nischen Musikers Leif alias Poorboy an.

Bis zum Konzert hat Lene alle H�nde voll zu tun. Erst schl�gt sie sich mit dem versehentlich am Vorabend in der Kneipe eingeschlossenen Stammgast Claude (Jef Bayonne) herum, dann mit dem Weinvertreter Robert (Godehard Giese), dem Bierlieferanten Micha (Volker Hauptvogel) und der Zigarettenfrau Kathrin (Monika Wojtyllo). Anschlie�end gehen ihr ihr Kollege Kilian (Michael Klammer) und die T�rsteher Jari (Gerdy Zint) und Ali (Volkan T�reli) auf die Nerven. Zu guter Letzt geht auch noch die Toilette kaputt. Derweil bahnt sich das wahre Problem erst noch an.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse5 / 5

Wie das Kino ist auch die Kneipe ein soziales Sammelbecken. Hier sitzen Bauarbeiter und Banker nebeneinander am Tresen und kommen bei einem Bier ins Gespr�ch. Kein Wunder also, dass das Kino sich so gern in dunklen Spelunken und verrauchten Bars herumtreibt und immer wieder bedeutende Handlungsstr�nge oder ganze Filme dort spielen l�sst. Mal geht es um Existenzielles, h�ufig nur um existenzialistisch anmutende Thekenphilosophie. In Christian Klandts drittem Kinofilm geht es um beides und um so vieles mehr. Es geht um Freundschaft und Liebe, um Musik, Literatur und Tanz, um Sprache und um gute, mal geniale, mal banale, meist genial-banale Gespr�che, kurz: um die kleinen Nebens�chlichkeiten des Lebens, die das Leben erst lebenswert machen.

Auch die Handlung ist dabei im Grunde nebens�chlich, auch wenn Klandts Drehbuch all die episodisch erz�hlten Einzelteile am Ende ausgesprochen geschickt zusammenf�gt. Was seinen Film so sehenswert macht und alsbald zu einem Kultfilm machen d�rfte, sind die sagenhafte Atmosph�re und die unb�ndige, oftmals absurde Kreativit�t, die in jeder einzelnen Szene steckt. Das f�ngt bereits beim Titel an, der durch seinen Zusatz "Vol. 2" auf einen ersten Teil verweist, den es (noch) gar nicht gibt, und setzt sich im Handlungsort fort. Wenn Hauptdarstellerin Luise Heyer auf ihrem Weg zur Arbeit an den Wahrzeichen diverser St�dte vorbeiradelt, nimmt der Schnitt vorweg, was kurz darauf auf der Leinwand zu lesen ist: Dieser Film spielt "irgendwo in Deutschland".

Es ist diese Austauschbarkeit, die nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden darf, sondern f�r eine Allgemeing�ltigkeit steht, an die das Publikum problemlos andocken kann. Klandts Kellerkneipe f�hlt sich schlicht und einfach echt an. Dasselbe gilt f�rs Personal und die Stammg�ste, f�r die der Regisseur jede Menge bekannte Bekannte – vom inzwischen verstorbenen Tilo Pr�ckner �ber Bela B. und Mark Benecke bis zu den Kolleg*innen Tom Lass, David Wnendt und Maryam Zaree – vor der Kamera versammeln konnte. Die illustre Runde ist sich nicht zu schade, sich in herrlich absurden Situationen selbst auf die Schippe zu nehmen.

Das Sch�ne daran ist, dass dieser Film seine kreativen Einf�lle nicht erkl�rt und sie dadurch nicht ihrer Kreativit�t beraubt. Warum die von Heyer gespielte Barfrau Lene unz�hlige Sprachen spricht, bleibt ebenso ein ungel�stes R�tsel wie der wunderbare Einfall, dass die Glocke an der T�r nicht klingelt, wenn der Chef die Kneipe betritt. Gepaart mit tollen musikalischen, slam-poetischen und t�nzerischen Einlagen verstr�mt diese Liebeserkl�rung an das Kneipenleben eine zigarettenrauchgeschw�ngerte und bierselige Stimmung aus Heimeligkeit und Kuriosit�t. Klandt erz�hlt von einem Kneipenabend, wie man ihn erleben m�chte.

Dabei ist sein Film keineswegs perfekt. Nicht jede Episode sitzt; vieles ist banal, manches pure Bl�delei. Aber gerade die Kombination all dessen funktioniert ausgezeichnet, bildet sie in ihrer Gesamtheit doch genau das ab, was das Kneipenleben ausmacht. Jeder, der eine Stammkneipe hat, wird diesen Film lieben. Und Menschen, die Kneipen meiden, k�nnten nach dem Kinobesuch auf den Geschmack kommen.

Fazit: Ein Film wie ein Kneipenbesuch: bier- und redselig, verraucht und herzerw�rmend, voll guter Musik, skurriler Gestalten und kurioser Episoden. Christian Klandt ist die Geschichte eines perfekten Abends gegl�ckt. Auch wenn nicht alle Episoden daraus gelungen sind, f�gen sie sich am Ende zu einem atmosph�risch dichten Ganzen zusammen, das sich schlicht und einfach echt anf�hlt.




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Besetzung & Crew von "Leif in Concert Vol.2"

Land: Deutschland
Jahr: 2019
Genre: Drama
L�nge: 101 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 16.07.2020
Regie: Christian Klandt
Darsteller: Bela B. Felsenheimer, Jule B�we, Godehard Giese, Luise Heyer, Michael Klammer
Verleih: missingFilms

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