Lebenszeichen – Proof of Life
In Südamerika wird ein US-Ingenieur verschleppt. Entführungsthriller mit Russell Crowe und Meg Ryan.
Originaltitel
Proof of Life
Regie
Dauer
135 Min.
Kinostart
22.03.2001
Genre
FSK
12
Produktionsland
Cast & Crew
Alice Bowman
Terry Thorne
Peter Bowman
Dino
Janis Goodman
Eric Kessler
Wyatt
Stanley Anderson
Jerry
Redaktionskritik
Russell Crowe pokert um eine Geisel und das Herz von Meg Ryan
Es sind die Augen. Melancholisch, die harte Schale mit einem Wimpernschlag zerbrechend. Russell Crowe hat diesen steinerweichenden Blick, der bei "Gladiator" Kinosäle flutete. In "Lebenszeichen – Proof of Life" guckt er wieder so aus der Wäsche. Zum Glück. Sonst hätte das perfekt inszenierte, aber seltsam unterkühlte Drama allzu wenig Seele.
Dabei ist der Plot, den Regisseur Taylor Hackford ("Dolores") und Autor Tony Gilroy einem Artikel über das "Kidnap and Ransom"-Business entnahmen, emotionsgeladen genug, die Akteure (u. a. David Caruso, Gottfried John) handverlesen.<p>
Ingenieur Peter Bowman (David Morse) wird im Andenstaat Tecala entführt. Für die Guerilla ein lukratives Spiel. Verzweifelt wendet sich Gattin Alice (Meg Ryan) an Profi-Verhandlungsführer Terry Thorne (Crowe). Und der pokert mit – um Peters Leben und um Alices Herz. Als er im grandios choreografierten Showdown alles auf eine Karte setzt, russellt es kräftig im Karton.
Auch eine Tragödie: der Dreh in Ecuador. Ein Crew-Mitglied starb, 20 erkrankten schwer – Stoff für ein weiteres Drama. Woran hapert’s also? Hackford, Experte für knisternde Paarungen à la "Gegen jede Chance", sorgt hier für wenig Funkenflug und zwischenmenschliche Dramatik – vor der Kamera. Was Ryan und Crowe dahinter trieben, beherrschte die Klatschspalten.
So ist die ergreifendste Einstellung leider auch die letzte: Ewigkeiten klebt das Objektiv an Terrys Gesicht, der gequälte Ausdruck des Tough Guy, der in Wahrheit ein sensibles Seelchen ist, brennt sich ins Hirn. So intensiv, dass der Rest dahinter verblasst.
<p><i>Angela Zierow</i>
<p><b>Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie "Bodyguard" und "Casablanca" mochten.</b>
Community-Kritiken zu Lebenszeichen – Proof of Life