"Ich würde lieber Jordan verteidigen": Larry Bird wird 65 - kicker
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"Ich würde lieber Jordan verteidigen": Larry Bird wird 65

Bostons Basketball-Ikone wird dreimal Meister und dreimal MVP

"Ich würde lieber Michael Jordan verteidigen": Larry Bird wird 65

Er war gedanklich immer einen Schritt voraus: Larry Bird.

Er war gedanklich immer einen Schritt voraus: Larry Bird. Getty Images

Als Larry Bird am 7. Dezember 1956 in West Baden Springs/Indiana geboren wird, weiß noch niemand, wer da genau das Licht der Welt erblickt. Der Trash-Talker, der Scharfschütze, der ewige Gegenspieler von Magic Johnson: So bringt es Bird später zu Weltruhm. Für die NBA, die in den 70er-Jahren um ihre Akzeptanz ringt, bedeutet der Aufstieg von "The Bird" auch die Rettung des eigenen Produkts.

Es kündigt sich bereits im College an. 1979 stehen sich Bird (Indiana State) und Johnson (Michigan State) im Finale um die Uni-Meisterschaft gegenüber - Michigan siegt, aber jeder erkennt, was demnächst in der NBA zu erwarten ist. Passenderweise wird Bird von den Boston Celtics gedraftet, und Johnson geht zu den Los Angeles Lakers. Perfekte Voraussetzungen für glorreiche Jahre. Die Rivalität der beiden bestimmt die 80er.

"Er spielte Basketball wie Schach"

Über Bird äußert sich Johnson stets in Ehrfurcht. "Er war ein Basketball-Genie", sagt er: "Er war dir immer einen Schritt voraus, den einen Gedanken schneller. Er spielte Basketball wie Schach." Die Duelle mit ihm streicht sich Johnson immer im Kalender an - für ihn gibt es nur Bird. Zwischen 1984 und 1987 kämpfen beide in drei von vier NBA-Finals um den Titel. Einmal siegt Bird (1984), zweimal Johnson (1985, 1987).

Magic Johnson ordnet seine Duelle mit Bird noch vor den Aufeinandertreffen mit dem besten aller Basketballer ein. "Ich würde lieber Michael Jordan verteidigen als Larry Bird, weil man gegen ihn zum Denker werden musste", sagt er: "Larry war nicht schnell, konnte kaum springen, aber er konnte dir schlaflose Nächte bereiten." Natürlich wegen seiner gottgegebenen Qualitäten am Ball, aber auch weil er in den Kopf des Gegners gelangen konnte.

"Nach jedem getroffenen Wurf sah er mir in die Augen"

Sogar wenn jener gar nicht auf dem Parkett stand. Einmal konnte Johnson verletzt nicht zum großen Showdown antreten, Bird machte sich darüber lustig. "Vor dem Spiel kam er zu mir und sagte: 'Es tut mir leid, dass du heute nicht spielen kannst. Aber weißt du was? Da du schon hier bist, werde ich dir eine Show bieten. Lehn dich zurück und schau zu", erzählt Johnson: "Nach jedem getroffenen Wurf sah er mir in die Augen."

Nach drei MVP-Auszeichnungen und drei Meisterschaften mit den Celtics (1981, 1984, 1986) folgt bei Olympia in Barcelona das letzte Hurra. Das Dream Team. Natürlich mit Jordan, aber eben auch mit Dauerrivale Johnson. Die wohl legendärste Basketball-Mannschaft der Geschichte ist allen anderen lächerlich überlegen und holt völlig ungefährdet die Goldmedaille. Danach ist für Bird Schluss. Im Alter von 35 Jahren beendet er im August 1992 seine Karriere.

sid/kon

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