Kopfgeld – Einer wird bezahlen (USA 1996) : KRITIK : artechock

Kopfgeld – Einer wird bezahlen

Ransom

USA 1996121 min. � FSK: ab 16
Regie: Ron Howard
Drehbuch: ,
Kamera: Piotr Sobocinski
Darsteller: Mel Gibson, Rene Russo, Gary Sinise u.a.

Der Sohn reicher Eltern wird gekid�nappt, die Eltern suchen Hilfe beim FBI, die Jagd nach den T�tern beginnt. Da droht nat�rlich Konfek�tion, zumal die T�ter geradezu klassisch gestaltet sind: Das Superhirn, das Gangs�ter�lieb�chen, der Alko�ho�liker und der nette Naive. Auch die Bullen und Bonzen sind keine erz�h�le�ri�schen Offen�ba�rungen.

Viel�leicht liegt darin aber der Trick von Kopfgeld, denn der Zuschauer glaubt sich auf vertrautem Terrain und ist es doch nicht ganz.

Am Besten wei� man deshalb wohl nicht allzuviel �ber die Story. Es geht, grob gesagt, um das Prinzip der Abschre�ckung, das hier bewiesen werden soll. Der Bedrohung durch die B�se�wichter mu� der Held mehrmals – nicht aus trotziger Bl�dheit, sondern aus takti�schen �ber�le�ge�ungen – stand�halten, selbst, wenn ihm die Pistole auf die Brust gesetzt ist. Da� er sogar, wenn er in die Ecke gedr�ngt ist, seiner�seits zu drohen wagt, �ber�rascht den Gegner und �ber�w�l�tigt ihn.

Der Star ist die Story, h�tt' jetzt der Becken�bauer g'sagt. Sie allein vermag uns hier zu �ber�ra�schen, manchmal in Kombi�na�tion mit irre�f�h�renden Montagen, nicht Mel Gibson und Rene Russo als verzwei�felte Eltern, nicht Gary Sinise als berech�nender Fiesling, nicht die

Action-Sequenzen, und auch nicht die unter�for�derte Lili Taylor in einer Neben�rolle. Regie und Autoren halten den Zuschauer mehrmals bewu�t im Unklaren, um ihn dann unver�mit�telt mit einer v�llig neuen Ausgangs�si�tua�tion zu konfron�tieren. Reichlich gen�tzt wird dabei das Stil�ele�ment der Paral�lel�mon�tage. Bei einem Telefonat zwischen den Mullens und den Entf�h�rern werden die beiden Orte so geschickt montiert und zwischen ihnen hin- und herge�schwenkt, da� man kurz�zeitig alle handelnden Personen im selben Raume w�hnt.

So wird Kopfgeld immer auch zu einem Gedan�ken�spiel�chen. Und weil’s ein Mel-Gibson-Film ist, mu� man hier sagen: Leider gut.