Frido Mann: Lebenslauf, Bücher und Rezensionen bei LovelyBooks

Frido Mann

 3,6 Sterne bei 29 Bewertungen
Autor von Hexenkinder, Es werde Licht und weiteren Büchern.

Lebenslauf von Frido Mann

Spross einer berühmten Schriftstellerfamilie: Frido Mann stammt aus einer bekannten Schriftstellerfamilie: Sein Großvater ist der deutsche Literaturnobelpreisträger Thomas Mann, der seinen Enkel Frido sogar in der Figur des Nepomuk Schneidewein im „Doktor Faustus“ verewigte. Frido Mann, geboren 1940, wurde hauptsächlich von seiner Großmutter Katia Mann erzogen und hatte eine innige Beziehung zu seinen Großeltern. Nach dem Abitur begann für Frido Mann eine lange Zeit des Studiums und der Weiterbildung. Zunächst absolvierte er ein Musikstudium, auf das ein weiteres Studium der Katholischen Theologie und anschließend ein Psychologiestudium folgte. 1986 wurde Frido Mann, der mit Christine Mann, der Tochter des berühmten Physikers Heisenberg verheiratet ist, zum Professor der Psychologie ernannt. Seine literarisches Werk ist neben belletristischen Ausflügen wie „Der Infant“ geprägt von wissenschaftlichen und philosophischen Studien wie seiner Doktorarbeit „Das Abendmahl des jungen Martin Luther“ oder auch der psychologischen Schrift „Psychiatrie ohne Mauern. Zu einer neuen psychosozialen Praxis“. Ein weiterer Aspekt seines Schaffens ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte seiner Familie, die zu den beiden Werken "Achterbahn. Ein Lebensweg" und „Mutterland. Die Familie Mann und Brasilien“ führte. 2017 erschien das gemeinsam mit seiner Frau verfasste Buch „Es werde Licht. Die Einheit von Geist und Materie in der Quantenphysik“.

Neue Bücher

Cover des Buches Was uns durch die Krise trägt (ISBN: 9783806245837)

Was uns durch die Krise trägt

Neu erschienen am 10.03.2023 als Taschenbuch bei wbg Theiss in Wissenschaftliche Buchgesellschaft (wbg).

Alle Bücher von Frido Mann

Cover des Buches Achterbahn (ISBN: 9783499623929)

Achterbahn

 (5)
Erschienen am 01.07.2009
Cover des Buches Es werde Licht (ISBN: 9783596297450)

Es werde Licht

 (5)
Erschienen am 28.11.2018
Cover des Buches Das Weiße Haus des Exils (ISBN: 9783103974041)

Das Weiße Haus des Exils

 (3)
Erschienen am 22.08.2018
Cover des Buches Mein Nidden (ISBN: 9783866483620)

Mein Nidden

 (2)
Erschienen am 19.03.2019
Cover des Buches Mutterland (ISBN: 9783538072930)

Mutterland

 (2)
Erschienen am 15.10.2009
Cover des Buches Democracy will win (ISBN: 9783806243987)

Democracy will win

 (2)
Erschienen am 25.08.2021
Cover des Buches Babylon (ISBN: 9783688114269)

Babylon

 (2)
Erschienen am 21.09.2018

Neue Rezensionen zu Frido Mann

Cover des Buches Democracy will win (ISBN: 9783806243987)
Knigaljubs avatar

Rezension zu "Democracy will win" von Frido Mann

Sympathisches, aber zu langes Plädoyer für den Dialog
Knigaljubvor einem Jahr

Seine "Bekenntnisse" hat der Psychologe Frido Mann mit einer Aussage seines Großvaters Thomas Mann betitelt: "Democracy will win". Denn diese optimistische Überzeugung vertritt auch der in Kalifornien großgewordene "Weltbürger". Von großer Sympathie waren mir seine Ansichten - Frido tritt einerseits mit klaren Worten für die Wertschätzung von Vielfalt, Dialogbereitschaft und Begegnungen auf Augenhöhe ein und grenzt sich andererseits mit ebenso deutlicher Vehemenz von jenen ab, die sich gegen solche Grundwerte stellen (so weigert er sich etwa konsequent, den 2017-2021 amtiert habenden Präsidenten der USA bei dessen Namen zu nennen und spricht nur vom "Fake-Präsidenten").

Interessant fand ich die eingangs verglichenen Demokratie-Konzepte Thomas Manns und Hannah Arendts sowie die zahlreichen Beispiele, die Frido Mann für Arten, Dialoge zu leben, anführt. So erzählt er beispielweise vom Weltklosterkonzept und vom zur Hälfte aus israelischen und arabischen Musiker*n bestehenden West-eastern Divan Orchestra oder auch von der in Kiel ansässigen "Kinderstube der Demokratie". 

Während ich zwar verstehen konnte, dass sich ein starker Fokus auf Amerika, Manns Heimat und Wiege der Demokratie, durch das Buch zieht, ermüdete mich die Schilderung amerikanischer Geschichte und Gegenwart in Kombination mit persönlichen Anekdoten und einem gebetsmühlartig wiederholten Plädoyer für den Dialog als "Kern und Grundlage einer jeden Demokratie" des Autors irgendwann auch, sodass ich einen Großteil des Kapitels, in dem er von seiner Lecture Tour durch die USA erzählt, ehrlich gesagt nur überflogen habe (ohne das anschließende Gefühl, viel verpasst zu haben). 

Auch der Pandemie widmet Mann sich, aber leider dachte ich da oft, dass mir das wenig neue Erkenntnisse bietet bzw. teilweise schon veraltet wirkt und naja: Ich war dabei, ich hätte da einiges nicht (bereits jetzt) nochmal wieder erzählt bekommen müssen.

Kurz vor Schluss wurde es dann aber nochmal ganz spannend, als es um Erneuerungsansätze wie das Modell der High Energy Democracy und die Bedeutung der Black-Lives-Matter-Bewegung geht. Auch, dass anfangs wie am Ende von der Eröffnung und weiteren Entwicklung des Thomas-Mann-Hauses in Amerika berichtet wird, gefiel mir als Rahmen sehr gut.

Insgesamt war die Lektüre von "Democracy will win" für mich also ein Auf und Ab, bei dem ich jetzt versuche, die von mir als redundant und langatmig empfundenen Parts zugunsten der informativen und bereichernden in Vergessenheit geraten zu lassen. 

Am ehesten würde ich das Buch jenen empfehlen, die Frido Manns autobiographische und auf jahrelangen Erfahrungen basierende Einblicke (in amerikanische Geschichte und Politik, aber auch in generell dialogische Kompetenzen) zu schätzen wissen und sich für den American Way of Democracy (im Vergleich zum europäischen) interessieren.

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Democracy will win (ISBN: 9783806243987)
FrancieNolans avatar

Rezension zu "Democracy will win" von Frido Mann

Einschätzungen eines Weltbürgers
FrancieNolanvor 2 Jahren

Wie schon Thomas Mann in seiner berühmten Rede mit dem Schlagwort „Democracy will win“ zum Ausdruck brachte, (ist es)…“ mit der Selbstverständlichkeit der Demokratie in aller Welt eine zweifelhafte Sache geworden. Es ist die Stunde gekommen… für eine Selbstbesinnung der Demokratie… ihre Erneuerung in Gedanken und im Gefühl“.

In diesem Sinne, und angeregt vom Erwerb des Thomas-Mann-Hauses in Kalifornien durch den deutschen Staat 2018, hat sich Frido Mann, der Enkel, seines Zeichens Psychologe, Theologe und Autor, vorgenommen, seine restliche Lebenszeit dem Kampf für den Erhalt der Demokratie und für ein stärkeres transatlantisches Bündnis zu widmen. Das vorliegende Buch soll über die Auseinandersetzung mit den aktuellen Krisen der demokratischen Systeme Europas wie der USA sowie der politischen Einsichten Thomas Manns, Hannah Arendts oder auch philosophischen und psychologischen Erkenntnissen zum Thema „Dialog“ beitragen, wobei dieser im „werteorientierten Miteinander gelebte Dialog“ als unerlässliches Kerninstrument des demokratischen Prozesses gesehen wird. Dazu will er uns Europäern eine Außensicht auf unsere Probleme sowie Verständnis für die Andersartigkeit der amerikanischen Demokratie vermitteln.

Vor allem zu letzterem nimmt uns Frido Mann mit auf seine Lecture Tour quer durch die USA und Kanada, wo er seinen Vortrag vor ausgewählten Institutionen, mehrheitlich Universitäten, hielt und explizit Kontakt zu den jungen Menschen suchte. Denn „…demokratisches Bewusstsein greift nur dann nachhaltig, wenn (es)…bereits im frühesten Grundschulalter lehrplanmäßig …institutionalisiert und internalisiert wird“, und, ganz wichtig „…in der systematischen praktischen Übung und der Motivation dazu, freie Entscheidungen selbstständig und auch im dialogischen Miteinander aller zu treffen“, eingeübt wird. Dieses dialogische Miteinander wie die kontemplative Versenkung im inneren Selbstdialog zur Schaffung und Reflexion des eigenen Wertesystems sind ihm dabei außerordentlich wichtig und maßgeblich für das Gelingen.

So weit, so gut. Tatsächlich kann man das erste Drittel von Frido Manns Buch, in dem er seine eigenen Einstellungen, seine politische Entwicklung und wichtige Eckpunkte zum Erhalt der Demokratie als ständigem Prozess, der sich immer wieder an veränderten Bedürfnissen, Fähigkeiten und Grenzen neu orientieren muss, sehr gut nachvollziehen und richtig und wichtig finden. Es gelingt ihm auch durchaus die Unterschiede zwischen unserer und der amerikanischen Demokratie zu erläutern und seine Sicht auf Europa sowie die Zusammenarbeit mit den USA zu vermitteln.

Etwas sehr ausführlich fand ich allerdings seine Erläuterungen und Beispiele zum „inneren Dialog“, zu dem er damit wohl jeden auffordern möchte. Diese Darstellung ist meines Erachtens zu lang geraten und zu sehr aus seiner Sicht und von seinen eigenen Workshop-Erfahrungen als Psychologe geprägt. Meines Erachtens gibt es da mehrere Wege nach Rom, und die relativ langatmigen Schilderungen eigenen Innehaltens, eigener Meditation oder seines Besuchs eines „Europaklosters“ im Salzkammergut, fand ich schlicht zu ausführlich in einem Buch zu politischen Fragen. 

Überhaupt gibt es immer wieder lange Passagen persönlicher Erlebnisse (Stichwort Taxifahrten), die ich gegenüber den Schilderungen der einzelnen Vorträge in den USA, die mich sehr viel mehr noch im Detail interessiert hätten (nicht dagegen die Cafeteriabesuche), zu subjektiv und zu breit ausgewalzt, um das Verhältnis stimmig finden oder sie als Auflockerung des vermeintlich trockenen Lesestoffs goutieren zu können. 

Meine Erwartungen an das Buch waren möglicherweise auch schlicht falsch. Ich hatte tatsächlich mit einer Konzentration auf die Vortragsreise gerechnet und mit einer Abhandlung über neue und zukunftsorientierte Demokratieinstrumente. Diese werden zum Abschluss des Buches noch erwähnt im Sinne einzelne Modelle von direkter Demokratie oder technischer Neuerungen, aber nicht sehr ausführlich behandelt. Dagegen findet der Optimismus des Autors, dass gerade die europäische Demokratie erst am Anfang und noch nicht am Ende steht, dass man Vertrauen auf die Selbstheilungskräfte von Demokratien haben kann und auch die amerikanische Demokratie nach wenigen Reformen wieder zu ihrer Tradition zurückfinden wird, breiten Raum. Leider fällt es mir schwer diesen Optimismus, gerade angesichts aktueller Äußerungen des neuen Präsidenten, Joe Biden, oder jüngeren Gewalttaten in Dtl. wie in den USA, zu teilen. Die von mir ersehnte Aufklärung über die Einstellung junger Menschen in den USA erscheint mir nicht sehr repräsentativ, denn ein Teil seiner Vorträge fiel coronabedingt aus, und die teilweise offensichtlich geringen Zuhörerzahlen schaffen alles andere als Allgemeingültigkeit. Insofern hat mich das Buch leider ein wenig unbefriedigt zurückgelassen.


Fazit: Frido Mann leistet hier als Weltbürger einen Beitrag zur Demokratiedebatte und zur Überwindung der weltweiten demokratischen Krisen, den man beachtenswert nennen kann, der aber auch kritisch zu lesen und insgesamt etwas zu ausschweifend geraten ist. Er ist von einem Optimismus - vor allen Dingen zur Frage des transatlantischen Bündnisses oder der angeblich bereits im Niedergang begriffenen Neuen Rechten in Europa - getragen, den ich nicht ganz nachvollziehen kann. Mir hätte es mehr zugesagt, wenn er sich auf seine Kompetenzen als USA-Kenner, als nichtnationaler Beobachter und als Befürworter multiperspektivischer Auseinandersetzung und umfassender Bildung, auch in praktischer Demokratie, konzentriert hätte. 

Kommentare: 9
Teilen
Cover des Buches Im Lichte der Quanten (ISBN: 9783806241846)
histerikers avatar

Rezension zu "Im Lichte der Quanten" von Frido Mann

Physik und Gesellschaft
histerikervor 2 Jahren

Ich bin schon Pysik interessiert, auch wenn kein Fachmann. Das Buch hat mich aber nicht nur deswegen angesprochen, es geht da auch um Auswirkungen von Quantentheorie auf die Gesellschaft und das normale Leben der Menschen. Diese Verknüpfung war für mich ziemlich neu und hat mich neugierig gemacht. 

DIe physikalische Seite des Buches hat mich überzeugt. Ich kann auch die These von Protyposis nachvollziehen und finde sie hier schlüssig erklärt. Leider findet dann unter der Anwendung für mich ein Wechsel in dem Buch. Ich finde es nicht ganz falsch diese Themen in dem Zusammenhang anzusprechen, andererseits fand ich hier nichts Neues. Für mich fühlte es sich so an, wir versuchen alt-bekannte Sachen mit irgendeiner neuen Theorie zu verbinden. Diese Sachen sind auch ohne die Theorie für mich nachvollziehbar und deren Auswrikung muss ich nicht mit dieser Theorie erklären. Das war für mich völlig überflüssig und dadurch hat sich das Buch in sich völlig erledigt. Wer diese Verbindung braucht, wird hier fünfig, ich kann das Buch nicht wirklich empfehlen.

Kommentieren
Teilen

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Zusätzliche Informationen

Frido Mann wurde am 31. Juli 1940 in Monterey (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

Community-Statistik

in 54 Bibliotheken

von 9 Leser*innen aktuell gelesen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks