Karl Rahner

Karl Rahner

 
Quelle:  Erzbistum Freiburg
Als Nationalsozialisten die Theologische Fakultät in Innsbruck 1938 aufheben und im Folgejahr das Jesuitenkolleg besetzen, geht Rahner nach Wien, um im Geheimen junge Ordensbrüder auszubilden und im Seelsorge-Institut zu arbeiten. 1944 kehrt er von einer Sommeraushilfe wegen der heranrückenden Front nicht mehr zurück, sondern wirkt als Seelsorger in Niederbayern. 1949 übernimmt er 1949 in Innsbruck eine ordentliche Professur. In seiner 'theologischen Werkstatt' hält er Vorlesungen und Seminare, predigt oder hält Exerzitien und veröffentlicht zahlreiche Beiträge. In dieser Schaffensperiode erwirbt sich der als fortschrittlich eingestufte Theologe einen internationalen Ruf und begleitet Franz Kardinal König als Berater zum Zweiten Vatikanischen Konzil.  Karl Rahner hat dabei als Mittelsmann im Hintergrund neue Ideen und Gedanken entschieden voran getrieben. Seine Einflüsse sind bis auf den heutigen Tag spürbar. 

1964 geht Rahner als Nachfolger von Romano Guardini an die Universität München, übernimmt den Lehrstuhl für Religionsphilosophie und Weltanschauung und gründet dafür ein neues Institut. Drei Jahre später erfolgt sein Ruf nach Münster, wo er bis zu seiner Emeritierung 1971 bleibt. Auch im Ruhestand in München, später in Innsbruck bleibt Karl Rahner ein engagierter Theologe. Bis zu seinem Tod am 30. März 1984 hat er mehr als 4000 Publikationen veröffentlicht. Sein Lebenswerk ist auch für künftige Theologen wegweisend.

Die Dynamik, ja Dramatik seines Lebens resultiert aus den gesellschaftlichen und kirchlichen Umbrüchen seiner Lebenszeit, denen er sich vor allem als Dogmatikprofessor in Innsbruck mutig stellt und bis zu seinem Tod nie entzieht: die Glaubensnot der Christen, die Herausforderungen in Technik, Naturwissenschaft und Pluralismus. Vor allem aber hat er gefragt: Wie kann die Kirche überzeugend in einer säkular gewordenen Welt den Menschen Heil zusagen. Anstrengungen bis hinein in einen Strukturwandel der Kirche sind seiner Ansicht nach hierfür erforderlich. Er hat eine Wende in der katholischen Theologie bewirkt, dem christlichen Glauben und der Weltkirche Türen ins dritte Jahrtausend geöffnet.


Sein wissenschaftlicher Nachlass wird im Karl-Rahner-Archiv in München verwaltet. 

Die Erzdiözese Freiburg hat im Jahr 2005 das neu errichtete Gebäude für das Institut für Pastorale Bildung, für das Institut für Religionspädagogik und für die Studienbegleitung für Theologiestudierende und Gemeindereferenten/-innen nach dem großen Theologen benannt. Die Einrichtungen des Karl Rahner Hauses sind besonders jenen Diensten zugeordnet, die durch das Zweite Vatikanische Konzil neu ins kirchliche Bewusstsein gerückt sind.

Quelle:  Erzbistum Freiburg

 

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Literatur:

 
  • R. von Bartlogg u.a., Der Denkweg Karl Rahners. Quellen-Entwicklungen-Perspektiven, Mainz 2003, ISBN 3786724563
  • Michael Schulz, Karl Rahner begegnen, Augsburg 1999, ISBN  3-929246-37-6
  • Karl H. Neufeld, Die Brüder Rahner, Freiburg - Basel - Wien 2004, ISBN 3451283093

 

 
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