Lebensmittel mit Insekten, die wir essen – ohne es zu wissen
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Wir essen und trinken schon lange Lebensmittel mit Insekten – ohne es zu wissen

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Ein Salat mit Mehlwürmern und weiteren Insekten.
Ein Salat mit Mehlwürmern und weiteren Insekten. Das muss nicht sein. Doch Insekten oder Teile von ihnen sind seit Jahren in vielen Lebensmitteln. (Symbolfoto) © mhphoto/Imago

Ein Salat mit Mehlwürmern, Käfern und anderen Insekten ist nicht jedermanns Sache. Doch Insekten oder Teile von ihnen sind seit Jahren Bestandteile vieler Lebensmittel. Ist die Aufregung bezüglich der neuen EU-Verordnung obsolet?

München - Nicht alle sind von der neuen Insekten-EU-Verordnung angetan. Zur Erinnerung: Die Verordnung gestattet es, weitere bestimmte Insekten in Lebensmitteln zu verarbeiten. Ja, weitere. Denn Insekten oder Teile von ihnen sind schon viel länger in einigen Lebensmitteln enthalten.

Regenbogenkuchen und Kirsch-Bananen Milch: Insekten sind bereits Bestandteil vieler Nahrungsmittel

Wer hofft, dass „entfettetes Pulver aus Acheta domesticus“ oder ähnliche Kriech-und Krabbeltiere nur in außergewöhnlichen Lebensmitteln als Zutat enthalten sind, täuscht. Beliebte Schokoladen-Spezialitäten und namhafte Kaugummisorten können streng genommen nicht als vegan oder vegetarisch bezeichnet werden. Denn ganz neu sei es nicht, dass Insekten in der Lebensmittelproduktion verwendet werden, berichtet echo24.de.

Beispielsweise Karminrot – von dem Farbstoff haben viele schon einmal gehört. „Karmin (echtes Karmin, Cochenille, Koschenille, auch Karmesin) ist ein aus Cochenilleschildläusen gewonnener roter Farbstoff“, heißt es bei Wikipedia. Portal „Codecheck“ informiert, dass das echte Karmin unter den Lebensmittelzusatzstoffen der einzige Farbstoff tierischer Herkunft sei. „Schon die Azteken nutzten echtes Karmin zum Färben von Lebensmitteln und Textilien.“ Der Farbstoff soll unter anderem in der Backmischung des Regenbogenkuchens von Ruf oder in der Müllermilch Kirsch-Banane zu finden sein. Derweil kam Lidl wegen der EU-Zulassung von Insekten in Lebensmitteln in Erklärungsnot, wie ruhr24.de berichtet.

Teile von Insekten in der Zutatenliste auszumachen

Strenge Veganer wissen schon länger, dass Lebensmittel und andere Produkte, die Schellack enthalten, für sie ungeeignet sind. Bei der Schellackherstellung würden unweigerlich auch lebende Tiere mitverarbeitet, heißt es bei Wikipedia. Im Lebensmittelbereich würde er beispielsweise zusammen mit Carnaubawachs als Überzugsmittel für Schokoladendragees, Nahrungsergänzungsmittel oder Zitrusfrüchte. Die entsprechende Kennzeichnung ist E 904. Bekannte Produkte sind laut echo24.de:

  • Ferrero „Kinder Schoko-Bons“
  • Milka „Bunte Kakaolinsen“
  • Mentos: Kaugummi „Pure White“

Der Getreideschimmelkäfer (Alphitobius diaperinus) – besser gesagt die Larven – werden in gefrorener, pastenartiger, getrockneter und pulverisierter Form auf den Markt gebracht. Von Erdnussbutter zur Pizza – hier geht es zur Liste mit Lebensmitteln, in denen er enthalten sein kann.

Insekten in Lebensmitteln: Zerquetschte Läuse im Aperol Spritz?

Aperol Spritz gehört für viele zum sommerlichen Feierabend. Das Gerücht, in dem Aperitif seien zerquetschte Läuse, hält sich hartnäckig. Peta hat beim Hersteller nachgefragt und entwarnt besorgte Fans des Drinks: „Auf Anfrage beruhigt die Firma: Aperol wird nicht mit Gelatine geklärt, und die rote Farbe ist kein echtes Karmin aus Läusen, sondern eine synthetische Alternative. Aus veganer Sicht also alles super.“

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