„Schrecklich und anrüchig“ – Lauterbach greift AfD-Spitzenkandidaten Krah an
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„Schrecklich und anrüchig“ – Lauterbach greift AfD-Spitzenkandidaten Krah an

Maximilian Krah und Karl Lauterbach.
Karl Lauterbach (r., SPD) putzte Maximilian Krah (AfD) ordentlich runter. © Rüdiger Wölk/Imago; Bernd Elmenthaler/Imago; Collage: RUHR24

Maximilian Krah ist der Spitzenkandidat der AfD für die anstehende Europawahl. Karl Lauterbach (SPD) ist kein Fan von dem rechten Politiker.

Dortmund – Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl (6. bis 9. Juni) polarisiert derzeit so stark wie kaum ein anderer Politiker. Sein Name ist Maximilian Krah und er bezeichnet sich selber als „rechts“, um sich dadurch von Parteien wie der CDU abzugrenzen, die man eher als konservativ versteht. Kürzlich sorgte Krah für Aufsehen, da ein Mitarbeiter von ihm für China Spionage betrieben haben soll. Wohl auch deshalb findet SPD-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an dem AfD-Kandidaten alles „anrüchig“.

„Schrecklich und anrüchig“ – Lauterbach greift AfD-Spitzenkandidaten Krah an

Auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) teilt Karl Lauterbach ordentlich gegen Krah aus. Hier sein Tweet vom 23. April im Wortlaut: „Was für ein schrecklicher Kandidat, einfach alles ist anrüchig und extrem unsympathisch. Und es fehlt jedes Unrechtsbewusstsein. Die Interessen Deutschlands in der EU sollte ein solcher Mann nicht vertreten.“

Ein Bild des AfD-Manns vervollständigt den Post von Lauterbach, der kürzlich Krankenhausschließungen in Dortmund ankündigte. Ist Maximilian Krah tatsächlich so anrüchig, wie der Bundesgesundheitsminister schreibt?

AfD-Spitzendkandidat Maximilian Krah: Was macht ihn „anrüchig“?

Krah, der sich im über 6-stündigen (!) Gespräch mit Tilo Jung bei Jung & naiv selbst als Populist bezeichnet, gibt zu, dass er eine streitbare Person ist. Ihm zufolge forciert er es regelrecht, mit seinen Aussagen zu provozieren. Auf TikTok kostete ihn seine provokante und oftmals auch grenzüberschreitende Art vor kurzem deshalb einiges an Reichweite.

Die nun im Raum stehenden Vorwürfe der Spionage für China gegen einen Mitarbeiter von ihm lassen den AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl ebenfalls in keinem guten Licht dastehen. Besonders kritisch: Schon bevor sein Mitarbeiter festgenommen wurde, warf man Maximilian Krah vor, die Interessen Chinas in Deutschland zu vertreten (mehr Politik-News bei RUHR24).

So habe er sich laut Tilo Jung kurz nach einer China-Reise im Jahr 2018 für einen Ausbau der 5G-Technologie in Deutschland starkgemacht und gefordert, dass der chinesische Konzern Huawei 20 Prozent davon betreiben soll. In Zusammenhang mit den Spionage-Vorwürfen gegen seinen Mitarbeiter wirkt das tatsächlich etwas „anrüchig“, wie Karl Lauterbach ihn nennt.

Schwere Vorwürfe gegen Maximilian Krah: AfD hält an Spitzenkandidat für die Europawahl fest

Allem Widerstand zum Trotze hält die AfD an ihrem Spitzenkandidaten für die Europawahl im Juni fest, wie die tagesschau berichtet. Er selbst habe dies nach einem Gespräch in Berlin mit den beiden Partei-Bossen Alice Weidel und Tino Chrupalla verkündet. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält die Vorwürfe gegen Krahs Mitarbeiter indes für „sehr besorgniserregend“.

Am Mittwoch (25. April) debattierte der Bundestag zu Spionage- und Schmiergeldskandalen der AfD. Die SPD-Abgeordnete Dorothee Martin warf der Rechtsaußen-Partei im Zuge dessen laut Bild vor, dass sie Deutschland hasse. Wenn sich die Spionage-Vorwürfe sowie der Schmiergeld-Skandal rund um den AfD-Politiker Peter Bystron (dieser soll Geld aus Russland angenommen haben) erhärten, könnte das die AfD weiter Stimmen kosten und Karl Lauterbach mit seiner Anrüchigkeits-These Recht bekommen.

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