Karl Hofer - Gemälde | VAN HAM Kunstauktionen

KARL HOFER

Art Publications

WERKVERZEICHNIS DER GEMÄLDE

Im April 2008 erschien bei VAN HAM Art Publications das Werkverzeichnis der Gemälde des Expressionisten Karl Hofer (1878-1955). Die drei Bände mit 2.900 Gemälden wurden zusammengestellt von Karl Bernhard Wohlert. Karl Hofers Oeuvre umfasst eine Schaffensperiode von rund 57 Jahren und fällt in die Zeit von 1898 bis 1955, also in die äußerst spannende und spannungsreiche Periode des Übergangs vom Jugendstil zur Klassischen Moderne. Ein Teil des Nachlasses befindet sich in der Obhut von VAN HAM.

Hrsg. Markus Eisenbeis
3 Bände umfassen ca. 1.000 Seiten 
2.500 s/w-Abbildungen, 200 Farbtafeln plus CD mit umfangreichem Bildmaterial    

Preis: € 99 (zzgl. Versand)

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Leseprobe Band 1

Leseprobe Band 2

Kunst und Auktionen, Oktober 2008
Joachim Hauschild | München


"Alles begann damit, dass Karl Bernhard Wohlert, damals noch Buchhändler, 1956 in Osnabrück den Druck einer Tessinlandschaft von Karl Hofer erwarb, und als er Anfang der siebziger Jahre darüber etwas schreiben wollte, feststellte: Ein Werkkatalog fehlt. Nun liegt er in drei Bänden vor, verlegt vom Auktionshaus Van Ham in Köln. Damit endet für Verfasser und Werk eine Odyssee, die mehr als ein halbes Jahrhundert dauerte und in der deutschen Kunsthandelslandschaft ihresgleichen sucht.

Die Geschichte geht so: Im Juni 1982 nahm Wohlert, inzwischen zum Hofer-Experten herangereift und in engem Kontakt mit Elisabeth Hofer-Richold, der Witwe von Hofers jüngstem Sohn Hansrudi, und damit mit der Berliner Karl Hofer Gesellschaft, erste Verbindungen zum (Ost-) Berliner Henschelverlag Kunst und Gesellschaft auf; dies zog sich bis Januar 1990 hin, als der Hernschelverlag, bedingt durch die wirtschaftliche Lage nach der Vereinigung, von dem Projekt Abstand nahm. Schon vorher hatte Wohlert mit dem Münchener Verlag C. H. Beck Gespräche aufgenommen, der wegen zu hoher erwarteter Kosten schließlich Abstand nahm. 1993 erfolgte auch vom Verlag Aurel Bongers in Recklinghausen eine Absage, derweil meldete sich Beck wieder. In München hoffe man, das Werkverzeichnis "startklar" zu bekommen und suche nach Sponsoren. Es tauchen rechtliche Bedenken auf.
Im März 1996 bietet sich Robert Ketterer aus München als Verleger an. Bis zum September 1997 sind alle Manuskripte in den Computer eingelesen, dann tauchen Schwierigkeiten in Bezug auf die Abbildungsrechte auf. Ketterer zeigt sich interessiert an einer Einigung mit Gerd Köhrmann, dem Verwalter des Kölner Hofer-Nachlasses der Witwe Liesbeth Hofer. Im Mai 1998 begründet Köhrmann die Verweigerung der Bildnachdruckrechte damit, dass er selbst ein Werkverzeichnis verfasst habe, das kurz vor der Drucklegung stehe. Dies behauptet er noch drei Jahre später gegenüber der Zeitschrift Art.
1999 holt Wohlert sein Manuskript von Ketterer zurück. Im Jahr 2000 meldet sich ein gewisser Alexander Wenzel und behauptet, eine Finanzierung anbieten zu können. Vom Auktionshaus Villa Grisebach erfährt Wohlert jedoch, dass bereits ein Jahr zuvor in der Weltkunst eine Anzeige erschienen ist, die vor Wenzel warnt. Er hat nie wieder von ihm gehört.
Im selben Jahr geht Wohlert erstmals mit seinem Anliegen an die Presse. Derweil kursiert der Werkkatalog als Fotokopie bei Hofer-Sammlern und in diversen Auktionshäusern, die beim Angebot von Hofer-Bildern eifrig auf die Nummern im Werkverzeichnis hinweisen, was allerdings niemand kontrollieren kann.
Im Februar 2005 wird der Testamentvollstrecker der Witwe Liesbeth Hofer, Köhrmann, auf Antrag eines weiteren Erben vom Amtsgericht Berlin-Schöneberg entlassen, weil er "seine Pflichten vernachlässigt" habe. Die Rechte gehen auf die Erben über. Dies macht den Weg frei. Und schließlich übernimmt es Markus Eisenbeis, Inhaber des Kölner Auktionshauses Van Ham, mit dem Wohlert seit 2001 in Kontakt ist, die Rechte zu klären. Er fungiert auch als Herausgeber des Werkverzeichnisses, das nun bei Van Ham Art Publications vorliegt. Es ist, wie nicht anders zu erwarten, mustergültig.

Der Verlag hat sich entschieden, es in drei Bänden (plus CD) anzulegen. Der erste versammelt die farbigen Abbildungen, der zweite und dritte die Bilder in chronologischer Reihenfolge, was nicht einfach war, da Hofer vieles nicht datiert hat. Wohlert wählte des¬halb innerhalb der Chronologie eine weitere Gliederung. Er stellt die Hoferschen Selbstbildnisse, die ja einen beträchtlichen Stellenwert einnehmen, jeweils an den Anfang, gefolgt von weiteren Porträts, Menschendarstellungen, mythologischen und zeitgeschichtlichen Themen, Tieren und Phantomen, Landschaften, Stillleben und "Abstrakta". Der Katalog führt die überlieferten Bildtitel auf, sofern sie bekannt sind (Hofer selbst maß ihnen weniger Bedeutung bei), und dokumentiert Fassungen und Malzustände.
Ein Werkkatalog ist nicht der Ort, seinen Gegenstand einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Nur soviel: Es gibt viele wunderbare, aber auch viele schrecklich schlechte Bilder unter den rund 2900. Zu den eher schlechten zählen betrüblicherweise viele mit Zeitbezug sowie die fast durchweg missglückten "abstrakten". Trotz der erstaunlich umfangreichen Hofer-Literatur fehlt eine endgültige Betrachtung und Beurteilung dieses letztlich sehr genuinen Werks. Zum Verständnis dessen würde beispielsweise eine kunstgeschichtliche Einordnung der vielen frühen, vorzugsweise männlichen "Badenden" dienen, die von Marées über Ludwig von Hofmann und Max Liebermann bis zu den deutschen Expressionisten die Künstler beschäftigt haben. Manches auch müsste von allzu vielen literarischen Bezügen befreit werden, wie sie gelegentlich Sammler lieben, die sich aber wie Mehltau über die Malerei legen.
Man freut sich zu hören, dass Wohlert, der Unermüdliche, schon 2009 den Catalogue raisonné der Zeichnungen und Aquarelle vorlegen will. Erinnert sei daran, dass das Werkverzeichnis der Graphik von Karl Hofer schon 1969, herausgegeben von Ernest Rathenau, erschienen ist (ergänzte Neuauflage 1991)."

 

Handelsblatt, 29./30./31. August 2008
Chr. Herchenröder | Berlin


"Das Kölner Kunsthaus Van Ham und sein Leiter Markus Eisenbeis haben sich mit der Publikation des Werkverzeichnisses der Gemälde von Karl Hofer ein bleibendes Verdienst erworben. Seit über dreißig Jahren warten Forschung und Markt auf diesen Catalogue raisonné von Karl Bernhard Wohlert, der schon vor einem Jahrzehnt druckreif war.
Doch der Kölner Kunsthändler Gerd Köhrmann, langjähriger Geschäftsführer der Baukunst-Galerie, der den Hofer-Nachlass verwaltete, hatte sich bis 2006 mit dem Hinweis auf ein eigenes, nie zustande gekommenes Hofer-Werkverzeichnis gegen die Veröffentlichung gesperrt. So können nun endlich die rund 2.900 Werke, die heute den "ganzen Hofer" repräsentieren, vor dem Auge der Wissenschaftler, Sammler und Händler Revue passieren und ein fragmentarisches Künstlerbild erweitern.
Das Leben des Malers Karl Hofer ist geprägt von Katastrophen und Verlusten. Der Schüler von Hans Thoma fand zwar früh in dem Schweizer Kaufmann Theodor Reinhart (Vater des Winterthurer Sammlers Oskar Reinhart) und dem Kunstpublizisten Julius Meier-Graefe treue Förderer. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er in Südfrankreich interniert und konnte erst 1919 nach Deutschland zurückkehren. Im März 1943 verbrannten in seinem Berliner Atelier nach einem Bombenangriff 150 Gemälde und über 1.000 Zeichnungen: unersetzliche Dokumente seines frühen und mittleren Schaffens. In den fünfziger Jahren wurde Hofer, seit Juli 1945 Direktor der Berliner Hochschule der Künste, als Protagonist gegenständlicher Kunst von den Verfechtern der allmächtigen Abstraktion verteufelt - und das, obwohl er selbst die Abstraktion nicht ablehnte, sondern die Feindschaft der beiden Kunstrichtungen als hausgemachte "sinnlose Absurdität" bezeichnete.
...
Wohlerts Werkverzeichnis der Gemälde ist in drei Bände aufgeteilt. Der erste Band bietet eine Werkeinstimmung mit rund 200 farbig reproduzierten Haupt- und Schlüsselbildern. Anhand der großformatigen Abbildungen kann man die stilistischen Wandlungen instruktiver als in jeder monografischen Ausstellung nachvollziehen. Hier zeigt sich ein Künstler, der in seinem Frühwerk von Marees, Paula Modersohn und El Greco beeinflusst ist und ab 1919 zu seinem ureigenen Idiom findet: dem sachlich-visionären Menschenbild und der objektiv entzauberten Landschaft. 57 Detailaufnahmen aller Signaturen machen den Band zum unverzichtbaren Nachschlagewerk.
Der zweite Band enthält ab 1920 bis zum Kriegsende 1945 entstandene Gemälde. Die Schwarzweiß-Abbildungen sind von durchweg guter Qualität. Literatur und Ausstellungsverzeichnis werden zu jedem Werk erschöpfend ausgebreitet. Bei den Provenienzen wünschte man sich aber gelegentlich mehr Vorbesitzer. Dafür ist Werken, die später überarbeitet wurden, oft auch eine Abbildung der Erstfassung beigegeben: Futter für die Exegeten.
Der dritte Band enthält Addenda zum Frühwerk und die ab 1946 entstandenen Gemälde, in denen sich das Menschenbild oft formelhaft vereinfacht. Im Anhang finden wir unveröffentlichte Quellen, das Verzeichnis der 1937 aus deutschen Museen konfiszierten Werke und ein Bildtitel-Register. Leider werden in der Bibliografie die meisten Ausstellungskataloge, die für das Werkverzeichnis ausgewertet wurden (vor allem auch die des Handels), nicht mehr aufgeführt, so dass man diese Publikationen nur in Verbindung mit bestimmten Bildern eruieren kann. Doch das ist nur ein kleiner Mangel angesichts dieser stolzen, unverzichtbaren Werkparade."

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