Karin Stoiber: 70. Geburtstag - Feier bei Schuhbeck und endlich wieder gesund
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Karin Stoiber wird 70 - endlich wieder gesund

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Karin Stoiber
Im Rampenlicht: Für ihre ebenso stilsicheren wie herzlichen Auftritte lieben die Bayern Karin Stoiber. © Jantz

München - Karin Stoiber feiert am Samstag ihren 70. Geburtstag. Das wohl größte Geschenk für die ehemalige First Lady von Bayern ist nach längerer Leidenszeit vor allem ihre wiedererlangte Gesundheit.

Es war ein imposanter Abend, als Edmund Stoiber vor zwei Jahren seinen 70. Geburtstag feierte. Der Ort: das würdige Prinzregententheater. Zur stattlichen Zahl der Gratulanten zählten nicht nur der bayerische Ministerpräsident, sondern auch die Kanzlerin, der Außenminister sowie die Präsidenten der EU-Kommission und des FC Bayern München. An diesem Samstag feiert nun Karin Stoiber ihren 70. Geburtstag. Der Ort: ein Nebenzimmer in den Südtiroler Stuben von Alfons Schuhbeck. Zu den Gästen gehören neben ihrem Mann nur die Kinder, deren Ehepartner und die fünf Enkel. Symbolischer könnte es kaum sein: Hier der Politstar im Rampenlicht, dort die Frau, die seine Familie seit mehr als 40 Jahren zusammenhält.

„Über ihren Mann kann man streiten. Über sie nicht“, hat die „Süddeutsche Zeitung“ einmal geschrieben, die mit den Stoibers manchen Kampf ausgefochten hat. Karin Stoiber, eine gebürtige Sudetendeutsche, war die erste „First Lady“ Bayerns – weil sie das Amt quasi erfunden hat. Mit ihrer herzlichen Art, dem stets korrekten Auftritt und Disziplin nahm sie die Bayern für sich ein. Wo dem Juristen Edmund Stoiber mit all seinen Akten und Vermerken manchmal der Bezug zum einfachen Bürger fehlte, sprang seine Frau ein.

Der Journalist Hannes Burger hat einmal nach einer Landtagswahl, bei der die CSU 53 Prozent einfuhr, zu Edmund Stoiber launig gesagt: „Ihre Frau hätt’ leicht 60 Prozent geholt, wenn Sie sich nicht dauernd in ihren Wahlkampf eingemischt und ihr dazwischengeredet hätten.“ Und Stoiber selbst erinnerte sich in seinem Buch an manchen Bierzeltauftritt. „Die Bühne überließ sie mir, aber am Ende bekam sie (...) oft viel mehr Applaus als ich, obwohl ich mich vorne am Rednerpult abgestrampelt hatte.“

Damit wurde Karin Stoiber zum Gradmesser für ihre Nachfolgerinnen: Dass Günther Beckstein als Ministerpräsident von Anfang an einen schweren Stand hatte, lag auch daran, dass seine berufstätige Ehefrau Marga die Rolle der Landesmutter verweigerte.

Selbstverständlich war diese Karriere nicht: Karin Stoiber landete als Flüchtlingskind in den Wirren der Nachkriegszeit in Bayern. Ihren Mann lernte sie beim Fußball im Wolfratshauser Ortsteil Farchet kennen, später bekam Edmund zufällig einen Studentenjob in der Geretsrieder Bank, in der die junge Karin als Chefsekretärin arbeitete. Nach der Hochzeit 1968 wohnte das Paar zunächst in München, später bezog es die Doppelhaushälfte in Wolfratshausen, in der die drei Kinder aufwuchsen. Und die waren immer präsent: Nie gab es bei den Stoibers eine Trennung zwischen Politischem und Privatem – die Familie war immer Teil des Ministerpräsidenten und Kanzlerkandidaten. Geduldig und diszipliniert hielt ihm Karin den Rücken frei und beriet ihn auch. Nur einmal stieß die Loyalität an ihre Grenzen: Dass Stoiber im Jahr 2005 nicht nach Berlin wechselte, hatte auch mit den Bedenken seine Frau zu tun. Sie wollte Wolfratshausen nicht für Berlin verlassen.

Sie blieben. Bis heute. „Ich genieß es, mehr Zeit für mich und vor allem für meine Familie zu haben“, sagt sie. Sie liest viel, vor allem historische Romane. „Jetzt kann ich endlich wieder wandern und freue mich schon sehr darauf, im nächsten Winter auch wieder Ski zu fahren.“ Das wiederum hat nichts mit mangelnder Freizeit, sondern mit der Gesundheit zu tun. Jahrelang kämpfte Karin Stoiber mit einem Rückenleiden. In der Spätphase der Regierungszeit ihres Mannes absolvierte sie manchen Termin mit Halskrause – und eiserner Disziplin. Nach komplizierten Operationen an Rücken und Hüfte und einem Jahr mit vielen Schmerzen ist sie wieder fit. „Ich bin den Ärzten und der modernen Medizin sehr dankbar, weil diese Schmerzen mein Leben wirklich massiv beeinträchtigt haben.“

Von Mike Schier

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