In der neuen ZDF-Anwaltsserie "Mandat für Mai" verschlägt es Anwältin Maria "Mai" Gardner von Berlin ins abgelegene Vogtland – sie beschließt, dort zu bleiben, übernimmt Fälle, renoviert sich ein Haus und übt Schießen: Denn Mai ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Lebensgefährten Bo. Gespielt wird Mai übrigens von Julia Hartmann – und die ist längst ein bekanntes Gesicht im deutschen Film und Fernsehen.

Julia Hartmann im Interview: "Mir war die Harmonie in der Gemeinschaft immer wichtig"

Sie spielte schon an der Seite von Matthias Schweighöfer im Kinofilm "3faltig", in Fernsehserien wie dem "Großstadtrevier" oder "Jerks" – und nun ist sie als Anwältin Maria "Mai" Gardner in "Mandat für Mai" zu sehen: Für Julia Hartmann könnte es derzeit nicht besser laufen. Und das gilt nicht nur für ihr Berufsleben, sondern auch privat, denn Julia Hartmann hat 2022 ein Baby bekommen. In einem Interview hat sie uns alles über ihr neustes TV-Projekt, aber auch ihre Rolle als Mutter verraten.

fuersie.de: Sie stehen schon seit 20 Jahren vor der Kamera – was muss ein Rollenangebot haben, um Sie noch überzeugen zu können? 

Mein Bauchgefühl spielt immer eine entscheidende Rolle. Wenn ich ein Drehbuch lese und dabei anfange, die Texte intuitiv laut zu lesen, dann ist meine Fantasie angesprungen und ich fühle die Figur. Seitdem ich Mama bin, müssen auch die Rahmenbedingungen für ein babyfreundliches bzw. kinderfreundliches Arbeiten stimmen, damit ich dabei bin.

fuersie.de: In "Mandat für Mai" spielen sie eine Anwältin – was macht die Rolle der Mai Gardner so interessant? 

Mir gefällt es, dass Mai viele Brüche in sich trägt. Sie ist die taffe Anwältin und weiß genau, was sie tut. Sie ist emphatisch, mutig, offen und selbstbewusst. Gleichzeitig hat sie auch etwas sehr Fragiles in sich.

fuersie.de: Sehen Sie sich auch in ihrem Privatleben als Verteidigerin? Wenn ja, wofür setzen Sie sich ein? 

Ja, ich habe mich schon in der Grundschule für Kinder starkgemacht die ausgegrenzt wurden. Mir war die Harmonie in der Gemeinschaft immer wichtig. Auch heute noch setze ich mich für Menschen, Tiere und Pflanzen ein. Ich lehne Massentierhaltung ab und bin für einen bewussten, zum größten Teil veganen Lebensstil und für die kontrolliert biologische Landwirtschaft.

fuersie.de: In der Serie geht es auch um toxische Beziehungen und Gewalttätigkeit in Beziehungen – muss man selbst schon mit solchen Themen konfrontiert worden sein, um sie besser verstehen zu können? 

Ich habe auch schon eine Mörderin gespielt, ohne vorher einen Menschen in der Realität umgebracht zu haben (lacht). Mir sind toxische Strukturen allerdings vertraut. Ich erlebe sie überall immer wieder in unserer Gesellschaft und habe auch schon Erfahrungen mit toxischen Beziehungen gemacht. Zum Glück ohne körperliche Gewalt. Das kenne ich allerdings von Erzieher*innen aus dem Kindergarten, die mich damals geschüttelt haben oder am Arm zerrten, zum Essen gezwungen haben oder auch mal in einen Raum gesperrt haben. Das war leider "normal". Deswegen ist es mir besonders wichtig, meinen Sohn bindungsorientiert/bedürfnisorientiert zu begleiten. Von autoritärer Erziehung halte ich nichts.

fuersie.de: Sie leben derzeit in Berlin. Denken Sie da manchmal auch über einen Rückzug aufs Land nach?

Absolut. Deswegen habe ich in Berlin auch nur noch ein Zimmer und wohne seit Ende der Schwangerschaft größtenteils bei meinem Freund in NRW. Das Naturschutzgebiet ist direkt vor dem Haus und gleichzeitig sind es nur ein paar Minuten in die Stadt. Das ist für mich die perfekte Mischung. Und jetzt mit Kind ist es mir noch wichtiger, so oft es geht draußen in der Natur zu sein. 

Julia Hartmann: Wer ist der Mann an ihrer Seite? 

Wir haben es bereits erwähnt – auch privat scheint Julia Hartmann ihr Glück gefunden zu haben. Im September 2022 ist sie Mutter geworden – ob es ein Junge oder Mädchen ist und wir ihr Baby heißt, behält sie sich jedoch für sich. Und auch wer der Papa ihres Nachwuchses ist, bleibt ein Geheimnis.

Quellen: gala.de, agentur-velvet.de